Laut spanischen Zeitungen will Barcelona nochmals einen Schritt auf Atlético Madrid zu gehen, um den ins Stocken geratene Transfer von Antoine Griezmann doch noch vollziehen zu können.
Der FC Barcelona will im Transfer-Poker um Frankreichs Stürmerstar Antoine Griezmann offenbar einen letzten Versuch für die Verpflichtung des 28-Jährigen starten. Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu wolle bereits «in den nächsten Stunden» Kontakt zur Führung von Atlético Madrid aufnehmen, um doch noch eine Einigung zu erzielen, berichtet die spanische Sportzeitung «Marca» am Samstag. «Barcelona wirft im Fall Griezmann nicht das Handtuch», schreibt das Blatt und meint: «Es herrscht Krieg um Griezmann.»
Der Erstligist Atlético Madrid hat dem amtierenden Meister aus Katalonien zuvor in einer Mitteilung unlautere Methoden vorgeworfen. Zudem hat der Verein den wechselwilligen Griezmann aufgefordert, am Sonntag zum Trainingsauftakt in Madrid zu erscheinen. Damit reagiert Atlético auf Aussagen von Bartomeu. Der hat am Freitag vor Journalisten gesagt, dass sich Barcelona-Geschäftsführer Òscar Grau und er am Donnerstag mit Atléticos Geschäftsführer Miguel Ángel Gil Marín getroffen hätten, um erstmals über Griezmann zu sprechen.
Laut Atlético sollen der Franzose und die Katalanen aber bereits im März eine Einigung über einen Wechsel erzielt haben, die Verhandlungen sollen schon seit Februar gelaufen sein. Da spielte Madrid noch in der Champions League und kämpfte in der spanischen Meisterschaft mit Barcelona um den Meistertitel. «Atlético Madrid will seine tiefste Empörung über das Verhalten der beiden Parteien ausdrücken, insbesondere über das von Barcelona», heisst es.
Profitiert schlussendlich ein anderer Verein?
In dem noch bis 2023 laufenden Vertrag zwischen Atlético und Griezmann ist eine Ablöse von 200 Millionen Euro festgeschrieben, die am 1. Juli auf 120 Millionen Euro gefallen ist. Atlético will aus Ärger über das Verhalten nun der von Barcelona angestrebten Ratenzahlung für Griezmann nicht zustimmen.
Dem Blatt zufolge spielt Barcelona-Verteidiger Nélson Semedo bei den Verhandlungen eine entscheidende Rolle: Atlético möchte den Portugiesen unbedingt verpflichten, Barcelona will ihn aber bislang unter keinen Umständen hergeben. «Einer der Faktoren, die die Verhandlungen blockieren könnten, ist Semedo», schrieb «Marca».
Berichten zufolge sollen auch Manchester United, PSG und Bayern München Interesse an ihm haben. Es könnte somit ein anderer Klub von diesem Streit profitieren. Die Deutschen beispielsweise haben schon immer Interesse am Weltmeister gezeigt. Eine Rückkehr zu Atlético Madrid ist auszuschliessen. Griezmann weigert sich beim Training seines «alten» Vereins teilzunehmen. Laut diversen spanischen Zeitungen sei es ein zu emotionaler Stress, da sich der Stürmer bereits von Teamkollegen und Fans verabschiedet habe.