National League Das spricht für den zweiten EVZ-Meistertitel der Vereinsgeschichte

Lbe

4.4.2019

Martschini (links) und Diaz feiern den Cupsieg im Februar in Rapperswil – jubeln sie auch nach den Playoffs?   
Martschini (links) und Diaz feiern den Cupsieg im Februar in Rapperswil – jubeln sie auch nach den Playoffs?   
Bild: Keystone

Der EVZ kann am Donnerstag mit einem Heimsieg den Einzug in den Playoff-Final sicherstellen. «Bluewin» liefert fünf Gründe, weshalb der aktuelle Cupsieger auch die Meisterschaft gewinnt.

Mit sieben Siegen in acht Partien der Playoffs der National League konnte bisher keine Mannschaft so überzeugen wie der EVZ. Obwohl man im Viertelfinal auf den gefährlichen HC Lugano traf, stand man nach nur vier Spielen als erster Halbfinalist fest und hat am Donnerstagabend die Chance, den nächsten Schritt in Richtung zweitem Meistertitel der Vereinsgeschichte zu machen. «Bluewin» zeigt auf, warum die Zentralschweizer aktuell so schwer zu schlagen und auch in einem allfälligen Final der Favorit auf den Titel sind.


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Stadion, Academy und Leistungszentrum

Die Infrastruktur

Mit der Gründung der EVZ Academy setzt man in Zug seit 2016 auf eine stärkere Jugendförderung. Die ersten Lorbeeren der Arbeit scheint man bereits in dieser Saison ernten zu können. Die besten Beispiele sind Yannick Zehnder und Sven Leuenberger, die auch in den Playoffs im Kader der ersten Mannschaft figurieren und ihren Teil zum erfolgreichen Abschneiden beitragen. Das moderne Zuger Stadion mit einer Trainingshalle («Academy Arena») gleich nebenan bietet den Nachwuchstalenten heute schon optimale Bedingungen für ihre Weiterentwicklung – und diese werden mit dem geplanten kostspieligen Kompetenzzentrum in Cham, das von EVZ-Boss Hanspeter Strebel gebaut wird, nur noch besser. 


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Einziges Aushängeschild

Die Hockey-Euphorie

In Zug ist Eishockey nicht erst seit der Einführung der Academy Trumpf. Der EVZ ist seit vielen Jahren das Aushängeschild der Region, einheimische Fussballvereine sind nur in den unteren Ligen der Schweiz vertreten. Sportarten wie Handball oder Unihockey sind zu wenig populär. Auf dem Eis gehört die Zuger Mannschaft seit Jahren zur absoluten nationalen Spitze und stand vor zwei Jahren nach mehreren Halbfinalteilnahmen im Playoff-Final. Die Euphorie im Kanton war damals genau so stark zu spüren, wie in dieser Saison nach dem Triumph im Schweizer Cup. In Zug träumt man schon lange vom zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte.


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Gesunder Konkurrenzkampf

Die Torhüter

Wir schreiben bewusst in der Mehrzahl, auch wenn in der entscheidenden Phase der Saison natürlich Tobias Stephan im Fokus steht und liefern muss. Aber Zug hat mit Sandro Aeschlimann während der Qualifikation einen Ersatz für den Stammgoalie gefunden, auf den Verlass war. Für Stephan bedeutete das mehr Erholung und gleichzeitig auch mehr Leistungsdruck. Das hat Wirkung gezeigt – Stephan ist gegen Lausanne seit 120 Minuten ohne Gegentreffer und beweist, dass er die Zuger zum Meistertitel führen kann. Hinzu kommt, dass der 35-Jährige im Sommer Platz für Leonardo Genoni machen muss. Klar, will er es allen beweisen und sich als Meistergoalie aus Zug verabschieden.


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Martschini & Roe

Die «Kleinen»

Lino Martschini und Garrett Roe spielen bis zu diesem Zeitpunkt überragende Playoffs, haben nach acht Playoff-Partien ganze 12 Skorerpunkte, davon fünf Tore auf dem Konto. Zum Vergleich: in seinen bisherigen 45 Playoff-Einsätzen gelangen dem wirbligen Martschini insgesamt sieben Treffer.

Beide Akteure haben im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten vor allem im Hinblick auf die Playoffs noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Martschini selbst sagt gegenüber «SRF»: «Ich habe den Fokus mit Hilfe von Video-Studium und Selbstgesprächen auf die persönliche Leistung gelegt.» Trotzdem sei seine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. «Ich brauche noch einige Spiele – und einige Gespräche mit mir selber.»


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Entwicklungsschritt

Siegermentalität

Der Kern dieser Mannschaft konnte vor zwei Jahren bereits einmal am Gewinn der Meisterschaft schnuppern, musste sich damals aber einem zu starken SC Bern beugen. Die gemachten Erfahrungen kann den Spielern aber niemand nehmen und seit dem Cupsieg in dieser Saison hat das Team an Siegermentalität gewonnen. Spieler wie Raphael Diaz oder Reto Suri nehmen ihre wertvolle Rolle auch in der Kabine wahr und wirken bereit für den letzten Schritt. 

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