Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann wird in Bochum von einem Becher getroffen. Die Partie wird zunächst unterbrochen, wenig später steht der Abbruch fest.
Das Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach ist am Freitagabend wegen eines Becherwurfs abgebrochen worden. In der 68. Minute wurde Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann von einem Getränkebecher am Kopf getroffen, der von einer Tribüne mit hauptsächlich Bochumer Fans geworfen wurde. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach daraufhin sofort die Partie. Später teilte der Stadionsprecher mit, dass die Partie abgebrochen wird. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:0 für Gladbach.
«Das Spiel wird nicht wieder angepfiffen. Das Spiel ist offiziell abgebrochen», sagte der Stadionsprecher. Gittelmann hatte sich immer wieder die schmerzende Stelle am Kopf gerieben. Das Schiedsrichter-Gespann zog sich in die Katakomben des Stadions zurück. Es folgten kurz darauf auch die Gladbacher Spieler. Bochumer Spieler um Torhüter Manuel Riemann gingen zu den Anhängern und versuchten, energisch auf sie einzuwirken. Dann verliessen auch sie das Spielfeld.
Mit Durchsagen hatte der Stadionsprecher schon zuvor immer wieder darauf hingewiesen, dass die Zuschauer doch das Werfen von Gegenständen unterlassen sollten. Es wirkte nicht. «Ihr schadet nicht nur euch, ihr schadet anderen und ihr schadet unserem Club», sagte der Stadionsprecher. Zunächst sangen die Fans beider Vereine noch, je länger die Unterbrechung dauerte, desto stiller wurde es im Stadion.
Vor 25 000 Zuschauern im Ruhrstadion hatten Alassane Pléa in der 55. Minute und Breel Embolo (61.) die Tore für die Gäste erzielt. Der Schweizer Nati-Stürmer war mit einem wuchtigen und platzierten Flachschuss von knapp ausserhalb des Strafraums erfolgreich.
Als der Abbruch feststand, gingen die Gladbacher zu ihren Fans in die Gästekurve und verabschiedeten sich mit Applaus von ihren Anhängern. Es ist zu erwarten, dass der Match mit einem 3:0 für Borussia Mönchengladbach gewertet wird.
Von Thomas Eßer und Martin Kloth, dpa