Reif und Petric über vorzeitige Trennung «Bayern macht Tuchel viel kaputt» – «Verhältnis ist nicht zu reparieren»

Von Linus Hämmerli

22.2.2024

Marcel Reif über das Tuchel-Aus: «Verhältnis zwischen Team und Tuchel ist nicht zu reparieren»

Marcel Reif über das Tuchel-Aus: «Verhältnis zwischen Team und Tuchel ist nicht zu reparieren»

Im Champions-League-Studio von blue Sport sprechen die Experten Mladen Petric und Marcel Reif über die vorzeitig kommunizierte Trennung zwischen Thomas Tuchel und Bayern München.

21.02.2024

Bayern München und Thomas Tuchel gehen im Sommer getrennte Wege. Die vorzeitige Kommunikation der Trennung stösst bei Mladen Petric auf Unverständnis. Marcel Reif sieht das teilweise anders.

Von Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei Bayern München ist der Wurm drin. Titel-Hoffnungen in der Meisterschaft und in der Champions League schwinden, im Pokal ist schon längst Schluss.
  • Am Mittwochmittag kommunizierte der deutsche Rekordmeister die Trennung von Trainer Thomas Tuchel im Sommer.
  • Mladen Petric ist der Meinung, dass Bayern ihrem Noch-Trainer mit der Kommunikation zu diesem Zeitpunkt vieles kaputt machen. Die Spieler würden nun definitiv nicht mehr auf ihn hören.
  • Marcel Reif versteht den Einwand von Petric, er hält aber fest, dass die Info ohnehin durchgesickert wäre.

Im März 2023 reichten sich Bayern München und Thomas Tuchel die Hände und beschlossen, auf eine gemeinsame Reise zu gehen. Die Schmetterlinge im Bauch waren zum Startschuss auf beiden Seiten omnipräsent. Bayern präsentierte mit vollem Stolz den neuen «Topmann» an seiner Seite. Tuchel lobte zurück: «Man kann mit diesem Kader um jeden Titel spielen.»

Die gemeinsame Reise entpuppte sich als Horror-Trip. Der mit Ach und Krach ergatterte Meistertitel in der vergangenen Saison liess die Schmetterlinge zwischenzeitlich wieder flattern – das war es dann aber auch schon.

In der laufenden Saison spielt Bayern alles andere als meisterlich. In der Champions League stehen sie vor dem Aus, im Pokal scheiterten sie an einem Unterklassigen und in der Liga steht ihnen Leverkusen mittlerweile um acht Punkte Differenz vor der Sonne.

Petric bemängelt die Kommunikation der Trennung

Nun ist es aus – Bayern München und Thomas Tuchel gehen im Sommer getrennte Wege. Bis zum Saisonende wollen die beiden aber noch gemeinsame Sache machen. Das verkündeten Klub und Coach am Mittwochmittag.

«Es ist definitiv nicht die richtige Entscheidung, das jetzt schon publik zu machen», ist Mladen Petric in der Champions-League-Sendung von blue Sport überzeugt. «Damit machst du dem Trainer viel kaputt.» Falls Tuchel schon vorher Probleme damit hatte, Gehör bei seiner Mannschaft zu finden, sei es nun «definitiv noch schlimmer und niemand hört mehr zu».

Reif: «Verhältnis zwischen Team und Tuchel ist nicht zu reparieren»

Marcel Reif teilt die Meinung Petrics halbwegs: Hätte man mit der Kommunikation gewartet, wäre die Info früher oder später ohnehin durchgesickert. Zur Glaubwürdigkeit Tuchels beim Team spricht Reif Klartext: «Das Verhältnis zwischen der Mannschaft und dem Trainer ist nicht zu reparieren.»

Das Problem in München sei aber nicht nur der Trainer, sondern auch der Kader. «Viele Spieler sind satt oder überschätzt.» Im Sommer wird es beim deutschen Rekordmeister womöglich zu einer grossen Umstrukturierung kommen. «Ausser Neuer und Kane gibt es bei Bayern keinen einzigen Spieler, der sicher sein kann, im Sommer noch zum Team dazuzugehören», so Reif.

Wer ab Sommer sicher nicht mehr Teil von Bayern München ist, ist Thomas Tuchel. Der 50-Jährige muss nach eineinhalb Saisons die Koffer packen. Mit im Gepäck immerhin ein Schmetterling in Form eines Meistertitels.

Nach dieser Antwort von Reif lachen sich Kilchsperger und Petric schlapp

Nach dieser Antwort von Reif lachen sich Kilchsperger und Petric schlapp

Im Champions-League-Studio von blue Sport wird Marcel Reif nach den möglichen Nachfolgern von Bayern-Trainer Thomas Tuchel befragt. Seine Antwort bringt Mladen Petric und Roman Kilchsperger kurzerhand aus der Fassung.

21.02.2024