Christoph Blocher hat am Dienstag in Zürich betont, dass er die Absetzung des Zürcher SVP-Kantonalpräsidenten Konrad Langhart nicht befohlen habe. Das sei ein demokratischer Vorgang innerhalb des Vorstandes gewesen. Er selber habe nur die unangenehme Aufgabe auf sich genommen, das Problem laut auszusprechen.
Seit zwei Jahren habe man in Zürich darüber diskutiert, ob die Parteileitung unter Konrad Langhart das richtige sei. «Nur hat niemand etwas getan, weil das unangenehm ist», sagte Blocher. Er als Berater und «Elder Statesman» habe dann die undankbare Aufgabe übernommen, hinzustehen und den Wechsel anzuregen.
Auf nationaler Ebene sieht Blocher derzeit keine Probleme. Es gebe keinen Grund, die Führung unter Albert Rösti auszuwechseln. «Sie sind, glaube ich, für die Wahlen gut gerüstet.»
Aggressivität und Polemik
Der hinausmanövrierte Präsident Konrad Langhart kritisierte nach seinem Abgang in einem Interview, dass es in der Zürcher SVP zwei Welten gebe, jene der Parteileitung und jene der Basis. Er sagte offen, dass die Aggressivität und Polemik der Parteispitze den SVP-Mitgliedern auf dem Land zunehmend auf den Wecker gehe. Auch mit dem Anti-Klima-Kurs kann der Bio-Bauer nichts anfangen.
Diese Kritik will Blocher früher nie gehört haben. «So etwas hat Langhart vorher nie gesagt.» Aber wenn jemand die Stelle verliere, suche er halt nach einem Grund dafür», sagte er. Und weiter: «Der Führungswechsel passierte aber aus funktionalen Gründen, nicht aus politischen oder ideologischen.»
Natürlich gebe es in der SVP verschiedene Meinungen, doch die Stärke dieser Partei sei es immer noch, dass sie die Meinungsverschiedenheiten austrage, so Blocher.
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