Bildung Hürzeler will Lohnabzug erfahrener Lehrpersonen ohne Diplom lockern

sda

19.8.2024 - 05:15

"Je länger man arbeitet, desto wichtiger wird die Berufserfahrung", sagte der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler zu CH Media. (Archivbild)
"Je länger man arbeitet, desto wichtiger wird die Berufserfahrung", sagte der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler zu CH Media. (Archivbild)
Keystone

Der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler will den Lohnabzug von erfahrenen aber nicht diplomierten Lehrpersonen lockern. Das Diplom sei vor allem am Anfang der Karriere wichtig für die Leistung, sagte Hürzeler in einem Interview.

Im heutigen System fühlten sich Lehrpersonen ungerecht behandelt, die schon lange im Beruf arbeiteten, aber kein stufengerechtes Diplom hätten, sagte der Vorsteher des Departements für Bildung, Kultur und Sport in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der «Aargauer Zeitung».

Denn sobald sie die Schule wechselten, gelte für sie während fünf Jahren wieder der gleiche Lohnabzug wie für unerfahrene Lehrpersonen ohne Diplom. «Das wollen wir nun überdenken», sagte Hürzeler. In diesem Fall wolle er die Regeln lockern. Wer beispielsweise überhaupt kein pädagogisches Diplom besitze, erhalte während fünf Jahren einen Lohnabzug von zehn Prozent.

Mit der Erfahrung steigt der Lohn

Ziel sei es nach wie vor, dass möglichst viele Lehrpersonen die Ausbildung nachholen. «Aber wer das nach fünf Jahren nicht gemacht hat, wird es wahrscheinlich auch später nicht tun», sagte der SVP-Regierungsrat. Unabhängig vom Diplom würden erfahrene Lehrpersonen aber ein höheres Salär erhalten als ihre unerfahrenen Berufskolleginnen und -kollegen.

Wie viele Lehrpersonen im Kanton Aargau ohne das richtige Diplom unterrichten, ist gemäss dem Interview nicht erfasst. Noch sei nicht geklärt, welche konkreten Zahlen einen Mehrwert bringen würden, sagte Hürzeler. Eine Statistik über den detaillierten Ausbildungsstand der Lehrpersonen wird es nach seiner Einschätzung wohl nie geben.

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