Der ehemalige Abteilungsleiter der Asylzentren im Kanton Luzern wehrt sich gegen seine Freistellung. Er hat beim Regierungsrat eine Verwaltungsbeschwerde eingereicht, strebt aber weiterhin eine einvernehmliche Lösung an.
Der 44-Jährige war nach knapp einem Jahr im Amt im Juni von seiner Funktion suspendiert worden. Gegen eine beschwerdefähige Verfügung über die Freistellung, die ihm von der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) Anfang September zugestellt worden sei, habe er den Rechtsweg ergriffen, teilte er am Mittwoch mit. Bei der Staatskanzlei hatte man noch keine Kenntnis von der Beschwerde.
Der Vollzug der Massnahme sei "unnötig und willkürlich" erfolgt, hiess es in der Mitteilung. Die Auflösung des Arbeitsverhältnisses sei mit der Freistellung faktisch vorweggenommen worden, obwohl eine Kündigung bisher nicht vorliege. Seine Stelle sei öffentlich ausgeschrieben. Er sei seit Ende Juni krankgeschrieben, sagte der Betroffene auf Anfrage.
Silvia Bolliger, Leiterin der Dienststelle, berufe sich bei ihrer Entscheidung, an der Kündigungsabsicht festzuhalten, auf die vorhandenen Unterlagen, eigene Erfahrungen und Rückmeldungen von Mitarbeitenden. Die Gesprächsmöglichkeiten zwischen dem Arbeitgeber und ihm seien vor und nach der Freistellung nicht genutzt worden. Trotzdem bekräftige der Mann seine Gesprächsbereitschaft und den Glauben an eine gütliche Einigung.
Abbau von Asylplätzen
Anfang Juli hatte der Kanton bekanntgegeben, dass er wegen rückläufiger Asylgesuche 230 Unterbringungsplätze abbaue und 14,5 Stellen streiche. Die Trennung vom Abteilungsleiter der Asylzentren stehe nicht im Zusammenhang mit den angekündigten Schliessungen, sagte Bolliger damals.
Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass der Kanton Luzern 2017 einem Kadermann in der Abteilung Immobilienbewertung der Dienststelle Steuern zu Unrecht gekündigt hatte. Der Kanton hätte nach dem Versand einer kritischen E-Mail eine Mahnung aussprechen und dem langjährigen Mitarbeiter Gelegenheit geben müssen, sich zu bewähren, hielt das Kantonsgericht fest.
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