Cheops-Mission Berner Hightech-Teleskop im All angekommen

SDA/gbi

18.12.2019

Nobelpreisträger Didier Queloz zeigt sich überglücklich: Die Rakete mit dem Cheops-Teleskop der Universität Bern an Bord ist heute Morgen erfolgreich gestartet – und inzwischen auch im All angekommen. 

Das Schweizer Weltraumteleskop «Cheops» ist im Orbit angekommen. Die Abkopplung von der Raketenoberstufe ist gelungen. Der nächste Schritt sind Funktionstests in den nächsten Wochen bis Monaten.

Die Anwesenden im Raumfahrtzentrum in Kourou, Französisch-Guyana, brachen in Applaus aus, als die erfolgreiche Abkopplung von Cheops bekannt gegeben wurde. Die Sojus-Fregat-Rakete mit dem Schweizer Weltraumteleskop an Bord war um 5.54 Uhr Ortszeit erfolgreich abgehoben

Unter tosendem Lärm und mit gleissend hellem Schweif in der Dunkelheit machte sich die Sojus-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou auf den Weg in den Orbit. «Erfoglreicher Start der Rakete! Grosse Erleichterung und Applaus hier in Bern», vermeldete dazu die Universität auf Twitter.

Nobelpreisträger Didier Queloz zeigte sich gegenüber Keystone-SDA bereits zu diesem Zeitpunkt überglücklich über den gelungenen Start. Als erstes wurde dann die Hauptlast, ein Erdbeobachtungssatelliten namens Cosmo-Skymed, in der Erdumlaufbahn abgeladen. Nach zwei Stunden und 23 Minuten war Cheops an der Reihe.

Eigentlich hätte die Sojus-Rakete bereits am Dienstag abheben sollen, jedoch musste der Start wegen technischer Probleme gestoppt werden. Das defekte Teil, das nicht näher definiert wurde, sei ausgetauscht worden, hiess es von Betreiber Arianespace. An Bord hat die Rakete unter anderem das Hochpräzisionsteleskop Cheops, das in Bern entwickelt wurde.

Das Weltraumteleskop soll sogenannte Exoplaneten beobachten und deren Durchmesser bestimmen. Exoplaneten sind Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, die andere Sterne umkreisen.

Rakete wird richtig durchgeschüttelt

Die beteiligten Forscher aus der Schweiz hatten dem Start mit Anspannung entgegengefiebert, wie Willy Benz, der Missions-Hauptverantwortliche der Universität Bern, zu SRF sagte. Denn wenn die Rakete beim Start auf über 20'000 Kilometer pro Stunde beschleunigt, werde die Ladung ziemlich durchgerüttelt.

Und auch ein noch so kleines Verrutschen der optischen Teile wäre verheerend – so einfach lässt sich das Teleskop später in 700 Kilometern Höhe schliesslich nicht mehr reparieren.

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