Es ist vollbracht: US-Astronaut Buzz Aldrin steht auf der Mondoberfläche, im Hintergrund die Mondlandefähre «Eagle». Bis dahin war es ein langer Weg.
Kennedy und der Mond: Am 25. Mai 1961 verkündet John F. Kennedy sein Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts Amerikaner auf den Mond zu schicken.
1961 flog der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin vom Weltraumbahnhof Baikonur aus als erster Mensch ins Weltall.
Die Erde, wie sie am 24. Dezember 1968 über dem Mondhorizont aufging, aufgenommen aus der Apollo 8. Deren Besatzung – Jim Lovell, Frank Borman und William Anders – waren die ersten Menschen, die Weihnachten im Weltall feierten, etwa 370 Kilometer über Meer. (Archivbild)
Sie waren die ersten Menschen auf dem Mond: Die Besatzung von «Apollo 11», die Astronauten Neil Armstrong (von links), Michael Collins und Edwin Aldrin.
Ein Fussabdruck des US-amerikanischen Astronauten Edwin E. Aldrin auf dem Mond.
Am Ziel angekommen: US-Astronaut Buzz Aldrin, hier fotografiert von Neil Armstrong, gehörte im Juli 1969 zu den ersten Menschen auf dem Mond.
US-Astronaut Edwin «Buzz» Aldrin steht im Rahmen Apollo-11-Mission am 20. Juli 1969 auf dem Mond.
Von links nach rechts stehen die Astronauten der Apollo-Mission 10 Eugene Cernan, John Young und Thomas Stafford kurz vor dem Abflug vor der geöffneten Raumkapsel, welche sie in die Mondumlaufbahn bringen wird.
John Young auf dem Mond (1972).
Mondlandung 1971: Astronaut James Irwin steht neben der Mondlandefähre Apollo 15. Foto: NASA/AP
Neil Armstrong nutzte den Mond-Beutel, um damit Gesteinsproben zurück zur Erde zu bringen.
Die Oberfläche des Mondes. Dort und auf anderen Planeten können wertvolle Rohstoffe schlummern.
Die Aufnahme der Mondoberfläche zeigt in den eingefärbten Bereichen mögliche Vorkommen von Wasser im Mondmantel.
Die chinesische «Chang'e 4» setzte am frühen Donnerstagmorgen den 03.01.2019 um 3.26 Uhr am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten auf.
Ein am Computer generiertes Bild zeigt eine mögliche Basisstation auf dem Mond.
Als der lange Wettlauf zum Mond begann
Es ist vollbracht: US-Astronaut Buzz Aldrin steht auf der Mondoberfläche, im Hintergrund die Mondlandefähre «Eagle». Bis dahin war es ein langer Weg.
Kennedy und der Mond: Am 25. Mai 1961 verkündet John F. Kennedy sein Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts Amerikaner auf den Mond zu schicken.
1961 flog der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin vom Weltraumbahnhof Baikonur aus als erster Mensch ins Weltall.
Die Erde, wie sie am 24. Dezember 1968 über dem Mondhorizont aufging, aufgenommen aus der Apollo 8. Deren Besatzung – Jim Lovell, Frank Borman und William Anders – waren die ersten Menschen, die Weihnachten im Weltall feierten, etwa 370 Kilometer über Meer. (Archivbild)
Sie waren die ersten Menschen auf dem Mond: Die Besatzung von «Apollo 11», die Astronauten Neil Armstrong (von links), Michael Collins und Edwin Aldrin.
Ein Fussabdruck des US-amerikanischen Astronauten Edwin E. Aldrin auf dem Mond.
Am Ziel angekommen: US-Astronaut Buzz Aldrin, hier fotografiert von Neil Armstrong, gehörte im Juli 1969 zu den ersten Menschen auf dem Mond.
US-Astronaut Edwin «Buzz» Aldrin steht im Rahmen Apollo-11-Mission am 20. Juli 1969 auf dem Mond.
Von links nach rechts stehen die Astronauten der Apollo-Mission 10 Eugene Cernan, John Young und Thomas Stafford kurz vor dem Abflug vor der geöffneten Raumkapsel, welche sie in die Mondumlaufbahn bringen wird.
John Young auf dem Mond (1972).
Mondlandung 1971: Astronaut James Irwin steht neben der Mondlandefähre Apollo 15. Foto: NASA/AP
Neil Armstrong nutzte den Mond-Beutel, um damit Gesteinsproben zurück zur Erde zu bringen.
Die Oberfläche des Mondes. Dort und auf anderen Planeten können wertvolle Rohstoffe schlummern.
Die Aufnahme der Mondoberfläche zeigt in den eingefärbten Bereichen mögliche Vorkommen von Wasser im Mondmantel.
Die chinesische «Chang'e 4» setzte am frühen Donnerstagmorgen den 03.01.2019 um 3.26 Uhr am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten auf.
Ein am Computer generiertes Bild zeigt eine mögliche Basisstation auf dem Mond.
Vor 50 Jahren landete der erste Mensch auf dem Mond. Acht Jahre zuvor hatte eine legendäre Rede des US-Präsidenten den langen Wettlauf zum Erdtrabanten eingeläutet.
Es ist einer dieser seltenen Momente, an den sich wohl fast jeder, der damals auf der Welt war, noch ganz genau erinnert. Ein Moment, der Raumfahrtgeschichte schrieb und sich in das kollektive Menschheitsgedächtnis einbrannte. «Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit», sagte Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr MESZ, während er als erster Mensch seinen Fuss im dicken Astronautenstiefel auf die Mondoberfläche setzte. Auf Millionen – technologisch noch relativ neuen – Fernsehbildschirmen weltweit verfolgten Zuschauer das von vielen nie für möglich gehaltene Ereignis live.
Die Mondlandung war ein Spektakel der Raumfahrtingenieurskunst, vor allem aber war sie für die USA ein politischer Sieg. «Ich glaube, dass diese Nation sich dazu verpflichten sollte, noch vor dem Ende dieses Jahrzehnts das Ziel zu erreichen, einen Menschen auf dem Mond landen zu lassen und ihn dann sicher wieder zur Erde zurückzubringen», hatte der damalige US-Präsident John F. Kennedy acht Jahre zuvor – am Samstag (25. Mai) vor 58 Jahren – in einer Rede vor dem US-Kongress gesagt. Rund zwei Jahre danach wurde er ermordet und sollte es nicht mehr erleben: Ein knappes halbes Jahr vor der von ihm gesetzten Frist wurde das Ziel Realität.
Die NASA will wieder bemannt auf den Mond
NASA will wieder bemannt auf den Mond
Bis 2024 will die NASA wieder Menschen zum Mond schicken.
Designkonzepte existieren schon: Ein Fahrzeug, bestehend aus Lande- und Startteil, soll die Astronauten zum Erdtrabanten bringen.
Von der Erde sollen die Astronauten über eine «Gateway» genannte neuen Raumstation zum Mond gelangen.
Auch Japan hegt mit einem Mondrover Ambitionen.
Auf 13 Quadratmetern sollen in dem Rover Astronauten leben.
Der Rover soll eine Reichweite von mehr als 10'000 Kilometern besitzen.
Mit 6 Metern Länge, 5,2 Metern Höhe und 3,8 Metern Breite soll der Rover die Ausmasse von zwei Kleinbussen haben.
Die japanische Raumfahrtbehörde und Toyota wollen das Fahrzeug bis 2019 auf den Mond bekommen.
Mitten im Kalten Krieg
Der Traum von der Mondlandung war auch eine Folge des Zweiten Weltkriegs. Nach dessen Ende wurde die globale politische Macht neu verteilt, zwei Blöcke kristallisierten sich heraus: die Westmächte unter Führung der USA und die Ostmächte unter Führung der Sowjetunion. Eine Systemkonfrontation von Kapitalismus und Kommunismus, die in den Jahrzehnten darauf fast alle Bereiche des wirtschaftlichen und politischen Lebens bestimmen und bis in den Weltraum hineinreichen sollte.
Der Kalte Krieg mündete nie in direkter militärischer Konfrontation, aber spielte sich auf unzähligen Ebenen in Stellvertreter-Arenen ab: Wettrüsten, auch nuklear, Spionage und Gegenspionage, Koreakrieg, Kubakrise, Vietnamkrieg, Bau der Berliner Mauer.
1957 schoss die Sowjetunion «Sputnik 1» ins All, den ersten künstlichen Erdsatelliten, und verschaffte dem Konflikt damit eine weitere Dimension. Das Zeitalter der Raumfahrt begann. Dem Gegner konnte so vor den Augen der Weltöffentlichkeit einschüchternd die neueste Raketentechnologie präsentiert werden, ohne dass gleich ein Krieg angezettelt wurde.
60 Jahre Nasa: Meilensteine der US-Raumfahrtbehörde
Die «National Aeronautics and Space Administration» wurde 1958 als zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft gegründet. Die NASA fungiert mit rund 17'000 Beschäftigten auch als wichtige geo- und klimawissenschaftliche Forschungsstation, doch ins kollektive Gedächtnis der Menschheit ist sie durch ihre Gehversuche im Weltall gerückt. Wir zeigen in dieser Galerie Schlüsselmomente der US-Raumfahrtbehörde.
Ein erklärtes Fernziel der NASA mit Hauptsitz in Washington D.C. ist ein bemannter Flug zum Mars, möglicherweise mit dem in Entwicklung befindlichen Raumschiff Orion. Ob möglicherweise private Investoren der staatlichen Institution zuvorkommen, ist derzeit ungewiss. Diese Grafik spielt in jedem Falle noch Zukunftsmusik.
Im Rahmen des New-Frontiers-Programms erforscht die NASA unser Sonnensystems mit Raumsonden. Die «New Horizons» hob im Januar 2006 ab, um den Pluto und seinen Mond Charon sowie den Kuipoergürtel zu erkunden. Im Januar 2019 sollte die Sonde den transneptunischen Himmelskörper 2014 MU69 erreichen.
Ein «Selfie» des Marsrovers Curiosity am Aeolis Mons auf dem erdnächsten Planeten vom August 2015. Drei Jahre zuvor war die Sonde auf dem Mars gelandet. Seitdem hat die Curiosity gut 12 Kilometer zurückgelegt und gestochen scharfe Bilder von der leblosen Oberfläche des Roten Planeten geliefert.
Die solargetriebene Sonde Juno wurde im August 2011 gestartet und schwenkte im Juli 2016 in eine Umlaufbahn um den Jupiter ein. Sie erforscht den Gasplaneten aus einer polaren Umlaufbahn.
Was mit Sonden (noch) nicht erreichbar ist, wird für uns durch das Hubble-Weltraumteleskop sichtbar wie hier das Paar der etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernten Antennen-Galaxien im Sternbild Rabe. Der um die Erde kreisende Satellit ist für das blosse Auge sichtbar, allerdings nicht von der Schweiz aus, da er nicht über den Horizont steigt
Im Jahr 2021 könnte das in Entwicklung befindliche James-Webb-Weltraumteleskop die Nachfolge von Hubble antreten. Das wesentlich leistungsstärkere Teleskop ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der ESA und der kanadischen Weltraumagentur CSA.
Die NASA liefert auch Daten über umweltrelevante Vorgänge auf der Erde und misst zum Beispiel die Grösse des Ozonlochs über der Antarktis ...
... oder die weltweite Lichtverschmutzung.
Gemeinsam mit anderen Raumfahrtbehörden begann die NASA 1998 mit dem Bau an der Internationalen Raumstation (ISS). Seit November 2000 ist die ISS dauerhaft von Astronauten bewohnt. Die in einer Höhe zwischen 370 bis 460 Kilometern um die Erde kreisende Station wird laufend erweitert und verbessert.
Durch tödliche Unfälle erlebte die NASA im Laufe ihrer Geschichte auch schwere Rückschläge. So kam die gesamte siebenköpfige Besatzung der Raumfähre Columbia ums Leben ...
... als das Space Shuttle am 1. Februar 2003 nach einer zweiwöchigen Mission beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinanderbrach.
Tief ins Gedächtnis der Menschheit brannte sich die Mission «Apollo 11» der NASA ein. Am 16. Juli 1969 startete die Raumkapsel an der Spitze der Trägerrakete Saturn V von Cape Canaveral in Florida ...
... und brachte drei US-amerikanische Astronauten zum Mond. Der erste Mensch auf dem Erdtrabanten war am 21. Juli Neil Armstrong, der hier seinen Kollegen Buzz Aldrin fotografiert.
Der erste Mensch, den die NASA in den Weltraum bringen konnte, war Alan Shepard. Nach einem 15-minütigen suborbitalen Flug erreichte er am 5. Mai 1961 wohlbehalten die Erdoberfläche. Der sowjetrussische Kosmonaut Juri Gagarin war der NASA allerdings mit seiner Erdumrundung am 12. April 1961 als erster Mensch im All zuvorgekommen.
«Sputnik 1» war darum für die USA ein Schock. Die Sowjetunion schien die Nase vorn zu haben und über extrem leistungsfähige Raketen zu verfügen. Mit verstärkten Kräften legten die USA nach: 1958 folgte der erste US-Satellit «Explorer 1», entwickelt unter der Leitung des deutsch-amerikanischen Raketenwissenschaftlers Wernher von Braun. Im selben Jahr wurde der Grundstein für den Aufbau der US-Raumfahrtbehörde Nasa gelegt.
Dennoch legte zunächst erneut die Sowjetunion vor: 1959 liess sie mit «Lunik 2» erstmals eine Sonde auf dem Mond aufschlagen, 1961 wurde Juri Gagarin zum ersten Menschen im Weltraum. Zwar dauerte es nur weniger als einen Monat, bis die Amerikaner mit Alan Shepard auch einen Menschen in den Weltraum geschickt hatten – aber die Russen waren wieder einmal die Ersten. Das «Space Race», das Wettrennen um den Weltraum, wurde hitziger.
Budget um 400 Prozent erhöht
US-Präsident Kennedy wollte das Ruder ein für alle Mal herumreissen, als er 1961 vor den Kongress trat und einen Amerikaner auf dem Mond noch vor Ende des Jahrzehnts ankündigte. Dafür wurde das Projekt «Apollo» ins Leben gerufen. «Ich habe das Raumschiff benannt, wie ich mein Baby benennen würde», soll der damalige Nasa-Chef Abe Silverstein gesagt haben. Apollo, der griechische Gott des Lichts, der auf einem Triumphwagen zur Sonne reitet, sei ein angemessener Namensgeber «angesichts der Dimension des vorgeschlagenen Programms».
Das Budget der Nasa wurde um 400 Prozent erhöht, rund 400'000 Menschen arbeiteten direkt oder indirekt an «Apollo» mit. So schnell musste die Nasa neue Mitarbeiter einstellen, dass viele gar nicht erst gross zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, sondern direkt angeheuert wurden. So kam es, dass der damals erst 26 Jahre alte Steve Bales während der Mondlandung die Kontrollstation beaufsichtigte. «Da sass ein 26 Jahre altes Kind – ein Kind, das eine Raumfahrtmission hätte stoppen können», sagte Bales kürzlich der britischen BBC. Die jungen Mitarbeiter hätten vieles erst möglich gemacht, meint «Apollo»-Manager Gerry Griffin. «Es war nicht so, dass sie die Risiken nicht verstanden. Aber sie hatten keine Angst.»
Langer Aufenthalt im All: Zwillingsstudie mit erstaunlichen Ergebnissen
Langer Aufenthalt im All – Studie mit Zwillingen liefert Überraschungen
Die US-Astronauten Mark (links) und Scott Kelly stehen sich gegenüber. Ein längerer Aufenthalt im All scheint die Gesundheit und den körperlichen Zustand von Astronauten nicht nachhaltig zu beeinträchtigen, wie eine Studie nahezulegen scheint.
Das Handoutfoto zeigt Scott Kelly nach der Rückkehr von der Internationalen Raumstation zur Erde in Kasachstan am 2. März 2016.
Zusammen mit dem russischen Kosmonauten Michail Kornijenko hatte Scott knapp ein Jahr auf der ISS vebracht, bevor das Raumschiff Sojus TMA-18M die beiden Männer zurückbrachte.
In seinem Buch «Endurance. Mein Jahr im Weltall» hatte Scott Kelly beschrieben, dass er sich nach der Rückkehr wie ein alter Mann gefühlt habe, mit grausamen Schmerzen in den angeschwollenen Beinen, Übelkeit und brennender Haut.
Als Beitrag zur Studie impfte sich Kelly auf der ISS gegen die Grippe. Wie die Forscher berichten, wirkt eine Grippe-Impfung im All genauso wie auf der Erde. Und die Darmflora veränderte sich nicht stärker als dies auch auf der Erde unter Stressbedingungen beobachtet wird.
Blick in Scotts persönliches Quartier. Der 1964 geborene Astronaut fungierte auf der ISS als Bordingenieur.
Bei Scott Kelly entwickelte sich im All unter anderem die Genaktivität anders als bei seinem Zwillingsbruder auf der Erde. Mehr als 90 Prozent dieser Aktivität entwickelte sich innerhalb von sechs Monaten aber wieder zurück auf das Level vor der Mission.
Wenn Kelly von der ISS zu unserem Planeten hinabschaute, war er für ihn mehr der Planet Wasser als der Planet Erde.
Seit dem 2. November 2000 ist die ISS dauerhaft von Astronauten bewohnt. Auf diesem Bild von 2015 befindet sich links das Versorgungsschiff «Cygnus» im Anflug.
Das rund 24 Milliarden Dollar teure «Apollo»-Projekt lieferte. Zwar brachte «Apollo 1» 1967 einen traurigen Rückschlag, als bei einem Test drei Astronauten ums Leben kamen, aber die «Apollo»-Missionen 7 bis 10 schafften es erfolgreich ins All. «Apollo 11» brachte schliesslich die Mondlandung, bei der erst Neil Armstrong und dann Buzz Aldrin als erste Menschen den Erdtrabanten betraten. In den folgenden drei Jahren fanden fünf weitere bemannte Mondlandungen statt.
«Kein einzelnes Raumfahrtprojekt in diesem Zeitalter wird die Menschheit mehr beeindrucken», hatte der damalige US-Präsident Kennedy schon bei der Ankündigung 1961 gesagt. Er sollte recht behalten. Mit der Mondlandung galt das «Space Race» als von den USA gewonnen. Die Sowjetunion konnte dem – auch aufgrund des frühen Todes von Sergej Koroljow 1966, dem Architekten ihres Raumfahrtprogramms – nichts wirklich Beeindruckenderes mehr entgegensetzen.
War es das wert?
Auf die hitzige Wettbewerbsstimmung und die Siegeseuphorie auf amerikanischer Seite folgte schnell Ernüchterung: Waren die teuren Mond-Programme es wirklich wert? Die politische Stimmung wandelte sich längst. In den USA protestierten Massen unter anderem beim Hippie-Musikfestival Woodstock gegen den Vietnamkrieg und für Frieden und Verständigung auf der Welt. In Teilen des Ostblocks gab es wie beim Prager Frühling Liberalisierungsbestrebungen, wenn auch zunächst noch brutal unterdrückt.
«Die Mondlandung war ohne Frage inspirierend und ein entscheidender PR-Sieg für die USA im 'Raumfahrt-Krieg' gegen die Sowjetunion», urteilt das Magazin «The Atlantic» – «aber sie hatte auch einen Preis». Um das Ziel so schnell wie möglich zu erreichen, wurden alle anderen Projekte der Nasa eingestampft oder verkleinert.
Mondsteinjäger spüren verschollene Schätze auf
Mondstein-Jäger der Nasa spürt verschollene Schätze auf
Diese Mondsteine sind in Acryl eingefasst und werden im Clark Planetarium in Salt Lake City aufbewahrt. Nach der ersten Mondlandung 1969 erhielt jeder US-Staat eine Gesteinsprobe. Zum Jubiläum 2019 will die Nasa ihren Verbleib klären.
In den Jahren nach 1969 verschenkte die damalige US-Regierung unter Präsident Richard Nixon (hier rechts im Bild mit den «Apollo 11»-Astronauten) auch im Ausland Gesteinsproben vom Mond - insgesamt an 135 Staaten. In den wenigsten Fällen sei dies aber offiziell protokolliert worden, sagt der offizielle Mondsteinjäger Joseph Gutheinz. Von den meisten dieser meist winzigen Steinchen habe daher bald jede Spur gefehlt.
Lange war Gutheinz auf der Suche. Inzwischen, knapp ein Jahr bevor sich die erste Mondlandung zum 50. Mal jährt, hat er einige Erfolge zu vermelden. Von den 50 Steinen, die seinerzeit an die 50 US-Staaten verteilt wurden, fehlen nur noch zwei.
Als er 2002 mit den Nachforschungen begonnen habe, hätten etwa 40 US-Staaten zunächst keine Angaben zum Verbleib machen können. Von den international verteilten Steinen würden noch immer etwa 70 Prozent vermisst.
«Ich denke, das hat auch damit zu tun, dass wir damals ernsthaft glaubten, dass Mondfahrten sehr schnell zu etwas ganz Normalem werden würden», sagt Gutheinz. Tatsächlich gab es nur fünf weitere Reisen - die bisher letzte bemannte Mondmission war die der Apollo 17 im Jahr 1972.
Die Besatzung von «Apollo 11» soll nur knapp einer Katastrophe entgangen sein und Präsident Nixon soll bereits eine Trauerrede an die amerikanische Nation für das Scheitern der Mission vorbereitet haben.
Gutheinz konnte die Steine ausfindig machen, die einst in Louisiana und Utah vom Radar verschwunden waren. Bis zum kommenden Sommer kann er sich nun ganz auf Delaware und New York konzentrieren. Einige der Brocken landeten in regionalen Naturkundeinstituten, andere wurden in Regierungsgebäuden zur Schau gestellt.
Die bei den bemannten Mondmissionen gewonnenen Erkenntnisse aber waren aus wissenschaftlicher Sicht nicht von grosser Bedeutung und hätten unbemannt zumeist weitaus günstiger eingeholt werden können. Das «Apollo»-Programm sei nichts weiter als «eine Schlacht im Kalten Krieg» gewesen, bilanzierte der Ex-Astronaut William Anders. «Es war kein Forschungsprogramm.»
Als die «Schlacht» entschieden war, beendeten sowohl die Sowjetunion als auch die USA ihre teuren Mond-Programme daher rasch wieder, das «Apollo»-Aus kam sogar früher als ursprünglich geplant. 1975 dockten erstmals ein amerikanisches und ein sowjetisches Raumschiff im All aneinander an - der Beginn einer Annäherung, die in der bis heute andauernden Zusammenarbeit vor allem bei der Raumstation ISS mündete.
Neuer Wettlauf zum Mond
Aber: Parallel zum wieder wachsenden Zwiespalt zwischen Russland und den USA ist in den vergangenen Jahren auch der Mond wieder in Mode gekommen. Neben Russland und den USA beteiligen sich diesmal auch China, Indien, Israel, Japan, Südkorea und die europäische Raumfahrtagentur Esa am Wettrennen zum Erdtrabanten. Die USA unter Präsident Donald Trump kündigten kürzlich an, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre wieder US-Astronauten auf dem Mond landen sollen, darunter auch eine Frau. Das Ziel ist ehrgeizig – zumal die finanziellen Ressourcen bisher noch lange nicht so konzentriert darauf sind wie bei «Apollo».
Vorerst jedenfalls bleibt der 2017 gestorbene US-Amerikaner Gene Cernan der letzte Mensch auf dem Mond. Am 14. Dezember 1972 verliess er ihn mit den Worten: «Wir gehen wie wir kamen und – wenn Gott es so will – werden wir wiederkommen, mit Frieden und Hoffnung für die ganze Menschheit.» Mit ins Gepäck sollte vielleicht auch die ein oder andere Mülltüte: Die Mondreisenden haben massenhaft Müll hinterlassen – Werkzeuge, Handtücher und eine Bibel ebenso wie Fäkalien und Beutel mit Erbrochenem.
Der neue Wettlauf zum Mond
Die von der China National Space Administration (CNSA) am 3. Januar 2018 zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt die Rückseite des Mondes, aufgenommen von der «Chang'e 4»-Sonde.
Die Chinesen schickten die Mondsonde Chang'e 4 auf die Rückseite des Erdtrabanten. (Simulation)
Apollo-11-Astronaut Edwin 'Buzz' Aldrin war schon da: Derzeit wollen wieder fast alle Raumfahrtnationen der Welt auf den Mond.
Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa wird als erster Weltraumtourist des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX zum Mond fliegen.
Wer den neuen Wettlauf zum Mond gewinnt, ist völlig offen. Aber zur US-Flagge werden sich wohl bald ein paar weitere Flaggen gesellen.
Wenn die neuen Raumfahrer auf dem Mond ankommen, können sie erstmal aufräumen: Zahlreiche Missionen haben dort oben schon eine Menge Müll abgeladen.
Fasziniert vom Mond sind nicht nur die alten Konkurrenten Russland und die USA. Auch China, Indien, Japan, Südkorea, Israel und die Europäer planen einen Ausflug.
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