Ungewöhnliche VerläufeCorona-Tote ohne typische Symptome – was steckt dahinter?
7.4.2020
Das Coronavirus breitet sich zunehmend in Altenheimen aus. Die Einrichtungen vermelden ungewöhnliche Verläufe der Erkrankung. Steckt mehr in dem Virus als bekannt?
In dem Altenheim in Wolfsburg ging alles ganz schnell: Keine typischen Corona-Symptome und ein deutlich verkürzter Sterbeprozess. So beschrieb die betreibende Diakonie den Ausbruch des Virus im Hanns-Lilje-Heim.
Mittlerweile sind dort über 20 Bewohner nach einer Infektion mit Covid-19 gestorben. Auch in anderen Altenheimen greift das Virus um sich. Es gibt mehrere Berichte von plötzlichem Atemstillstand. Ein Anwalt aus Wolfsburg hat kurz nach den ersten Todesfällen Anzeige gegen die Betreiber der Einrichtung wegen fahrlässiger Tötung gestellt. Behandlungsfehler als Grund für die schnellen Tode? Experten haben einen anderen Verdacht.
Blick auf Mers und Sars kann Hinweise liefern
Guido Michels ist Chefarzt am Sankt-Antonius Hospital in Eschweiler und hat bereits eine Reihe älterer Corona-Patienten betreut. Dass die raschen Tode ein Zeichen für eine Fehlbehandlung sind, schliesst er aus. Bei älteren Menschen seien die Verläufe häufig atypisch, weil die Menschen andere Erkrankungen mitbrächten. Das Immunsystem sei nicht mehr so leistungsfähig, ältere Menschen hätten höhere Infektionsraten und seien anfälliger für Infekte. Zudem verändere sich im Alter auch die Lunge, der Gasaustausch funktioniert oft nicht mehr so gut. All das mache die Menschen besonders anfällig, sagt Michels.
Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, sieht Alter und Vorerkrankungen als eine wichtige Erklärung für schwere Verläufe. Allerdings werde in der aktuellen Corona-Pandemie gelegentlich auch berichtet, dass Patienten plötzlich einen Atemstillstand erlitten, ohne dass sie vorher gravierende Lungensymptome hatten. Das betreffe nicht nur ältere Patienten. Wie lassen sich diese ungewöhnlichen Verläufe erklären?
Ein Blick auf die Erfahrungen mit den ebenfalls durch Coronaviren ausgelösten Erkrankungen Mers und Sars kann hier möglicherweise Hinweise liefern. «Von früheren Coronavirus-Infektionen weiss man, dass der Hirnstamm von Viren mit einbezogen werden kann.» Dort sitzt auch die Steuerung für das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege. Eine durch Viren ausgelöste Entzündung im Hirnstamm könnte laut Berlit zum Beispiel einen Atemstillstand auslösen. Für das neuartige Coronavirus sei das aber noch nicht nachgewiesen.
Über den Riechnerv ins Gehirn?
Erste Studien liefern jedoch Indizien für diese These, etwa die von chinesischen Forschern. «Dass die Infektion das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft zieht, steht für Huijuan Jin von der Huazhong-Universität in Wuhan jedoch ausser Zweifel», schreibt das Deutsche Ärzteblatt.
Bei Sars und Mers trete der Erreger über die Riechnerven ein, über welche die Nasenhöhle mit dem Gehirn verbunden ist, schreibt das Deutsche Ärzteblatt. Auch bei europäischen Covid-19-Patienten werden in bis zu 80 Prozent Störungen von Geruchs- und Geschmackssinn beschrieben. «Ein neurologisches Symptom», sagt Berlit, «als Indiz dafür, dass das Nervensystem mit einbezogen ist.»
Infektiologe Bernd Salzberger hat bisher rund 50 Corona-Patienten am Universitätsklinikum Regensburg betreut. Bei seinen Patienten habe er den plötzlichen Atemstillstand noch nicht beobachtet, sagte Salzberger. Der Verlust von Geruchs-und Geschmackssinn lasse aber auf eine Gehirnbeteiligung schliessen. «Es gibt bisher aber nur ganz wenige Untersuchungen am Gehirn von Corona-Patienten. Da tappen wir noch im Dunkeln.»
Forscher hoffen auf baldige Besserung der Datenlage
«Wir wissen, dass ein möglicher Befall des Nervensystems durch Corona-Viren diskutiert wird», sagt Frank Heimann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner. Ein plötzlicher Atemstillstand lasse sich aber auch durch andere Komplikationen erklären. So sei etwa auch eine Lungenembolie denkbar oder plötzliche Herzrhythmusstörungen bedingt durch eine virale Herzmuskelentzündung. In beiden Fällen kündige sich das Lungenversagen vorher nicht an. Bei bakteriellen oder virusbedingten Erkrankungen der Lunge würden die Patienten vor einem Lungenversagen klinisch auffällig, weil sie etwa unruhig oder schläfrig würden.
Aus neurologischer Sicht sei es wichtig, abzuklären, wie viele der schweren Krankheitsverläufe durch die Mitbeteiligung des zentralen Nervensystems ausgelöst werden, sagt Berlit.
Derzeit forschen Experten auf der ganzen Welt zu dem Virus. Berlit hofft, dass schon Ende April eine Datenlage vorliegt, mit der der neue Erreger und seine Aktivitäten im Nervensystem besser eingeschätzt werden können.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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