WHO schlägt Alarm90 Jahre Antibiotika - eine Wunderwaffe droht stumpf zu werden
dpa
30.8.2018
Antibiotika sind ein Segen für die Menschheit, aber die Waffe gegen tödliche Infektionen droht 90 Jahre nach der Entdeckung des Penicillins stumpf zu werden. Die WHO schlägt Alarm.
Krebstherapien, Kniegelenkersatz, eine neue Niere - was für Millionen Patienten weltweit selbstverständlich scheint, wäre ohne die Entdeckung von Antibiotika vor 90 Jahren weitaus riskanter. Mit solchen Substanzen werden lebensgefährliche Bakterien, die sich bei Eingriffen verbreiten können, in Schach gehalten. "Zweifellos eine der wichtigsten Entdeckungen der Medizingeschichte", sagt Marc Sprenger von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.
Seit einigen Jahren aber schlagen Gesundheitsexperten Alarm, weil die Waffe gegen tödliche Infektionen stumpf zu werden droht. Die Zahl der Resistenzen gegen Antibiotika wächst rasant, viele Bakterien lassen sich nicht mehr kleinkriegen - und Schuld daran ist zum grossen Teil der Mensch selbst. Was passiert, wenn die Länder das Problem nicht bald in den Griff bekommen?
"Im schlimmsten Fall sterben Menschen wieder an einfachen Infektionen etwa der Blase oder an Lungenentzündung oder Sepsis, weil die Medikamente nicht wirken", sagt Sprenger, der die WHO-Abteilung für den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen leitet. In der EU sind nach einer Expertenschätzung schon vor zehn Jahren 25'000 Menschen im Jahr an einer Infektion mit Bakterien gestorben, die gegen die eingesetzten Antibiotika resistent waren.
Eine Panne und eine Entdeckung
Rückblende. 1928, als einfache Wundinfektionen oder Diphtherie, Lungenentzündung und Tuberkulose für Patienten oft ein Todesurteil waren: Ein schottischer Bakterienforscher merkt nach der Rückkehr aus dem Urlaub, dass sich auf einer Bakterienkultur in seinem Labor ein Schimmelpilz gebildet und die Bakterien vernichtet hat. Der Pilz heisst Penicillium. Alexander Fleming (1881-1955) ist sich seiner bahnbrechenden Entdeckung sofort bewusst. Es dauert aber noch 14 Jahre, bis das erste Penicillin auf den Markt kommt. Fleming erhält 1945 den Medizinnobelpreis.
Nach dem Penicillin werden weitere gegen Bakterien wirkende Verbindungen gefunden. Doch Bakterien entwickeln auf uralten und natürlichen Wegen Überlebensstrategien gegen Substanzen, die ihnen schaden. Sie werden resistent. Aber auch Ärzte, Patienten und Bauern tragen zu dem Problem bei. Bauern, weil sie Antibiotika lange flächendeckend in der Massentierhaltung eingesetzt haben und teils noch einsetzen, um ihre in der Enge anfälligeren Tiere vor Seuchen zu schützen. Die Antibiotika gelangen über das Fleisch in die Nahrungskette des Menschen und erlauben es Bakterien, sich daran zu gewöhnen.
In der Schweiz zeichnet sich in den letzten zwei Jahren eine gewisse Sensibilisierung unter Tierhaltern und Tierarztpraxen ab. Zumindest ging der Verkauf von Antibiotika für Tiere zurück.
Starke Unterschiede im Einsatz
Auch Ärzte und Patienten tragen zum Problem bei. "Es ist ein kulturelles Phänomen", sagt Sprenger. "Auch, wenn viele Infektionen eigentlich nach ein paar Tagen von selbst weggehen, verlangen Patienten oft nach Antibiotika und Ärzte sind zu schnell dabei, ihre Wünsche zu erfüllen." Während ein Arzt in Westeuropa Patienten inzwischen oft beruhigen und auch mit Hausmitteln nach Hause schicken könne, verlangten Patienten in ärmeren Ländern, die für einen Arztbesuch aus eigener Tasche bezahlen, häufig nach Medikamenten.
Schon innerhalb der EU sind die Unterschiede drastisch: In Süd- und Mitteleuropa - etwa Spanien, Italien, Griechenland, Ungarn, Rumänien, Polen - sind teils schon weit über 50 Prozent bestimmter Bakteriengruppen gegen einzelne Antibiotika resistent. In Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien sind es meist deutlich unter zehn Prozent. In Griechenland und Zypern liegt der Verbrauch von Antibiotika pro 1000 Einwohnern etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.
In manchen Ländern sind Antibiotika gar an der Strassenecke oder auf den Markt erhältlich. In anderen werden die Wirkstoffe von skrupellosen Geschäftemachern verdünnt. Ein falsches oder unwirksames Mittel oder eine falsche Dosierung sorgen aber dafür, dass Bakterien sich an die Medikamente anpassen, dass sie überleben.
Zielkonflikt für Pharmafirmen
Nötig wären neuartige Wirkstoffe mit neuen Wirkmechanismen, sagt Sprenger. Die Wissenschaft habe aber seit 30 Jahren praktisch keine neuen Angriffsflächen mehr gefunden. "Es sind neue Medikamente in der Forschungspipeline, aber wahrscheinlich haben wir in fünf bis sieben Jahren nur noch ein oder zwei potenzielle neue Präparate", sagt Sprenger. Die Grundlagenforschung ist teuer und der Aufwand, ein Präparat zu entwickeln, das später möglichst wenig eingesetzt wird, lohnt sich für Pharmafirmen eher nicht.
"Wir brauchen starke Gesundheitssysteme, damit Antibiotika nur über Ärzte nach Abklärung der Notwendigkeit ausgegeben werden", sagt Sprenger. Dabei müssten reiche Länder die ärmeren unterstützen. Die WHO verstärke Aufklärungskampagnen für Ärzte und Patienten. In Indien und China, wo viele der Antibiotika hergestellt werden, seien Rückstände aus Fabriken teils in die Umwelt gelangt. Inzwischen seien sich die Länder des Problems bewusst und kümmerten sich.
Viele Pflanzen können Gesundheitsprobleme und Beauty-Sorgen bekämpfen, mildern oder vorbeugen. Probieren Sie doch erst einmal folgende Hausmittel aus, bevor Sie sich auf den Weg zur Apotheke machen.
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Mehrere Studien zeigen: Bei Raumtemperatur getrunkener, frisch gepresster Ananassaft hilft selbst gegen sehr fest sitzenden Husten und wirkt sogar schneller als Produkte aus der Apotheke! Dafür sorgt unter anderem das Enzym Bromelain, das Bakterien tötet.
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Schwitzen lässt sich nicht vermeiden - der unangenehme Geruch schon! Ein zuverlässiges Anti-Müffel-Mittel ist Apfelessig. Diesen mit einem Wattepad auf schwitzende Stellen wie Achseln tupfen. Auch frisch gepresster Zitronensaft wirkt Wunder - allerdings sollte der nur auf Hautstellen aufgetragen werden, die nicht frisch rasiert oder verwundet sind. Denn sonst brennt die Säure!
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Apropos Zitronensaft: Der hilft auch gegen verfärbte Fingernägel. Einfach auf die Nägel reiben und 15 Minuten wirken lassen, dann werden gelbliche Stellen wieder weiss. Dies an mehreren Tagen wiederholen und den Nägeln ein Bad in Mandelöl gönnen, bevor das nächste Mal Lack darauf aufgetragen wird.
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Und Zitronen können noch mehr - nämlich direkt nach dem Aufstehen. Auspressen und in warmes, nicht mehr kochendes Wasser geben und auf nüchternen Magen trinken. So sorgt der Zitronensaft für ein natürliches Detox und entfernt in der Nacht angesammelte Giftstoffe. Die Verdauung kommt ebenfalls auf Trab.
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Selbst im Kaffee wirkt Zitronensaft Wunder: Durch ihn wird ein Espresso zur natürlichen Kopfschmerztablette. Und gegen Verstopfung wirkt diese Mischung übrigens auch! Die Italiener nutzen ein weiteres, sehr wirksames Hausmittel täglich in ihrer Küche ...
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Knoblauch kann locker den Kampf mit Bakterien und Viren aufnehmen. Nicht nur roh oder gekocht verzehrt wirkt die Knolle entzündungshemmend, sondern auch äusserlich angewendet. Wer eine geschälte Zehe oder ein Stückchen Watte mit Knoblauchsaft über Nacht im Ohr lässt, kann eine Ohrenentzündungen merklich lindern. Das Gleiche funktioniert auch mit ...
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... Zwiebeln. Vor allem rote Zwiebeln wirken besonders gut gegen Entzündungen im Körper. Manche schwören sogar darauf, eine geschälte, in Scheiben geschnittene Zwiebel über Nacht in die Schlafsocken zu stecken. So sollen die Inhaltsstoffe der Zwiebel über die Fusssohlen in den Körper gelangen und über Nacht Giftstoffe und Krankheitserreger vernichtet werden.
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Ob als Kur für die Haarspitzen oder Handcreme: Olivenöl sorgt äusserlich angewendet für glatte, gesunde Haut und Haare. Alterungsprozesse werden verlangsamt und sogar die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, soll durch Olivenöl gemindert werden. Gut für die Haut sind auch ...
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Für jedes Wehwehchen gibt's ein Teechen: Minze wirkt gegen Krämpfe im Magen und Unterleib und ebenso gegen Mundgeruch (also keine Ausrede mehr, keinen Knoblauch zu essen!). Salbei wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd zum Beispiel bei Halsentzündungen. Ein weiteres Heilkraut, das es auch als Tee gibt, ist ...
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... Lavendel! Wer sich nachts umherwälzt oder tagsüber übernervös ist, sollte Lavendel ausprobieren, anstatt zu Pillen zu greifen. Seine ätherischen Öle wirken entspannend und beruhigend. Lavendel gibt es nicht nur als Tee oder Tablette, sondern auch als Spray fürs Kopfkissen, als Zusatz im Badeschaum oder in Bodylotion. Das Kraut soll auch gegen Schwindel helfen sowie antiseptisch wirken.
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Schon Kleopatra wusste, dass Öle unverzichtbare Schönheitselixiere sind. Doch nicht nur äusserlich angewendet sind Öle Wunderwaffen, sie helfen auch von innen. Wer morgens das sogenannte Ölziehen zum Beispiel mit Sesamöl durchführt, kann viele Krankheiten, unter anderem der Atemwege, der Verdauungsorgane oder der Haut, mindern.
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Kokosnussöl ist zurzeit wirklich in aller Munde. Man kann es zum Kochen, Backen oder Mixen von Smoothies nutzen. Es schmeckt nach Urlaub und bekämpft beim Verzehr Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten im Körper. Eine kleine Menge im Tee hilft, Entzündungen zu lindern. Eine antibakterielle Allzweckwaffe ist auch ...
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... Papaya. Vor allem in den Kernen steckt das wertvolle Enzym Papain, das den Darm so gut reinigt, dass sogar Würmer keine Überlebenschance haben (auch ideal zur Darmsanierung nach Antibiotikaeinnahme). Die Kerne am besten getrocknet als Pfefferersatz verwenden oder zerkleinert in den Smoothie mixen.
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Eine echte Wunderknolle: Ingwer wirkt wunderbar gegen Magenbeschwerden und Reiseübelkeit. Zudem soll die Wurzel Pfunde schneller purzeln lassen und heizt dem Körper ordentlich ein.
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Falten, Rötungen und Akne haben nach einer Avocado-Maske keine Chance mehr. Die fetthaltige Frucht schenkt streichelzarte Haut und bändigt als Haarkur trockene Mähnen. Das enthaltende Vitamin A und E sowie Biotin sind wahre Schönmacher. Aber auch Knochen werden gestärkt und Augen- sowie Magenbeschwerden durch den Verzehr von Avocados gemindert.
Start frei für LignoSat. Der weltweit erste Satellit aus Holz hob in der Nacht zu Dienstag erfolgreich an Bord einer SpaceX-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ab. Der von einem japanischen Forschungsteam entwickelte Holzwürfel soll in 400 Kilometern Höhe die Erde umkreisen.
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