Raumfahrt Stratolaunch – das weltgrösste Flugzeug steht vor dem Aus 

tafi

22.1.2019

Das Riesenflugzeug Stratolaunch bleibt womöglich für immer am Boden. Kurz vor dem geplanten Erstflug hat das vom verstorbenen Microsoft-Gründer Paul Allen aufgebaute Unternehmen seine Geschäftsstrategie drastisch geändert.


Nur drei Monate nach dem Tod von Microsoft-Gründer Paul Allen (†65)  steht die Zukunft des von ihm aufgebauten Raumfahrtunternehmens Stratolaunch buchstäblich in den Sternen. Die Firmenleitung plant einem Bericht des US-Portals «Geekwire» zufolge einen massiven Stellenabbau und die Einstellung von Entwicklungsprojekten im Raketensektor.

Das US-Unternehmen hat mit dem Stratolaunch Carrier das grösste Flugzeug der Welt gebaut. Der Katamaran-Flieger mit sechs Triebwerken und 117 Metern Spannweite sollte schon ab 2020 die Zulassung haben, um Weltraumraketen aus zehn Kilometern Höhe ins All zu schiessen. Ausserdem wollte Stratolaunch eigene Raketen und Raumfahrzeuge entwickeln. Dieses Geschäftsfeld wurde nun aber von den Eigentümern eingestampft, wie «Geekwire» erfahren hat.



50 Mitarbeiter wolle die Firma entlassen, berichtet das Portal unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte Insider. Ohne den Raumfahrtenthusiasten Paul Allen fehle der Firma ein potenter Geldgeber und ein Mann mit Visionen. Man wolle sich nunmehr darauf konzentrieren, die fliegende Abschussplattform für fremde Raketen zu optimieren. 

Die verbleibenden 20 Mitarbeiter sollen also weiterhin am grössten Flugezeug der Welt arbeiten. Der Stratolaunch Carrier hat bereits erste Tests absolviert, zuletzt einen Hochgeschwindigkeitstest auf dem Rollfeld, der als Vorstufe zu ersten Testflügen gilt.

Ob dieser stattfindet, wird in Branchenkreise laut der Tageszeitung «Die Welt» bezweifelt. Experten munkelten bereits, dass auch das grösste Flugzeug der Welt keine Zukunft habe und im Museum landet, bevor es zum ersten Mal mit einer Rakete abhebt. Zuletzt hatte es auch bei Elon Musks Firma SpaceX massenhaft Entlassungen gegeben.

Korrektur: In einer früheren Version dieser Meldung stand, dass das Flugzeug aus zwei Boeing-747-Rümpfen besteht. Das ist nicht korrekt. «Bluewin» entschuldigt sich für diesen Fehler.

Hyperschallflugzeuge - die Zukunft des Fliegens

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