Experten zum Börsenjahr 2025Diese Märkte könnten Anleger im neuen Jahr erstaunen
hr
23.12.2024 - 12:01
Donald Trumps Rückkehr ins Weisse Haus dürfte auch die Aktienmärkte beeinflussen, sagen Experten. Dennoch erwarten sie insgesamt ein gutes Jahr an den Märkten.
Keystone-SDA, hr
23.12.2024, 12:01
23.12.2024, 12:04
SDA
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Experten erwarten insgesamt ein solides Börsenjahr 2025.
Das erste Halbjahr dürfte von Donald Trump geprägt sein.
Generell herrscht bei den meisten Strategen eine gewisse Vorliebe für US-Aktien.
Im Januar 2025 zieht Donald Trump zum zweiten Mal ins Weisse Haus ein. Damit kehrt die Unberechenbarkeit an die Märkte zurück und dürfte erst einmal für eine erhöhte Volatilität sorgen. Insgesamt könnte es aber erneut ein gutes Jahr für Aktien werden.
Allerdings sollten Investoren sich auf regionale Unterschiede einstellen – ganz wie bereits in diesem zu Ende gehenden Börsenjahr. So haben etwa der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) und die klare Wiederwahl Trumps die US-Börsen beflügelt. Auch der deutsche Dax zeigt sich nicht weiter durch die wirtschaftliche Schieflage des Landes beeindruckt.
Anders sieht es mit dem Schweizer Aktienmarkt aus, der für 2024 nur vergleichsweise magere Gewinne von aktuell etwa 2,9 Prozent beim Leitindex SMI vorzuweisen hat. Das eher schwache Abschneiden ist vor allem seiner defensiven Ausrichtung geschuldet. Vor allem die Kursverluste von mehr als einem Viertel beim Schwergewicht Nestlé haben Spuren hinterlassen.
Defensiv als guter Schutz
Derweil könnte diese Ausrichtung gerade im kommenden Jahr auch einen gewissen Schutz bieten, heisst es von Expertenseite. Gerade das erste Halbjahr 2025 dürfte nämlich von Unsicherheiten und Volatilität geprägt sein, erwarten verschiedene Strategen. Die Gründe dafür sind nicht zuletzt Trumps Rückkehr ins Weisse Haus.
«Es besteht kein Zweifel, dass der Sieg von Präsident Trump das kommenden Börsenjahr beeinflussen wird», attestieren etwa die Marktstrategen des Versicherers Zurich. «Die harte Rhetorik hat bereits Schockwellen ausgelöst.»
Inflation wieder ein Thema
So dürfte etwa zunächst der internationale Handel gestört werden, wenn die Trump-Administration neue Zölle auf US-Importe einführt. Höhere Zölle werden zu höheren Preisen für die US-Verbraucher führen. Die geplante strengere Immigrationspolitik wiederum dürfte den Arbeitsmarkt verengen. «Beides heizt die Inflation weiter an. Das ist die Kehrseite der Politik, weshalb Donald Trump sehr genau abwägen muss, wie weit er gehen kann», sagt Raiffeisen-CIO Matthias Geissbühler.
Diese Politik hat womöglich auch Einfluss auf den weiteren Zinspfad der US-Notenbank Fed, die als eine der letzten in diesem Jahr auf Zinssenkungskurs eingeschwenkt ist. Die Folge könnte sein, dass die Zinsen in den USA im restriktiven Bereich bleiben und damit das US-Wirtschaftswachstum auch von der Zinsseite her ausbremst wird.
Ein schwächeres Wirtschaftswachstum in den USA gekoppelt mit der protektionistischen Handelspolitik dürfte auf das Wachstum der Eurozone und Chinas drücken. «Es dürfte in den USA und auch der EU zu einer konjunkturellen Abschwächung kommen, von einer Rezession gehen wir derzeit aber nicht aus», prognostiziert Thomas Stucki, Anlageexperte bei der St. Galler Kantonalbank. «Die US-Wirtschaft wird sich als widerstandsfähig erweisen.»
Auch für China gehen die meisten Strategen nicht von einem deutlichen Abschwung aus. Hier bleibt die Frage, inwieweit es Peking gelingt, mit einem umfangreichen Stützungsprogramm der Wirtschaft unter die Arme zu greifen.
Belastungsfaktoren für Schweizer Wirtschaft
All dies wird an der Schweizer Wirtschaft nicht spurlos vorübergehen. Gerade die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands stellen einen erheblichen Belastungsfaktor dar, gekoppelt mit der politischen Unsicherheit vor den anstehenden Neuwahlen. Die neue Regierung hat nach Ansicht der Strategen aber einen gewissen Spielraum, der Wirtschaft wieder auf die Sprünge zu helfen.
Ab der zweiten Jahreshälfte gehen die meisten Strategen dann insgesamt von einer leichten Aufhellung aus. Bei Julius Bär begründet Christian Gattiker dies unter anderem damit, dass Trump für Deregulierung stehe. «Das kommende Jahr wird unter dem Motto 'Erfolg ist Verhandlungssache' stehen». Entsprechend geht der Anlage-Experte davon aus, dass die Märkte ab dem kommenden Jahr viele «Deals», also Übernahmen und Fusionen sehen werde. «Viel, das sich in den vergangenen vier Jahren aufgestaut hat, wird auf den Markt drängen.»
In diesem Umfeld geht kein Weg an Aktien vorbei, sind sich Marktexperten einig. «Technologie- und halbleiternahe Branchen dürften dabei weiterhin die spannendsten Bewegungen zeigen», heisst es von der SGKB. Ein gutes Gegengewicht hierzu bildet für die Strategen die hiesige Pharmabranche, die auch weiterhin solide wachsen sollte. Immerhin trauen Experten wie Geissbühler dem SMI per Ende 2025 einen Punktestand von 13'000 zu – ein Plus von etwa 10 Prozent.
Generell herrscht bei den meisten Strategen aber eine gewisse Vorliebe für US-Aktien. Sie werden weiterhin als Hauptgewinner einer Trump-Regierung gesehen.
Gold und Bitcoin
Neben Aktien rät Gattiker von Bär zudem dazu, auf Sachanlagen wie Gold und Silber zu setzen. Gold habe bereits 2024 einen starken Zulauf gehabt. Solange Investoren verunsichert sind, dürfte dies auch so bleiben, ist zu hören.
Und auch die Kryptowährung Bitcoin sollten Anleger im Auge haben. «Viele Marktteilnehmer sperrten Bitcoin gerne in die Besenkammer», so Gattiker. «Die Kryptowährung wird aber bleiben und voraussichtlich auch noch weiter steigen.»
Auch hier spielt US-Präsident Trump eine gewichtige Rolle. Sollte er tatsächlich Kryptowährungen wie Bitcoin als strategische Reservewährung genehmigen, dürften diese durch die Decke gehen.
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Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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