NotenbankFed setzt bei erster Sitzung nach Trumps Start auf Zinspause
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29.1.2025 - 20:30
Fed-Chef Jerome Powell ist immer wieder von US-Präsident Donald Trump kritisiert worden. (Archivbild)
Keystone
Die US-Notenbank Fed tastet den Leitzins in ihrer ersten Sitzung seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weisse Haus nicht an. Er liegt damit weiterhin auf hohem Niveau in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.
Keystone-SDA, tp
29.01.2025, 20:30
SDA
Das teilte der Zentralbankrat am Mittwoch in Washington mit. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen.
Der Schritt war erwartet worden – er könnte die Notenbank auf einen Kollisionskurs mit Trump führen. Sie arbeitet zwar unabhängig von der US-Regierung. Aber Trump ist klarer Verfechter einer Niedrigzinspolitik. Das kommuniziert er mit deutlichen Worten.
Die Fed begründete ihre Entscheidung für eine Zinspause unter anderem mit der etwas erhöhten Inflation. Weiter hiess es: «Die Arbeitslosenquote hat sich in den vergangenen Monaten auf einem niedrigen Niveau stabilisiert, und die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt bleiben solide.»
Trump: Kenne mich besser aus als die Fed
Bei einer per Videoschaltung gehaltenen Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos vergangene Woche sagte der Republikaner: «Wenn die Ölpreise sinken, fordere ich, dass die Zinssätze sofort sinken. Und ebenso sollten sie in der ganzen Welt sinken.»
Trump betonte ausserdem später, dass er sich besser mit Leitzinsen auskenne als die Fed. «Ich denke, ich weiss es sicherlich viel besser als derjenige, der in erster Linie für diese Entscheidung zuständig ist», so Trump offenbar in Anspielung auf Fed-Chef Jerome Powell.
Trump hatte sich in seiner ersten Amtszeit wiederholt mit der Fed angelegt und Powell heftig kritisiert – dabei hatte er ihn selbst für den Posten nominiert. Damals zog Trump Berichten zufolge in Erwägung, Powell zu feuern. Wegen rechtlicher Bedenken sei das aber verworfen worden. Powells Amtszeit endet 2026 – dann kann Trump einen neuen Fed-Chef nominieren.
Trump hatte bereits erklärt, dass er Powell nicht erneut nominieren werde. Powell hingegen machte klar, dass er sich nicht vorzeitig von Trump aus dem Amt jagen lassen werde. Der 71-Jährige hatte vor seiner Zeit bei der Notenbank Karriere in der Finanzwelt gemacht.
Inflation in den USA ist hartnäckig
Die klassische Aufgabe der Fed ist es, die Inflation in Zaum zu halten. Sie strebt eine Teuerungsrate von 2 Prozent an. Im Dezember zog diese in den USA erneut etwas an: Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Damit stieg die Teuerungsrate den dritten Monat in Folge.
Die Fed hatte im Kampf gegen die hohe Inflation in den USA stark an der Zinsschraube gedreht und die Zinsen zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren angehoben.
Im September leitete sie die Zinswende ein und senkte zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronapandemie ihren Leitzins. Es folgten zwei weitere Zinssenkungen – zuletzt im Dezember um 0,25 Prozentpunkte, ein kleiner Zinsschritt.
Die aktuelle Vorhersage deutet auf zwei kleine Zinssenkungen in diesem Jahr hin – und damit auf ein vorsichtigeres Vorgehen als noch vor Trumps Wahlsieg im November angedacht. Die Fed hält sich zwar in der Regel bedeckt bei dem Thema, aber das zögerliche Vorgehen dürfte neben der hartnäckigen Inflation auch an Trumps wirtschaftspolitischen Plänen liegen.
Trump setzt auf Zölle und Abschiebungen
Diese könnten nach Einschätzung von Fachleuten zu einer höheren Inflation führen, was den Handlungsspielraum der Fed für Zinssenkungen einschränkt. Trump will weitreichende Zölle einführen – etwa auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China. Auch der Europäischen Union hat er gedroht.
Hohe Importzölle dürften US-Unternehmen auf die Preise und somit die Verbraucher umschlagen – das könnte die Inflation wieder anheizen. Trump weist diese Befürchtungen zurück.
EZB dürfte Zinsen im Euroraum erneut senken
Am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über den weiteren Zinskurs. Es wird erwartet, dass die Euro-Währungshüter die Leitzinsen erneut senken. Es wäre die fünfte Zinssenkung im Euroraum seit Mitte 2024. Damit würde die EZB die schwächelnde Konjunktur stützen.
Trump verhängt Strafzölle: Kanada, Mexiko und China kontern
Präsident Trump hat neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt. Die betroffenen Länder kündigten aber umgehend Gegenmassnahmen an.
02.02.2025
Handelsstreit mit den USA: Brüssel kündigt Reaktion an
Brüssel, 11.02.25:
Die EU reagiert auf US-Zölle auf Aluminium und Stahl: Brüssel kündigt entschiedene Gegenmassnahmen an.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nennt die Zölle unrechtmässig und verspricht eine verhältnismässige Antwort.
Bereits in Trumps erster Amtszeit hatte die EU mit Zöllen auf Produkte wie Motorräder, Jeans und Whiskey reagiert.
Auch diesmal prüft die EU ähnliche Schritte, will aber zunächst verhandeln.
Bundeskanzler Olaf Scholz warnt vor einem 'Irrweg' aus Zöllen und Gegenzöllen, betont aber die Stärke der EU als grösster Markt der Welt.
Unterdessen plant Trump bereits neue Zölle, die auf das Niveau der Handelspartner abgestimmt sein sollen.
12.02.2025
25 Prozent auf Stahl und Alu: Trump dreht an der Zoll-Schraube
Washington, 10.02.2025: Donald Trump dreht weiter an der Zoll-Schraube. Der US-Präsident will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen.
Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden. Die Zölle sollen alle Länder betreffen.
Trump kündigt zudem an, «gegenseitige Zölle» einführen zu wollen. Das bedeutet, dass die USA Importzölle auf Produkte aus Ländern erheben werden, die Zölle auf US-Waren verhängen.
Besonders für die exportstarke deutsche Wirtschaft wäre dies ein harter Schlag, da sie bereits seit zwei Jahren in Folge schrumpft.
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