Fragwürdiges Engagement Credit Suisse finanziert in den USA Rüstungsveranstaltungen

sob

9.7.2019

Ein Pilot der US-Armee putzt die Windschutzscheibe eines Kampfjets auf dem Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt.
Ein Pilot der US-Armee putzt die Windschutzscheibe eines Kampfjets auf dem Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt.
Keystone

US-Generäle ködern Investoren für Rüstungsprojekte. Im Konferenzraum sitzen potente Partner. Gesponsort werden die Veranstaltungen von der Schweizer Grossbank Credit Suisse. Das Bundeshaus gibt seinen Segen.

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) finanziert in den USA privat organisierte militärische Informationsveranstaltungen. Es handelt sich dabei ­dabei um eine ganztägige Informationsveranstaltung, an der ausschliesslich hochrangige Vertreter des US-Militärapparats auftreten, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Behauptung der USA als Weltmacht

Diese Veranstaltungen erläutern potenziellen Investoren sowie Vertretern der Rüstungsindustrie, die gratis im Publikum sitzen dürfen, das jeweils aktuelle Verteidigungsbudget der USA. Aufgezeigt werden dabei Strategien zur Behauptung der USA als Weltmacht und Investitionsmöglichkeiten für Anleger in politisch bewilligte Rüstungsprojekte der USA.

Neben der Frage, wie hoch das finanzielle Engagement der CS in den USA zugunsten dieser Kriegsinvestoren-Veranstaltung ist, lässt die Grossbank auch die Frage unbeantwortet, wie sich ihr Sponsoring in Washington D.C. mit dem eigenen Leitbild verträgt. Denn dort steht neben der Beschreibung der geschäftlichen Tätigkeit als Finanzintermediär Folgendes: «Wir unterstützen humanitäre und karitative Organisationen und Projekte sowie Anlässe in den Bereichen Kultur und Sport.»

CS: «Nur Kundenveranstaltung»

Die CS verteidigt ihr Engagement. Es handle sich nicht um eine Veranstaltung der US-Streitkräfte, sondern vielmehr um eine Kunden- und Branchenschulungs-Veranstaltung. Diese konzentriere sich auf Entscheidungen und Strategien, die hinter dem aktuellen Budget des amerikanischen Verteidigungsministeriums stünden.

Das Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) sieht keinen Verstoss gegen das sogenannte Söldnergesetz. Dieses verfolgt den Zweck, die innere und äussere Sicherheit der Schweiz zu gewährleisten, die aussenpolitischen Ziele der Schweiz zu verwirklichen, die schweizerische Neutralität zu wahren sowie die Einhaltung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts zu garantieren.

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