Bei Protesten gegen erhöhte Spritpreise in Ecuador hat es am Freitag (Ortszeit) schwere Ausschreitungen gegeben. In Quito zerstörten Demonstranten ein dutzend Polizeiwagen, sagte Innenministerin Maria Paula Romo am Freitag.
368 Menschen wurden nach Angaben des Präsidialamts wegen Plünderungen und Behinderung des öffentlichen Verkehrs festgenommen. Die Transportunternehmen des Landes beendeten unterdessen am Freitagabend einen zweitägigen Streik.
Lastwagen-, Bus- und Taxiunternehmer distanzierten sich von den Ausschreitungen und verlangen von der Regierung, die erhöhten Kraftstoffkosten auf die Transporttarife übertragen zu können. Staatschef Lenin Moreno begrüsste die Aufhebung des Transportstreiks und erklärte seine Bereitschaft zum Dialog mit den betroffenen Unternehmern.
Zahlreiche Flüge wurden Donnerstag und Freitag auf den Flughäfen von Quito und Guayaquil gestrichen. Der Unterricht wurde beide Tage im ganzen Land suspendiert. Moreno hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand in dem südamerikanischen Land für 60 Tage ausgerufen. Die Verfassung ermächtigt den Staatschef im Fall eines Ausnahmezustands zur Einschränkung der Pressefreiheit und zum Einsatz der Streitkräfte. Militäreinheiten stellten während des Streiks Fahrzeuge zur öffentlichen Beförderung bereit.
Durch die Streichung von Regierungssubventionen sind die Benzinpreise um 25 Prozent und die Dieselpreise um 100 Prozent gestiegen. Die Massnahme ist Teil von Strukturreformen, zu deren Umsetzung sich die Regierung im Gegenzug für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 4,2 Milliarden Dollar verpflichtet hat.
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