Signa-Pleite Anwalt: Signa-Manager sollen für mindestens 1 Milliarde Euro haften

ls

8.1.2025 - 20:28

Der tief gefallene österreichische Immobilien-Jongleur René Benko hat nicht mehr viel zu lachen: Seinen ehemaligen Führungskräften sowie den Ex-Verwaltungsräten wirft der Insolvenzverwalter schwere Verfehlungen, Pflichtverletzungen und Insolvenzverschleppung vor (Archivbild)
Der tief gefallene österreichische Immobilien-Jongleur René Benko hat nicht mehr viel zu lachen: Seinen ehemaligen Führungskräften sowie den Ex-Verwaltungsräten wirft der Insolvenzverwalter schwere Verfehlungen, Pflichtverletzungen und Insolvenzverschleppung vor (Archivbild)
Keystone

Der Insolvenzverwalter der Luxusimmobiliengesellschaft Signa Prime Selection von René Benko verschärft die Gangart zugunsten der Gläubiger. Er will vier ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder und zwölf Ex-Verwaltungsräte für mindesten 1 Milliarde Euro haftbar machen.

Keystone-SDA, ls

Konkret wirft der Insolvenzverwalter, der Anwalt Norbert Abel, den ehemaligen Führungskräften Manuel Pirolt, Timo Herzberg, Tobias Sauerbier und Claus Stadler sowie den Ex-Verwaltungsräten schwere Verfehlungen, Pflichtverletzungen und Insolvenzverschleppung vor.

Die Geschäftsleitung habe dadurch bewirkt, dass sich der Betriebsverlust der Signa Prime zulasten der Gläubiger erhöhte und dass die Insolvenzmasse geschmälert worden sei. Dadurch sei auch die Insolvenzquote entsprechend reduziert und ein Quotenschaden entstanden.

Es sei davon auszugehen, dass die Signa Prime des Österreichers Benko spätestens seit Ende März 2022 materiell insolvent gewesen sei. Dies hätte sowohl den Verwaltungsräten als auch den Mitgliedern der Geschäftsleitung bekannt sein müssen, hiess es in einem Anwaltsschreiben, das der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorliegt. Damit hätte ein Insolvenzantrag gestellt werden müssen.

Angesprochen sind Führungskräfte, die ihre Funktion im Zeitraum 1. Januar 2022 bis zur Insolvenzeröffnung am 29. Dezember 2023 innehatten. Der Insolvenzverwalter forderte die ehemaligen Organe der Signa Prime auf, deren Haftung «dem Grunde nach anzuerkennen».

Der Schaden von rund 1 Milliarde Euro ist den Angaben zufolge durch «rechtswidrige Zahlungen, Intercompany-Kredite und nicht eingeforderte Rückzahlungen» zusammengekommen. Als Deadline für den Eingang des Haftungsanerkenntnisses ist der 20. Januar 2025 gesetzt.