Seit knapp einem Jahr ist Amazon in der Schweiz tätig. Der US-Internetriese dürfte es laut einer Studie jedoch schwer haben, den hiesigen Markt so stark aufzumischen wie anderswo.
Wo Amazon tätig wird, geht bei der Konkurrenz das grosse Zittern los. Der weltgrösste Online-Händler dominiert zumeist den lokalen Markt. Mit einem Marktanteil im US-Onlinehandel von unglaublichen 50 Prozent ist der Konzern der unübersehbare Elefant im Geschäft.
In Deutschland erreicht Amazon einen Marktanteil von über 16 Prozent, womit er die nachfolgenden Konkurrenten Otto und Zalando um das Drei- respektive Siebenfache übertrifft.
Freund des Kunden, Feind der Mitarbeiter? Ein Amazon-Depot strahlt gelb in der Landschaft.
Bild: rbb / Pumpernickel Films
Jeff Bezos ist Gründer und CEO von Amazon. Seit einiger Zeit ist er auch ganz offiziell «reichster Mann der Welt».
Bild: rbb / Pumpernickel Films
Schafft oder bedroht der mit rasantem Tempo immer weiter wachsende Konzern Amazon die Freiheit der Welt? Der Arte-Dokumentarfilm «Der unaufhaltsame Aufstieg von Amazon» versucht, eine Antwort zu geben.
Bild: rbb / Pumpernickel Films
Zeit ist Geld, Ordnung ist alles: ein Amazon Marketplace-Depot.
Bild: Antoine Guilbert
Macht der Konzern unser Wirtschaftssystem kaputt? Ein Amazon-Fulfillment Center in Doncaster, Grossbritannien.
Bild: rbb / Pumpernickel Films
Logistik-Gigant Amazon bringt seine Waren beeindruckend schnell zum Kunden – unter anderem mit eigenem Frachtluftverkehr.
Bild: rbb / Pumpernickel Films
Die Amazon-App fehlt auf kaum einem Smartphone der Welt.
Bild: rbb / Pumpernickel Films
Die Ökonomen der Credit Suisse fragten sich deshalb im Rahmen des diesjährigen «Retail Outlook», ob Amazon auch in der Schweiz ähnlich dominant werden könnte. Ihr Antwort lautet: «kaum». Denn Amazon werde hierzulande auf vergleichbar starke Kräfte gegen ein Abheben treffen.
Was Amazon hierzulande bremst
Als erste Gegenkraft bezeichnen die CS-Experten den Umstand, dass Amazon in der Schweiz bereits seit längerem schon tätig ist. Bereits seit dem Einstieg in Ländern wie Deutschland (1998), Frankreich (2000) oder Italien (2010) haben laut der Studie die Schweizer Konsumenten einen Teil des Amazon-Sortiments beziehen können.
2017 erreichte der US-Konzern über diese Kanäle in der Schweiz einen Umsatz von gescätzt 575 Millionen Franken, was einem Marktanteil von 7,5 Prozent am Non-Food-Onlinehandel entspricht. Der Markteintritt stelle damit keinen urplötzlichen Paradigmenwechsel dar, heisst es dazu im Bericht. Anders als in anderen Ländern fehlt Amazon in der Schweiz demnach der Überraschungseffekt.
Ein weitere gewichtiger Grund gegen einen steilen Aufstieg ist laut CS, dass die Schweiz im Online-Handel keine «grüne Wiese» mehr ist. Amazon trifft in der Schweiz auf bereits gut etablierte Online-Händler wie zum Beispiel Digitec, Zalando oder LeShop. Damit kann sich Amazon anders als in den USA, Grossbritannien oder Deutschland nicht den in diesem Geschäft wichtigen «First Mover»-Vorteil sichern.
Zoll und Retouren als Hemmnisse
Schliesslich steht einem rasanten Wachstum auch das beschränkte Angebot von Amazon in der Schweiz entgegen. Es beschränkt sich wegen der Zollabwicklung und dem Retourenmanagement bis jetzt auf Produkte aus dem eigenen Lager.
Am stärksten wächst Amazon jedoch über den Marktplatz. So haben die Verkäufe von Drittanbietern von 2010 auf 2017 jährlich um 40 Prozent zugenommen. Der Umsatz mit eigenen Produkten dagegen ist in dieser Zeitperiode lediglich um 15 Prozent gewachsen.
GfK hat unter den 50 wichtigsten Schweizer Unternehmen wieder die mit dem besten Image ermittelt. Auf Platz 10 im Ranking kommt dabei die Raiffeisenbank.
Bild: Keystone
Auf Platz 9 landet die Detailhandelskette Landi.
Bild: Keystone
Platz 8: Der Sanitär-Produkte-Hersteller Geberit.
Bild: Keystone
Auf dem 7. Platz befindet sich die auf Uhren und Schmuck spezialisierte Swatch Group.
Bild: Keystone
6. Platz für den Getränkehersteller Rivella.
Bild: Keystone
Den 5. Rang nimmt das Detail- und Grosshandelsunternehmen Coop ein.
Bild: Keystone
4. Platz für den Lebensmittelhersteller Zweifel.
Bild: Keystone
3. Rang: Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli.
Bild: Keystone
2. Platz: Der Bonbon- und Teehersteller Ricola.
Bild: Keystone
Zum 5. Mal in Folge auf dem 1. Platz des Reputations-Rankings der GfK für Schweizer Unternehmen landet das Detailhandelsunternehmen Migros.
Bild: Keystone
Aus diesen drei Gründen kommen die CS-Ökonomen zum Schluss, dass der Eintritt von Amazon in den Schweizer Markt wohl keinen Dammbruch auslösen wird. Er werde jedoch den Wettbewerb im Schweizer Detailhandel nochmals intensivieren.
Non-Food Segment unter Druck
Das werden vor allem die Schweizer Detailhändler im Non-Food Segment zu spüren bekommen. Ihnen sagt die Credit Suisse für das laufende Jahr einen weiteren Umsatzrückgang um 0,3 Prozent voraus nach einem Minus von 0,8 Prozent im Vorjahr.
Besonders stark soll es dabei erneut den Bekleidungshandel treffen. Dieser hatte 2018 aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen und dem OVS-Konkurs fast ein Zehntel des Umsatzes eingebüsst.
Für das Nahrungsmittel-Segment lautet die Prognose der CS dagegen auf ein Wachstum von 1,3 Prozent nach 0,8 Prozent 2018. Die Bank begründet diese Wachstumsbeschleunigung mit den guten konjunkturellen Rahmenbedingungen und der steigenden Kaufkraft. Die weitere Expansion von Lidl und Aldi dürfte jedoch den Preis- und damit den Umsatzanstieg etwas dämpfen.
Die beliebtesten Arbeitgeber in der Deutschschweiz
Auf Platz 10 der Wunsch-Arbeitgeber in der Deutschschweiz liegt laut einer repräsentativen Studie im Auftrag des beruflichen Online-Netzwerks XING die Bundesverwaltung (hier im Bild Botschafter und Aussennetzmitarbeiter).
Bild: Keystone
Platz 9: Die die nationale Fluggesellschaft der Schweiz, Swiss International Air Lines.
Bild: Keystone
Platz 8: Die Credit Suisse Group, eines der grössten global tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Zürich.
Bild: Keystone
Platz 7: Das staatliche Postunternehmen, die Schweizerische Post AG.
Bild: Keystone
Platz 6: Die ABB Ltd (Abk. für Asea Brown Boveri), ein Energie- und Automatisierungstechnikkonzern mit Hauptsitz in Zürich.
Bild: Keystone
Platz 5: Die Grossbank UBS Group AG zählt zu den weltweit grössten Vermögensverwaltern.
Platz 4: Der Pharmakonzern Hoffmann-La Roche mit Hauptsitz in Basel.
Bild: Keystone
Platz 3: Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Bild: Keystone
Platz 2: Migros, das grösste Detailhandelsunternehmen in der Schweiz.
Bild: Keystone
Platz 1: Das Telekommunikationsunternehmen Swisscom AG.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde