Falsche Signale Wie Tourenausrüstung die Suche nach Lawinenopfern erschwert

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28.11.2019

Die Suche nach Opfern einer Lawine kann durch Tourenausrüstung erschwert werden.
Die Suche nach Opfern einer Lawine kann durch Tourenausrüstung erschwert werden.
Bild: Archiv

Werden Menschen Opfer von Lawinen, helfen bei der Rettung sogenannte Lawinenverschütteten-Suchgeräte. Doch diese sind oft Störsignalen ausgesetzt, die ausgerechnet die Tourenausrüstung sendet.

Wer sich mit Skiern oder Schneeschuhen auf Tour durch den Schnee begibt, schleppt oft eine Menge Ausrüstung mit. Völlig gängig sind dabei heutzutage etwa GPS-Geräte, Smartphones und elektrische Uhren. Allein: Im Fall des Falles können diese Geräte zur Gefahr werden. Denn Elektroausrüstung kann bei einer Verschüttung durch eine Lawine die Suche enorm erschweren.

Ernstfall Lawine

Was viele Tourengänger nicht wissen: GPS, Kamera und Co. sowie sogar Lawinenschaufeln oder Kartuschen, können das Signal der sogenannten Lawinenverschütteten-Suchgeräte (LVS) massiv stören. Die Tourenausrüstung sendet dann ein Geistersignal, dass die Retter auf falsche Fährten führt. Wie SRF berichtet, hätten diese Störungen nach Angaben aller LVS-Produzenten in den letzten Jahren zugenommen.

Retter führen sich selbst auf falsche Fährten

Das bestätigt auch der einzige Schweizer LVS-Hersteller Mammut: Dessen Product Manager Illari Dammert weist laut SRF darauf hin, dass für die falschen Signale vor allem die hochtechnische Ausrüstung der Tourengänger verantwortlich sei: «Es kommt nicht nur beim Training immer wieder vor, dass sich Retter mit zu nah getragenen elektronischen Instrumenten selber in die Irre führen».

Die Zahl dieser Elektrogeräte habe sich in den letzten Jahren erhöht. Viele Menschen würden vergessen, dass die Geräte, ebenso wie etwa Schutzfolie von Powerriegeln, die Sendeleistung der LVS verringere. Einen Mythos entkräftigt Dammert gegenüber dem SRF ebenfalls: «Das Handy auf Flugmodus zu stellen genügt nicht. Es bleibt als Störfaktor vorhanden.»

Schuld sind die elektromagnetischen Felder, die von Smartphones, MP3-Playern, Kameras und GPS-Geräten erzeugt werden – und die hochempfindliche LVS-Empfänger stören können. Beeinflusst werden kann das Signal der LVS aber auch von beheizten Jacken, Magnetknöpfen oder Schutzfolien. 

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Suchmodus empfindlicher

Laut SRF sollte besonders beachtet werden, dass LVS-Geräte im Suchmodus viel empfindlicher seien als im Sendemodus. Die Hersteller empfehlen übereinstimmend zur Verhinderung von Geistersignalen daher, im Sendemodus mögliche Störquellen mit einem Abstand von 20 Zentimetern zum LVS zu tragen. Am Anfang einer Tour sollte ein LVS-Check durchgeführt werden, zudem wird empfohlen keine Akkus, sondern Batterien mit mindestens 40 Prozent Kapazität zu verwenden.

Retter von Verschütteten sollten im Suchmodus das LVS sogar 50 Zentimeter entfernt von Störquellen tragen. Empfohlen wird zudem, dass während der Suche Action-Kameras abgeschaltet werden. Das Handy sollte man, wenn etwa ein Ausschalten bei alleiniger Suche nicht möglich ist, möglichst getrennt transportieren. 

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