Hochwasser Tote nach Unwettern in Italien

SDA

30.10.2018

Unwetter haben fast ganz Italien getroffen und schwere Schäden angerichtet. Mehrere Menschen kamen zu Tode.

Schwere Unwetter mit Starkregen und Sturmböen haben weite Teile Italiens getroffen: Unweit von Rom und Neapel wurden am Montag vier Menschen durch umstürzende Bäume getötet, wie die Behörden mitteilten. Nahe der nordwestitalienischen Stadt Savona wurde eine Frau durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen.

In Venedig löste starker Scirocco-Wind im Zusammenspiel mit Hochwasser in der Lagune die als «Acqua Alta» bekannten Überschwemmungen aus.

Markusplatz unter Wasser

Der berühmte Markusplatz stand am Nachmittag 1,56 Meter tief unter Wasser. Er blieb über mehrere Stunden gesperrt, da selbst die üblichen Holzstege nicht mehr reichten, um ihn sicher und trockenen Fusses zu überqueren. Die Polizei brachte Touristen in Sicherheit.

Menschen und Autos kämpfen in Italien mit extremem Hochwasser.
Menschen und Autos kämpfen in Italien mit extremem Hochwasser.
Keystone/AP/ANSA/Fabio Murru

In Rom knickte der Wind Bäume um wie Streichhölzer, Antennen flogen von den Dächern. In der Provinz Frosinone südlich von Rom kamen am Montag zwei Menschen ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

In Terracina in der Region Latium, in Neapel und in Savona in Ligurien starben insgesamt vier Menschen. Eine weitere Person kam in Feltre in der Dolomiten-Provinz Belluno ums Leben. Schon am Sonntag waren mindestens fünf Menschen gestorben.

Land wie gelähmt

Die Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturmböen lähmte das Land praktisch von Nord bis Süd. Schulen und Kindergärten blieben in vielen Regionen geschlossen, darunter in Venetien, in Ligurien, in ganz Rom und in Teilen der Toskana.

Schwere Unwetter in Italien

Auf die Brenner-Autobahn in Südtirol rutschten Erdmassen. Die wichtige Verkehrsverbindung zwischen Österreich und Italien wurde am Montag zeitweise gesperrt.

Höchste Alarmstufe in Südtirol

In Südtirol rief der Zivilschutz die höchste Alarmstufe Rot aus, das bedeute, dass ein "Katastrophenfall" möglich sei. "Der Boden kann nur mehr wenig Wasser aufnehmen", erklärte die Feuerwehr. Damit steige die Gefahr für weitere Erdrutsche. Auch die Flüsse dürften weiter anschwellen.

Auf der Autobahn zwischen Brenner und Sterzing hatte schon am Sonntag ein Erdrutsch mehrere Autos erfasst, es gab aber keine Schwerverletzten. Auf Bildern war zu sehen, wie Autos im braunen Schlamm feststecken.

In Ligurien war ebenfalls höchster Alarm. Der Zivilschutz sprach von einer Sturmflut mit Wellen, die bis zu sieben Meter erreichen könnten, meldete Ansa. In dem Ort Monterosso in der Touristengegend Cinque Terre mussten die Menschen Erdgeschosswohnungen verlassen.

Schiffsverkehr eingestellt

Weiter im Süden blieben Schiffe im Hafen, so wurde zwischen Neapel und der Insel Ischia der Verkehr eingestellt. In Alghero auf Sardinien sprachen Medien von Hagelkörner so gross wie Tischtennisbälle.

Immerhin: Am Dienstag sollte sich das Wetter ein wenig bessern, jedoch warnte der Wetterdienst 3B Meteo vor neuen Unwettern im Nordwesten.

Nicht nur Italien, auch Kroatien war betroffen. Die Autobahnen rund um die nördliche Hafenstadt Rijeka wurden nach Medienberichten wegen Starkregens vorerst für den Verkehr gesperrt. Wegen Sturms mit Orkanböen fielen zwischen Dubrovnik und Rijeka zahlreiche Fährverbindungen vom Festland zu den Inseln aus. Der staatliche Wetterdienst erliess am Montagmorgen für die gesamte kroatische Küstenregion höchste Warnstufe.

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