Albanien Tiere aus «Europas schlimmstem Zoo» dürfen gerettet werden

tsch

24.10.2018

Hoffnung für Bärin Dushi: Sie wird bald an einen sicheren Ort gebracht.
Hoffnung für Bärin Dushi: Sie wird bald an einen sicheren Ort gebracht.
David Wilson

Bilder von verwahrlosten Tieren aus einem albanischen Zoo sorgten kürzlich für einen medialen Aufschrei. Nun gab ein Gericht Tierschützern grünes Licht dafür, zwölf Tiere zu retten.

Sie hausen in dreckigen Käfigen aus Gittern und Beton, bekommen offensichtlich weder genügend Nahrung noch frisches Wasser. Die Bilder der Tiere, die Tierschützer im Safari Park Zoo im albanischen Fier aufnahmen, sind nur schwer zu ertragen. Nachdem diese in den vergangenen Wochen um die Welt gingen, greifen die zuständigen Behörden nun durch. Das albanische Ministerium für Tourismus und Umwelt setzte nach mehreren Verhandlungstagen die Evakuierung des Zoos durch.

Ein verdrecktes Gehege aus Beton und Metall: Artgerechte Haltung sieht anders aus.
Ein verdrecktes Gehege aus Beton und Metall: Artgerechte Haltung sieht anders aus.
David Wilson

Mitglieder des Tierschutzvereins Vier Pfoten, der schon seit 2015 gegen den Zoo ermittelte, werden die zwölf verwahrlosten Tiere in den nächsten Tagen an einem sicheren Ort medizinisch versorgen. «Ein internationales Tierärzte-Team wird die gesamte Evakuierung überwachen. Diese Mission ist extrem heikel und wir hoffen, alle Tiere heil aus diesem entsetzlichen Zoo rauszuholen. Aus Sicherheitsgründen können wir leider derzeit keine konkreten Angaben zum Zeitpunkt der Evakuierung machen, aber sie wird in den nächsten Tagen stattfinden», erklärt Ioana Dungler, Leiterin des Wildtierbereichs bei Vier Pfoten.

Krank und unterernährt

Löwe Lenci leidet an einer Augeninfektion. Behandelt wurde die bislang nicht.
Löwe Lenci leidet an einer Augeninfektion. Behandelt wurde die bislang nicht.
David Wilson

Bei den Tieren handelt es sich um drei Löwen, einen dreibeinigen Bären, ein Zebra, einen Fuchs, einen Wasserbock, eine Schildkröte, einen Rothirsch und drei Damhirsche. Alle von ihnen sind in schlechtem Zustand, Löwe Lenci leidet etwa an einer unbehandelten Augeninfektion. Wo sie nach ihrer Behandlung unterkommen werden, ist bislang unklar: «Ihre Genesungszeit werden wir nutzen, um permanente Lösungen für die geretteten Tiere zu finden», kündigt Dungler an. «Nach Jahren voller Qualen haben die Zootiere aus Fier ein friedliches Leben in einem artgemässen Zuhause verdient».

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