Die Hitzewelle hat am Mittwoch für weitere Schlagzeilen gesorgt: In Sitten wird mit 38,0 Grad der Jahreshöchstwert übertroffen, in Westschweizer Kantonen dürfen Tiere jetzt auch auf geschützten Wiesen grasen, und in Servion erhalten die Zoo-Bären Eis.
Bereits am Mittwochnachmittag um 15.10 Uhr knackte das Quecksilber in Sitten die bisherige Jahres-Rekordmarke vom Juni (37,0 Grad) und stieg bis 16:30 Uhr auf 38,0 Grad. Fast gleich heiss war es in Neuenburg mit 37,9 Grad. Das bedeutete für beide Orte einen Allzeitrekord.
Einen absoluten Rekord gab es auch im bündnerischen Scuol auf über 1300 Metern über Meer. Dort war es seit 1971 überhaupt noch nie so heiss wie am Mittwoch mit 33,8 Grad, wie SRF Meteo mitteilte. In Aarau und auf dem Moléson war es ebenfalls noch nie so heiss wie heute.
Wasser sparen in Eschenz TG
Wegen der andauernden Trockenheit musste die Thurgauer Gemeinde Eschenz die Bevölkerung zum Wassersparen aufrufen. Die Einwohner sollen aufs Autowaschen verzichten, keine privaten Swimmingpools füllen, keine Rasensprenkler benützen und die Bewässerung der Gärten auf das absolut Notwendige beschränken. In der öffentlichen Wasserversorgung der Gemeinde bestehe akute Wasserknappheit.
Nach der Sommerhitze 2018 und den fehlenden Niederschlägen in den letzten Monaten hätten sich die Quellen nicht genügend erholen können. Ausserdem sei der Wasserverbrauch in der Gemeinde auf Grund der Trockenheit weit über den Normalverbrauch gestiegen.
Geschützte Weiden sind offen
Hilfe erhalten seit Mittwoch von Dürre geplagte Bauern in der Westschweiz: Wegen der anhaltenden Trockenheit dürfen die Landwirte in den Kantonen Waadt, Freiburg und Neuenburg ihre Nutztiere auch auf sonst geschützten Wiesen weiden lassen.
Dies verhindere, dass Landwirte die für den nächsten Winter geplanten Reserven verfüttern müssten, teilte das Waadtländer Departement für Wirtschaft, Innovation und Sport mit. Die Anordnung gilt für ganzjährige Betriebe und nicht für Sömmerungsweiden.
Waldbrandgefahr
Gleichzeitig nahm in der ganzen Schweiz die Waldbrandgefahr weiter zu. Nachdem am Dienstag die Innerschweizer Kantone ein bedingtes Feuerverbot in Waldesnähe und im Freien ausgesprochen hatten, mahnten am Mittwoch nun auch die Kantone Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg, Schaffhausen und Waadt zu einem sorgfältigen Umgang mit Feuer im Wald und in Waldesnähe.
Derweil geriet im luzernischen Triengen am Nachmittag ein Getreidefeld in Brand. Meldungen von Verletzten lagen keine vor, Gebäude waren nicht gefährdet. Auf Online-Portalen waren Leser-Videos zu sehen, die eine grosse Rauchwolken über einem brennenden Feld zeigten.
Ein Waldbrand bei Riddes im Unterwallis konnte am Dienstagabend gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Durch den Brand wurde eine Fläche von rund 600 Quadratmetern Wald zerstört, etwa ein Zehntel eines Fussballfelds.
Glace für Zoo-Bären
Doch für Einige hat die Hitzewelle durchaus ihre positiven Seiten: Die Bären im Zoo von Servion VD zum Beispiel erhalten Glace, um sich abzukühlen. Nach Angaben der Zoodirektion fahren sie voll darauf ab.
Für die rund 200 anderen Tiere im Zoo sei die Hitzewelle kein allzu grosses Problem. «Wir haben das Glück, dass sich unsere Anlage an einem Waldrand auf 800 Metern befindet. Es gibt Vegetation, frische Luft, Wind und in der Nacht fallen die Temperaturen. Die Tiger lagen heute Morgen sogar an der Sonne», sagte Zoodirektor Roland Bulliard.
Auch verfügen viele der Zootiere über Schwimmbecken, in denen sie sich abkühlen können. Kein Tier ist eingesperrt. In wärmeren Zeiten achtet der Zoo besonders darauf, dass es in allen Gehegen genug Wasser gibt.
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