Kleines Zubrot für die Bahn Jeder kann sie haben: Die SBB verkauft alte Züge im Online-Shop

SDA

14.7.2019 - 11:40

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen sich ein kleines Zubrot verdienen mit dem Verkauf ausrangierter Züge, Loks, Wagen, Weichen und Zubehör. Das Unternehmen hat dafür kürzlich einen Secondhand-Webshop eröffnet. Erste Deals sind gemacht.

Auf der Webseite «SBBresale.ch» findet der Bahnenthusiast alles, was sein Herz höher schlagen lässt. Der «SonntagsBlick» hat in seiner neusten Ausgabe über den neuen Vertriebskanal berichtet. «Wir haben den Webshop letzte Woche vorerst intern kommuniziert, um zu schauen, wie das Angebot ankommt», erklärte SBB-Mediensprecher Stephan Wehrle auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Bei rund 33'000 SBB-Angestellten kommen da bereits einige mögliche Kaufinteressenten zusammen. Im Fokus haben die SBB einerseits private «Ferrophile», Hobbybähnler oder Clubs von Eisenbahnfreunden, welche das alte SBB-Material zu Ausstellungszwecken und zur Ausstattung ihres Gartens oder Geländes erwerben möchten, wie Wehrle betonte. Hauptadressaten des neuen Angebots seien aber professionelle Händler und Industriebetriebe.

Löaschzug für eine Million Franken

Ein Blick auf die neue Webseite zeigt, dass einige Käufer schon zugeschlagen haben. Verkauft sind unter anderem bereits ein 3-Phasen-Transformator für 75'000 Franken oder drei alte Weichen aus den Jahren 2002 und 2003 für 25'000, 27'000 und 29'000 Franken. Noch zu haben sind zwei Triebwagen für rund 800'000 respektive 1,3 Millionen Franken, ein Lösch- und Rettungszug ab einer Million Franken oder eine Dieselelektrolok ab 200'000 Franken.

Die Identität der Käufer ist den SBB bekannt. Zum Verwendungszweck müssen sie laut Wehrle jedoch keine verbindlichen Angaben machen. Das öffnet theoretisch auch unseriösen Käufern Tür und Tor. «Sollten wir erkennen, dass jemand systematisch im neuen Onlineshop einkauft, um die Ware anschliessend gewinnbringend weiterzuverkaufen, werden wir versuchen, dies zu unterbinden», sagte Wehrle. Vollständig verhindern liessen sich solche Manöver jedoch nicht.

Nachhaltiger wirtschaften

Das noch kleine Sortiment soll rasch ausgebaut werden. «Wir möchten noch nachhaltiger wirtschaften und Fahrzeugen und Anlagen, wenn möglich, ein zweites Leben schenken», sagte ein SBB-Sprecher dem «SonntagsBlick».

Sämtliche Divisionen der SBB können Material zum Wiederverkauf in den Onlineshop stellen. Man hoffe, dass dank der neuen Plattform mehr Produkte wieder verwendet werden können als bisher. «Neben der ökologischen Komponente gibt es auch eine ökonomische Seite: Wenn wir mehr Produkte verkaufen können, entlastet dies das SBB-Budget.»

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