Reise-Sicherheit Bittere Bilanz – 18 Reisecars kontrolliert, 9 Chauffeure verzeigt

uri

17.12.2018

Spezialisten untersuchen einen Reisecar anlässlich einer Polizeilichen Carkontrolle im Schwerverkehrszentrum bei Erstfeld an der Autobahn A2. (Archiv)
Spezialisten untersuchen einen Reisecar anlässlich einer Polizeilichen Carkontrolle im Schwerverkehrszentrum bei Erstfeld an der Autobahn A2. (Archiv)
Bild: Keystone

Noch ist nicht bekannt, ob Mängel am Fahrzeug für den schweren Unfall eines Reisecars auf der A3 verantwortlich sind. Kontrollen der Polizei zeigen jedoch, dass häufig fehlerhafte Busse unterwegs sind.

Am frühen Sonntagmorgen ist bei einem schweren Car-Unfall auf der Autobahn A3 bei Zürich eine Italienerin ums Leben gekommen, mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Der Car, der sich auf dem Weg von Genua in Italien nach Düsseldorf befand, war nach ersten Erkenntnissen ins Schleudern geraten und dann gegen eine Mauer gerast. Derzeit ist noch unklar, ob menschliches Versagen oder technische Mängel zum Unfall führten.



Wie die Kantonspolizei Uri dem «Blick» sagte, zieht sie auf der Nord-Süd-Achse regelmässig Reiscars aus dem Verkehr, bei denen eklatante Mängel festgestellt werden.

Demnach wurden erst am vergangenen Freitag bei Kontrollen auf der A 2 bei Erstfeld 18 Busse unter die Lupe genommen. Drei der Fahrzeuge kamen dabei aus der Schweiz, 15 hingegen aus dem europäischen Ausland. Insgesamt hätten die Busse rund 320 Passagiere befördert.

Jeder zweite Car-Chauffeur verzeigt

Die Untersuchungen der Cars brachten erschreckende Ergebnisse. Neun der Chauffeure wurden verzeigt, wobei in vier Fällen gegen Regelungen der Arbeits- und Ruhezeit verstossen wurde.

Sechs Anzeigen erfolgten hingegen aufgrund gravierender technischer Mängel an den Fahrzeugen, wobei drei Fahrzeuge sofort stillgelegt werden mussten. Ursächlich waren in diesen Fällen mangelhafte Bremsen, starke Rostschäden und massiver Öl- und Kraftstoffverlust. Die Fahrzeuge dürften in solchen Fällen erst nach einer Reparatur wieder zurück auf die Strasse.

Der Urner Polizeikommandanten Reto Pfister erklärte gegenüber «Blick», die technischen Mängel seien ein «Sicherheitsrisiko». Er würde sich als Kunde «genau überlegen, welchem Reiseunternehmen ich vertraue und in welches Fahrzeug ich einsteige.»

Die Bilder aus der Schweiz:

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