Flugzeug-Katastrophe in Südkorea Jetzt steht die Mauer am Pistenende im Fokus der Ermittler

SDA

3.1.2025 - 07:26

Soldaten der südkoreanischen Armee arbeiten nach einem Flugzeugabsturz ausserhalb des internationalen Flughafens Muan. Foto: Ahn Young-joon/AP/dpa
Soldaten der südkoreanischen Armee arbeiten nach einem Flugzeugabsturz ausserhalb des internationalen Flughafens Muan. Foto: Ahn Young-joon/AP/dpa
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In Südkorea läuft die Aufarbeitung des verheerenden Flugzeug-Unglücks am Flughafen Muan. Die Mauer am Pistenende, an der die Maschine zerschellte, steht im Fokus. Entsprach sie den Sicherheitsbestimmungen?

Keystone-SDA

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  • In Südkorea untersuchen Ermittlungskräfte, was zur Katastrophe am Flughafen Muan geführt hat.
  • Im Fokus steht die Mauer am Ende der Landebahn, an der das ohne Fahrwerk gelandete Flugzeug zerschellte und die Frage, ob das Bauwerk den Sicherheitsbestimmungen entsprach.
  • Die Zuständigen untersuchen auch den Funkverkehr und die Kommunikation im Cockpit vor der verheerenden Bruchlandung.

Nach dem tödlichen Flugzeugunglück im südkoreanischen Muan beschäftigen sich die Ermittler mit der Mauer am Ende der Landebahn und dem Risiko, das sie barg. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, sammeln die Ermittlungskräfte Hinweise, ob die Betonmauer in dieser Form den geltenden Sicherheitsregeln entsprach.

Die Mauer fasste ein auf ihr installiertes Antennensystem ein, das Piloten bei der Landung unterstützt. Experten stellten schon kurz nach dem Aufprall der Boeing 737-800 der südkoreanischen Billigfluglinie Jeju Air am vergangenen Sonntag die Sinnhaftigkeit der Konstruktion infrage. Sie sei eigentlich nicht notwendig gewesen und habe die Katastrophe womöglich überhaupt erst herbeigeführt, weil das Flugzeug ansonsten vielleicht nicht zerschellt und in einem Feuerball aufgegangen wäre.

Den zweiten Tag in Folge durchsuchten Polizisten zudem die Büros des Flughafens im Südwesten des Landes. Im Raum steht der Verdacht fahrlässigen Handelns mit Todesfolge.

Ermittlungen auch zum Funkaustausch

Dem Yonhap-Bericht zufolge suchten die Ermittler auch nach Aufzeichnungen über den Funkverkehr zwischen dem Tower und den Piloten des aus Bangkok kommenden Flugzeugs sowie über dessen vorherige Wartung.

Die Maschine mit 181 Insassen an Bord war ohne ausgeklapptes Fahrwerk gelandet, über die Fahrbahn geschlittert und durch den harten Aufprall gegen die Mauer komplett zerstört worden. Nur zwei Crew-Mitglieder überlebten. An Bord befanden sich abgesehen von zwei Thailändern ausschliesslich Koreaner.

Dass sich das Fahrwerk nicht ausfahren liess, liegt wahrscheinlich an einer Kollision des Flugzeugs mit Vögeln. Die Ermittelnden untersuchen derzeit die Aufzeichnungen des Stimmenrecorders aus dem Cockpit. Der Flugdatenschreiber soll zur Auswertung in die USA gebracht werden.