Invasive Art Jäger ziehen in Florida Tausende Pythons aus dem Sumpf

uri

3.8.2020

Eingeschleppte Pythons haben sich im US-Bundesstaat Florida zu einer Plage entwickelt. Seit ein paar Jahren gibt es nun ein offizielles Jagdprogramm, mit dem Tausende der Tiere gefangen wurden.

Seit vermutlich in den 1980er-Jahren nachlässige Besitzer von Tigerpythons ihre Schlangen in die Freiheit entlassen haben, vermehren sich die Tiere wie verrückt – und werden zum grossen Problem für heimische Arten. Florida hat nun immerhin einen Erfolg im Kampf gegen die Quälgeister vermeldet: Bereits 5'000 Exemplare habe man in drei Jahren gefangen.

Der Dunkle Tigerpython ist eigentlich vor allem in Südostasien heimisch und kommt in den USA nicht natürlich vor. Allerdings vermehren sich die Schlangen – seit erste Tiere wahrscheinlich in den 1980er-Jahren von ihren Besitzern freigelassen wurden, oder diesen entwischt sind – im tropischen Marschland der Everglades fast noch besser als in ihren Herkunftsländern. Denn in hier finden die mächtigen Würgeschlangen viel Nahrungsangebot und ideale Brutmöglichkeiten, haben dabei aber so gut wie keine natürlichen Feinde.

Ein Python kämpft in den Everglades mit einem Alligator. Manchmal gewinnt die Schlange, manchmal die Panzerechse. 
Ein Python kämpft in den Everglades mit einem Alligator. Manchmal gewinnt die Schlange, manchmal die Panzerechse. 
Bild: Keystone

Da die teils über vier Meter langen Schlangen heimischen Arten wie Vögeln, Echsen und kleineren Säugetieren extrem zusetzen, werden sie in Florida seit drei Jahren systematisch bejagt, nachdem bereits schon früher ein jährlicher Jagdwettbewerb abgehalten wurde.

Staatlich finanzierte Jagd 

«Jeder eliminierte Python steht für Hunderte gerettete einheimische Wildtiere», erklärte denn auch «Alligator Ron» Bergeron, Verwaltungsratsmitglied des South Florida Water Management Districts, in einer Medienmitteilung. «Florida unternimmt mehr als je zuvor, um Pythons aus den Everglades zu entfernen und dieses Ökosystem für kommende Generationen zu schützen.»



Bergnon bezog sich dabei auf die Zahl von inzwischen 5'000 gefangenen Pythons, seit der Staat im Jahr 2017 ein offizielles Jagdprogramm installierte. Registrierten Schlangenjägern zahlt der Staat dabei für maximal zehn Stunden am Tag einen Mindestlohn von 8,25 Dollar pro Stunde, plus einen Bonus für den Fang. Pythons, die über vier Fuss (rund 1,2 Meter) lang sind, bringen 50 Dollar extra. Zusätzlich gibt es ab dieser Grösse für jeden Fuss (etwa 30 Zentimeter) extra noch 25 Dollar obendrauf. Für ein nistendes Weibchen werden sogar 200 Dollar bezahlt.

Ob die bislang erreichte Fangquote wirklich einen grossen Unterschied macht, darf indes angezweifelt werden. Der United States Geological Survey, eine wissenschaftliche Behörde des US-Innenministeriums, geht mindestens von mehreren Zehntausend der Schlangen im südlichen Florida aus. Manche Experten vermuten hier aber sogar bis zu 300'000 Pythons. Jüngere Weibchen können dabei zwischen 30 und 50 Eier absetzen. Ausgewachsene Tiere schaffen sogar bis zu 100.

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