Die zu Ende gehende Pollensaison hat in diesem Jahr einige Rekorde gebrochen. So erreichten etwa Gräserpollen eine so hohe Konzentration wie nie zuvor. Das Allergiezentrum Schweiz (aha!) rät schon jetzt für das nächste Jahr eine Desensibilisierung zu starten.
Der Start in die Pollensaison sei sehr früh erfolgt, schreibt das Allergienzentrum in einer Mitteilung vom Dienstag. So seien bereits am 30. Dezember 2018 im Tessin mässige Haselpollenkonzentrationen gemessen worden, 14 Tage vor dem Mittel der 25-jährigen Vergleichsperiode.
Auf der Alpennordseite dagegen flogen die Haselpollen erst Mitte Februar, also fast drei Wochen später als sonst. Dies hätten auch die Beratenden der aha!Infoline festgestellt: «Erst ab Mitte Februar suchten Betroffene vermehrt Rat über unser Beratungstelefon, im März betrafen dann sogar rund 50 Prozent der Anrufe den Heuschnupfen», wird Geschäftsleiter Georg Schäppi in der Mitteilung zitiert.
Rekordwerte
Die Intensität der Haselpollen sei regional geprägt und von mässig bis extrem gewesen. In Visp sei beispielsweise mit 608 Pollen pro Kubikmeter Luft der höchste Tageswert seit jeher verzeichnet worden. Die Birke habe sich im Gegensatz dazu eher unauffällig gezeigt. Der Grund wird auf den zweijährigen Blührhythmus des Baumes zurückgeführt, der im letzten Jahr ausserordentlich stark geblüht habe.
Bei den Gräsern dagegen seien Spitzenwerte verzeichnet worden. In Locarno habe MeteoSchweiz die bislang stärkste Gräserpollensaison überhaupt registriert. In Buchs, Luzern, Münsterlingen und Zürich sei es die zweit- bis viertstärkste Gräserpollensaison der Vergleichsperiode gewesen.
Der absolute Spitzenwert sei in Buchs verzeichnet worden mit 1885 Pollen pro Kubikmeter am 30. Mai 2019. Ein so hoher Wert sei seit Messbeginn 1985 noch nie aufgetreten. In der Westschweiz, in Basel und Visp dagegen seien weniger Tage als üblich mit starkem Pollenflug verzeichnet worden.
Das Allergiezentrum rät Allergikerinnen und Allergikern, die Pollen-Pause nun zu nutzen und eine Desensibiliserung zu beginnen. Bei dieser Immuntherapie werde der Körper langsam an das Allergen gewöhnt, bis er schliesslich kaum mehr darauf reagiere. Heuschnupfen-Symptome könnten so um rund 65 Prozent reduziert werden.
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