Bei zwei zeitgleichen Demonstrationen von spanischen Polizisten und katalanischen Unabhängigkeitsbefürwortern in Barcelona hat es gewalttätige Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten gegeben.
Nach Angaben der Stadtverwaltung versammelten sich am Samstag etwa 3000 Polizisten aus ganz Spanien, als auch etwa 6000 Unabhängigkeitsbefürworter demonstrierten. Die katalanische Polizei habe mit einem Grossaufgebot versucht, die beiden Protestzüge voneinander fernzuhalten.
Nach Angaben der Einsatzkräfte versuchten Unabhängigkeitsbefürworter aber wiederholt, die Sicherheitsabsperrung zu durchbrechen. Sie hätten die Beamten mit Farbe und Wurfgeschossen angegriffen.
Rangeleien gab es den Angaben zufolge auch zwischen den Teilnehmern der verschiedenen Protestzüge. Nach Angaben von Rettungskräften wurden 24 Menschen verletzt. Die Polizei teilte mit, es habe sechs Festnahmen gegeben.
Die Polizisten hatten mit ihrer Demonstration die Kollegen würdigen wollen, die vor fast genau einem Jahr gegen das von der spanischen Zentralregierung verbotene Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien vorgegangen waren. Zugleich forderten sie bessere Gehälter.
Angehörige der spanischen Polizei und der Guardia Civil empfinden es als ungerecht, dass die Beamten der katalanischen und baskischen Polizeien deutlich mehr verdienen als sie.
"Provokation"
Die Demonstranten empfanden es als Provokation, dass die spanischen Polizisten ausgerechnet in Barcelona demonstrierten. "Warum sind sie zum Protestieren hierher gekommen?", fragte der 55-jährige katalanische Demonstrant Manel Perez der Nachrichtenagentur AFP. "Nur um zu provozieren und die Tatsache zu feiern, dass sie uns vor einem Jahr verdroschen haben."
Ein 31-jähriger Polizist von den Balearen, der seinen Namen nur mit Daniel angeben wollte, wies den Vorwurf zurück. "Natürlich wollen wir unsere Kameraden unterstützen, die vergangenes Jahr nur ihre Pflicht getan haben: das Gesetz verteidigen", sagte er. "Aber die Demonstration ist dafür da, unsere Rechte durchzusetzen und wir machen es in Barcelona, weil das eine grosse europäische Stadt ist und es hier mehr Echo gibt." Er und seine Kollegen seien aber "nicht gekommen, um zu provozieren, versicherte der Polizist.
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