Der warme Sommer bietet ideale Bedingungen für lästige Insekten. Am Bodensee etwa droht eine Mückenplage.
Überleben können Entenflöhe nur, wenn sie sich Wasservögel als Wirte aussuchen. Nur hindert sie das leider nicht daran, es auch bei badenden Menschen zu versuchen.
Vor einem Bad im Chapfensee wird derzeit gewarnt: Durch Entenflöhe droht Badenden Pustelbefall und tagelanger Juckreiz.
Auch giftige Algen kommen in Schweizer Gewässern immer häufiger vor.
So viele Zeckenbisse wie in diesem Sommer registrierten Ärzte schon lange nicht mehr.
Im Mittelland macht sich derweil eine Invasion Kartoffelkäfer über die Ernte her.
Auch für Zecken, Mücken und Co. ist dieser Sommer ein Supersommer
Der warme Sommer bietet ideale Bedingungen für lästige Insekten. Am Bodensee etwa droht eine Mückenplage.
Überleben können Entenflöhe nur, wenn sie sich Wasservögel als Wirte aussuchen. Nur hindert sie das leider nicht daran, es auch bei badenden Menschen zu versuchen.
Vor einem Bad im Chapfensee wird derzeit gewarnt: Durch Entenflöhe droht Badenden Pustelbefall und tagelanger Juckreiz.
Auch giftige Algen kommen in Schweizer Gewässern immer häufiger vor.
So viele Zeckenbisse wie in diesem Sommer registrierten Ärzte schon lange nicht mehr.
Im Mittelland macht sich derweil eine Invasion Kartoffelkäfer über die Ernte her.
Diesen Sommer werden die Schweizer von der Sonne verwöhnt. Doch das hat ihren Preis: Auch Insekten gedeihen bei diesen Temperaturen prächtig.
Grillieren am Ufer, Badespass im See - so hatte sich Nikolina Gansner den Familienausflug an den Chapfensee am Wochenende vorgestellt. Doch kaum kamen ihre Kinder aus dem Wasser zurück, begann der Albtraum: Es juckte ihnen am ganzen Körper, bald darauf war ihre Haut dicht von roten Pusteln übersät, schilderte die zweifache Mutter «suedostschweiz.ch». Nur der Gang zurück ins Wasser linderte den Juckreiz. Dass er ein Fehler war, weiss Ganser nun. Die Hautreizung wurde so schlimm, dass die Kinder weinten.
Entenflöhe recherchierte die verzweifelte Mutter im Internet als mögliche Ursache für die Qualen und verabreichte ihrem Nachwuchs ein Antiallergikum. Die Eigendiagnose stellte sich beim Arztbesuch am nächsten Tag als richtig heraus. Dreimal täglich müssen Gansers Kinder nun ein Allergiemittel nehmen, um das Krabbeln in Schach zu halten. «Bis zu 20 Tage kann es dauern, bis wieder Ruhe einkehrt. Und ob die Viecher tiefer ins Gewebe vordringen können ist genauso unklar wie die Frage, ob es Folgeschäden geben kann», warnt Ganser per Facebook. Auch die zuständigen Behörden wurden von ihr informiert, die Gemeinde Mels will nun Warnschilder aufhängen.
Warmes Wetter begünstigt Insektenplagen
Dabei können Entenflöhe mit Menschen eigentlich nichts anfangen: «Befallen die Larven einen Menschen, sterben sie ab, da es sich hierbei um keinen Endwirt handelt», erklärt Flurin Camenisch vom Naturmuseum Graubünden im Gespräch mit «suedostschweiz.ch». «Die abgestorbenen Parasiten werden in der Folge von Abwehrstoffen im Körper aufgelöst. Durch diese Reaktion gibt es für Menschen dann aber Nebenwirkungen in Form von lästigem Juckreiz», weiss der Experte.
Dass die unliebsamen Tierchen derzeit verstärkt auftreten, hat mit den sommerlichen Temperaturen zu tun: «Ab rund 20 bis 23 Grad Wassertemperatur können sich die Entenflöhe im seichten Wasser optimal vermehren. Hiervon betroffen sind dann auch vor allem Seen, die über keine grosse Wassertiefe verfügen und sich schnell aufheizen».
Müchen und Zecken warten am Ufer
Doch nicht nur Entenflöhe gedeihen in Schweizer Gewässer dieser Tage prächtig: Zum einen breitet sich die Blaualge zunehmend in den Seen aus, die für Mensch und Tier giftig sein kann. Und auch für Mücken herrschen ideale Bedingungen. So prophezeite der Radolfzeller Biologe Rainer Bretthauer für den Bodensee jüngst eine grosse Mückenplage. Grund dafür sind nicht nur die aktuellen Temperaturen, sondern auch der Wasserstand: Liegt der wie jetzt bei etwa vier Metern, werden die Eiablage-Plätze der Bodenseeschnaken überschwemmt, erklärt der Experte im «Südkurier». Damit erreiche das Wasser den humusreiche Untergrund am Ufer, den die Stechmücken als Brutstätte brauchen. «Wir müssen mit einer erheblichen Schnakenanzahl rechnen».
Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Schweizer schon von Zecken über die Gebühr gepisackt wird: «Ich stelle eine deutliche Zunahme der Zecken-Meldungen fest. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr», erklärte Zeckenexperte Werner Tischhauser erst vor wenigen Tagen gegenüber «bluewin.ch». «Der schnelle schöne Frühling hat die Zeckenentwicklung begünstigt und das schöne Wetter um die Feiertage im Mai hat die Menschen in die Natur gelockt», begründet er.
Kartoffelkäfer fressen die Ernte
Im Mittelland sehen sich die Bewohner derweil noch mit einer anderen Plage konfrontiert: Eine wahre Kartoffelkäferinvasion frisst Felder und Gärten leer. «Im 2018 ist der Käferdruck sehr hoch, dies vor allem in den grossen Anbaukantonen Aargau, Bern und Zürich», bestätigte Thomas Hufschmid vom Pflanzenschutzdienst im «Blick». Durch das heisse Wetter seit April haben sich die Schädlinge explosionsartig vermehrt - so stark, dass das Amt für Landwirtschaft sich gezwungen sah, eine Sondergenehmigung zu erteilen: «Dieses Jahr wurde ausnahmsweise das Insektizid Audienz für den Bio-Anbau bewilligt.»
Zecken: Überträger gefährlicher Krankheiten
Zecken: Überträger gefährlicher Krankheiten
Die Zecke: klein und brandgefährlich. Sie kann beim Menschen eine Hirnentzündung, die FSME, auslösen, die mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden ist.
Zecken sind nicht nur im Hochsommer aktiv: Waldbesucher sollten sich auch im Frühling und im Herbst mit körperbedeckender Kleidung und geschlossenen Schuhen gut vor ihnen schützen.
Im Anschluss an einem Aufenthalt in der freien Natur sollte man Kleidung und den Körper nach Zecken absuchen. Vor allem in Achselhöhlen, Kniekehlen, am Hals oder Kopf saugen sie sich gern fest. Wer eine Zecke zügig nach einem Stich aus seinem Körper entfernt, läuft kaum Gefahr, an Lyme-Borreliose zu erkranken. Die Krankheitserreger befinden sich in Magen und Darm der Spinnentiere und geraten erst 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.
Wichtig beim Entfernen: Die Zecke muss so nah wie möglich an der Haut gefasst, gelockert und langsam nach oben herausgezogen werden. Am besten gelingt das mit einer Zeckenkarte oder -pinzette.
Gegen FSME hilft das rasche Entfernen aber nichts. Die Erreger sitzen in den Speicheldrüsen der Spinnentiere und gelangen bei einem Stich sofort in den menschlichen Körper. Bei FSME handelt es sich um eine Gehirn- und Hirnhautentzündung, die sich zu Beginn durch grippeähnliche Anzeichen bemerkbar macht. Dagegen gibt es aber eine Impfung …
… gegen die oft an einer Wanderröte rund um den Biss erkennbare Borreliose nicht.
Eine Zecke bohrt sich in die Haut: Nicht jedes dieser Spinnentiere trägt gefährliche Krankheitserreger in sich. Trotzdem sollte man sich vor ihren Stichen schützen.
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