Die Coronakrise lässt zumindest überfüllte Städte aufatmen – ein Forscher behauptet sogar, sie würde auch Leben retten. Das führt zur Frage: Lässt sich den derzeitigen Geschehnissen auch Positives abringen?
Tausende Tote, Zehntausende Infizierte, Millionen Menschen in Sorge: Das Coronavirus hält die Welt in Atem. In vielen Ländern ist das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen, die Wirtschaft schrumpft, die Politik versucht zu reagieren. Ganz klar: Das Coronavirus ist eine Katastrophe. Aber lässt sich ihr auch irgendwie Positives abringen?
Die Umwelt atmet auf
Die Coronakrise, so die steile These von Stanford-Professor Marshall Burke, hat Zehntausenden Menschen das Leben gerettet. In China seien in den letzten Monaten zwischen 50'000 und 75'000 Menschen weniger als sonst an der in dem Land üblichen Luftverschmutzung gestorben, so der Forscher.
«Der Rückgang der Luftverschmutzung in China, der durch die wirtschaftliche Zwangspause verursacht wurde, hat wahrscheinlich zwanzigmal mehr Menschen in China das Leben gerettet als durch das Virus gestorben sind», schreibt Burke.
Auch sonst geht die Luftverschmutzung zurück. In vielen europäischen Ländern wurde der Flugverkehr weitgehend eingestellt, die Menschen arbeiten von zu Hause aus und müssen nicht mehr mit dem Auto in die Arbeit pendeln – die Folge: Der weltweite CO2-Ausstoss geht zurück.
Lange anhalten dürfe dieser Effekt aber nicht: In China etwa, wo das Schlimmste mittlerweile wohl überstanden ist, läuft die Wirtschaft wieder an. Und das, was in den letzten Monaten verpasst wurde, will nachgeholt werden. Die Atempause für die Erde dürfe also eine kurze sein.
Die Menschen haben ihre Städte wieder für sich
Klar: Städte wie Venedig leiden unter dem Fernbleiben der Touristen. Schliesslich zählen Urlauber für viele Orte zu den wichtigsten Einnahmequellen. Zumindest vorübergehend aber freuen sich manche, ihre Städte wieder für sich zu haben. Wie etwa die Bewohner der Lagunenstadt, die in den sozialen Netzwerken Bilder von ihrer Heimat teilen, wie man sie nie zuvor gesehen hat. Nicht nur die Strassen sind leer – auch das Wasser in den Kanälen der Stadt ist so sauber wie schon lange nicht mehr.
«Das Wasser sieht sauberer aus, weil es weniger Verkehr auf den Kanälen gibt und die Ablagerungen so am Boden bleiben», so das Rathaus von Venedig gegenüber CNN. Auch das also nur ein kurzfristiger Effekt, der sich legen dürfe, sobald wieder mehr Schiffe unterwegs sind. Die Bewohner freut es dennoch: «Dieses Virus hat etwas ... Schönes zutage gefördert», schreibt eine Nutzerin der Facebook-Gruppe «Venezia Pulita».
Die Menschen rücken zusammen
Es ist paradox: Die Menschen sollen sich aus dem Weg gehen, um sich nicht gegenseitig anzustecken – und könnten gleichzeitig doch wieder mehr zueinander finden. So erklärte etwa unlängst der Papst, «zärtliche Gesten, Zuneigung, Mitgefühl» seien heute wichtiger denn je, und machte gleich ein paar Vorschläge, wie das aussehen könnte: «eine warme Mahlzeit, ein Streicheln, Kuscheln, ein Telefonanruf».
Am vergangenen Freitagabend setzten die Italiener ihre Idee vom Miteinander trotz Isolation dann auf besonders kreative Weise in die Praxis um: Sie verabredeten sich zum gemeinsamen Musizieren auf ihren Balkonen und Terrassen und am Fenster.
In den deutschsprachigen Ländern breitete sich unterdessen der Hashtag #Nachbarschaftschallenge aus, mit dem Ziel, die Menschen in seiner nächsten Umgebung zu unterstützen.
Künstler finden neue Wege
Wenn Künstler nicht mehr auftreten können, weil Veranstaltungsorte geschlossen sind, haben sie ein Problem. Denn ohne ein Publikum ist ein Künstler nichts. Und so gehen manche Musiker in diesen Tagen neue Wege.
Der Pianist Igor Levitt etwa streamt jeden Abend kostenlos ein Konzert, Gianna Nannini will via Instagram für ihre Fans singen, und auch der kanadische Rocker Neil Young kündigte Gratiskonzerte an – per Stream aus dem Wohnzimmer der Musiklegende in die Wohnzimmer seiner Verehrer. «Weil wir alle zu Hause bleiben müssen und nicht viele nach draussen kommen, werden wir versuchen, einen Stream von meinem Kamin zu machen, den meine liebe Frau filmen wird», so Young.
Die Globalisierung wird infrage gestellt
Die Globalisierung hat Millionen von Menschen aus der Armut geholt und das Leben von Milliarden von Menschen deutlich verbessert. Nie zuvor ging es uns so gut wie heute. Die Coronakrise zeigt aber auch, wie abhängig wir von anderen Ländern mittlerweile geworden sind. So steht etwa die deutsche Automobilindustrie kurz vor dem Zusammenbruch, weil internationale Lieferketten zusammenbrechen. Zeit also, um neue Wege zu gehen?
Der französische Starökonom und Bestsellerautor Thomas Piketty sieht in der aktuellen Krise auch eine Chance. Denn sie zeige den Regierungen auf, wie sehr sie in die Wirtschaft eingreifen können – und wenn das in Krisenzeiten möglich ist, dann müsste das doch unter normalen Umständen noch leichter sein.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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