Wetterkapriolen Der Winter ist zurück – und sorgt für Verkehrsprobleme

uri/SDA

4.4.2019

Schweizer Wetterflash

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Wie wird das Wetter in der Schweiz in den nächsten 24 Stunden? Hier erfahren Sie alles Wichtige!

06.12.2019

Heute sagt der Frühling kurzzeitig ade. Bis ins Flachland fällt Schnee – Verkehrsbeeinträchtigungen auf Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Flughäfen sind die Folge. Am Freitag soll sich das Wetter wieder beruhigen.

Eine ausgedehnte Tiefdruckzone bringt heute Vormittag feuchte Luft und Niederschläge in die Schweiz. Wie MeteoNews berichtet, sinkt die Schneefallgrenze dann bei Temperaturen von eins bis fünf Grad auf der Alpennordseite auf 400 bis 600 Meter. In den Bergen werden bis zum Freitagmorgen ein bis eineinhalb Meter Neuschnee erwartet.

Im Gotthard-Gebiet schneite es zwischenzeitlich so kräftig, dass die A2 zwischen Erstfeld und Amsteg wegen Schneeräumung temporär gesperrt werden musste. Derzeit kommt es zwischen Altdorf und Amsteg zu Stau, wie der TCS auf Twitter mitteilte. 

Auch im Süden gab es Richtung Gotthard Behinderungen, wie der Verkehrsinformationsdienst Viasuisse meldete.

Lastwagen in den Warteräumen

Für Lastwagen war die Autobahn A2 zwischen dem Warteraum Giornico TI und dem Gotthardtunnel Richtung Norden und zwischen der Raststätte Ripshausen bei Erstfeld UR und dem Tunnel Richtung Süden gesperrt.

Die Autobahn A13 war am Morgen zwischen Thusis-Süd und der Verzweigung Bellinzona-Nord zeitweise in beiden Richtungen für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Auch Kantons- und Hauptstrassen blieben vom Wintereinbruch nicht verschont. Auf der Strasse von Interlaken nach Grindelwald konnten zwischen Burglauenen und Grindelwald nur Fahrzeuge mit Ketten oder Allradantrieb fahren.

Wintereinbruch bringt viel Neuschnee

Die Kantonsstrasse zwischen Grengiols und Viertel im Wallis war ebenso wie die Verbindungstrasse im Binntal zwischen Ernen und Feld wegen Lawinengefahr gesperrt.

Ebenfalls wegen Lawinengefahr unterbrochen war die Strasse von Wassen nach Färnigen im Urnerland. Im Tessin stürzten Bäume auf Kantonsstrassen und behinderten den Verkehr. Der Nufenen- und der Gotthardpass waren zeitweise gesperrt. Auf der Hauptstrasse zum St. Bernhard-Tunnel durften zeitweise keine Anhängerzüge und Sattelschlepper fahren.

Probleme bei der Bahn

Die Matterhorn Gotthard Bahn gab am Donnerstagmorgen bekannt, dass die Strecke zwischen Realp und Hospental derzeit unterbrochen ist. Ursache dafür ist eine erhöhte Lawinengefahr. Wie es weiter hiess, sei eine Ersatzbeförderung derzeit nicht möglich.

Auf der Strecke Brig-Domodossola (I) konnten die SBB wegen des starken Schneefalls nur eingeschränkt fahren, wie sie mitteilten. Statt der durchgehenden Schnellzüge verkehrten Shuttlezüge zwischen den beiden Orten.

Auch auf der Strecke über den Oberalppass zwischen Tschamut GR und Andermatt UR wurde der Bahnbetrieb wegen des Schnees eingestellt. Auf dem Abschnitt fährt die Matterhorn Gotthard Bahn. Passagiere des Glacier Express zwischen Chur und Zermatt mussten einen Umweg über Zürich in Kauf nehmen.

Erreichbarkeit vom Engadin eingeschränkt

Die Rhätische Bahn (RhB) meldete, es sei mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen. Bahnpassagiere wurden aufgefordert, wegen des Wetters mehr Reisezeit einzuplanen.

Im Berner Oberland war der Bahnverkehr von Interlaken Ost nach Lauterbrunnen und Grindelwald wegen einer Fahrleitungsstörung bis Mittag unterbrochen. Die Reisenden mussten auf Ersatzbusse umsteigen.

Im Kanton Graubünden wurde die Julierpassstrasse im Norden gesperrt ab Bivio, im Süden ab Silvaplana. Das Engadin war damit auf der Strasse von Norden her nicht mehr erreichbar.

Schneeketten-Obligatorium am Berninapass

Auch der Malojapass wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt, wie auf der Strassenkarte des Kantons ersichtlich war, ebenso der Lukmanierpass. Weitere Pässe in Graubünden können nicht überquert werden, weil sie immer noch mit der Wintersperre belegt sind.

Am Berninapass wurde für Fahrzeuge ein Schneeketten-Obligatorium angeordnet. Die gleiche Anordnung wurde für die Strasse von Chur auf die Lenzerheide getroffen. Nicht betroffen vom Obligatorium sind Fahrzeuge mit Vierrad-Antrieb.

Flugverkehr in Genf beeinträchtigt

Auch der Genfer Flughafen kämpft mit dem Wetter. Hier teilte man mit, dass der Flugverkehr stark beeinträchtigt sei. Kurzzeitig mussten auf dem Flughafen auch die Rollbahnen gesperrt werden. Die Verantwortlichen entschuldigten sich bereits für weitere Unannehmlichkeiten, da man im Laufe des Morgens noch mehr Schnee erwarte.

Wie «20 Minuten» berichtet, habe man beim Flughafen Zürich «sämtliches Personal für die Enteisungsmaschinen aufgeboten». Durch den Einsatz der Maschinen könne es zu den üblichen Verspätungen kommen, hiess es hier – man gehe derzeit aber nicht von Flugausfällen aus.

Grosse Lawinengefahr

In den Bergen stieg die Lawinengefahr durch die grossen Neuschneemengen beträchtlich. Vor allem im Süden fiel viel Neuschnee. Am stärksten schneite es am Alpenhauptkamm vom Simplon bis ins Gotthardgebiet und im westlichen Tessin, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF mitteilte. Dort fiel etwa ein Meter Schnee.

Grosse Lawinengefahr der Warnstufe vier auf der fünfstufigen Skala bestand damit am Alpenhauptkamm von Zermatt bis zum Berninapass und südlich davon, in den Gebieten Aletsch, Schreckhorn, Guttannen, Gadmertal, Meiental, Maderanertal und Bivio. Sonst war die Lawinengefahr verbreitet erheblich.

Das Institut warnte, dass Neuschnee und Triebschnee spontane Lawinen erwarten lassen, möglicherweise auch sehr grosse. Lawinen könnten in den typischen Lawinenzügen weit vorstossen und exponierte Verkehrswege treffen. Für Aktivitäten ausserhalb gesicherter Pisten seien die Verhältnisse gefährlich.

In der Nacht auf Freitag soll sich das Wetter wieder beruhigen: MeteoNews prognostiziert zunächst noch Restwolken und Nebel, im Laufe des Tages werde es dann aber zunehmend sonniger bei acht bis zehn Grad.

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