A$AP Rocky in U-Haft Der Präsident und der Rapper – Trump geht auf Schweden los

dpa/tafi

26.7.2019

US-Rapper A$AP Rocky muss in Schweden vor Gericht. Das gefällt Donald Trump gar nicht. Der US-Präsident schaltet sich wiederholt in den Fall ein – und geht verbal auf Schwedens Ministerpräsident los.

Im Fall des in Schweden inhaftierten US-Rappers A$AP Rocky hat Präsident Donald Trump die Regierung des skandinavischen Landes kritisiert. Er sei «sehr enttäuscht» von Ministerpräsident Stefan Löfven wegen dessen Handlungsunfähigkeit, schrieb Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. «Schweden hat unsere afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen», fügte er hinzu.

Dass der US-amerikanische Rapper A$AP Rocky (links) hinter schwedischen Gardinen sitzt, gefällt dem US-Präsidenten Donald Trump gar nicht. 
Dass der US-amerikanische Rapper A$AP Rocky (links) hinter schwedischen Gardinen sitzt, gefällt dem US-Präsidenten Donald Trump gar nicht. 
Keystone

Bevor der Premier Trump beschieden hat, dass Schwedens Justiz unabhängig sei, hatte der US-Präsident den Skandinavier noch «sehr talentiert» gennant. Später tweetete er, dass es ein «sehr gutes Telefongespräch» gegeben habe. Dass Trump nun so betont, der Fall A$ap Rocky sei ein Schlag gegen die «afroamerikanische Gemeinschaft», muss im Zusammenhang mit den Rassismusvorwürfe gegen ihn gesehen werden.

Der 30 Jahre alte Rocky war nach einem Auftritt auf dem Stockholmer «Smash»-Festival festgenommen worden, weil er einige Tage zuvor auf offener Strasse einen Mann zusammengeschlagen haben soll. Die Schlägerei wurde in einem Video festgehalten, das den Musiker belastet. Seinem Entschluss zur Anklage liege aber auch weiteres Material zugrunde, erklärte Staatsanwalt Daniel Suneson.

Gerichtsverhandlung bereits kommende Woche

In dem zuerst vom Promi-Portal TMZ.com veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Rocky einen jungen Mann heftig zu Boden wirft und anschliessend zusammen mit seinen Begleitern auf ihn einprügelt. Der Musiker selbst gab an, von zwei Männern verfolgt worden zu sein und sich lediglich selbst verteidigt zu haben. Um das zu untermauern, stellte er selbst Aufnahmen auf Instagram, die zeigen sollen, wie sein Team von den Männern provoziert wurde.

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag Anklage wegen Körperverletzung gegen Asap Rocky sowie zwei seiner Begleiter erhoben. Die Gerichtsverhandlung soll bereits am kommenden Dienstag beginnen. Trump hatte wegen des Falls am Wochenende mit Löfven telefoniert. Dieser wies ihn dabei auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz hin.

Trump: «Wir machen so viel für Schweden»

Trump schrieb am Donnerstag auf Twitter, er habe Aufnahmen gesehen, die zeigten, dass Rocky von «Unruhestiftern» verfolgt und bedrängt worden sei. «Behandelt Amerikaner fair!», forderte der US-Präsident. Der Rapper müsse seine Freiheit zurückbekommen. «Wir machen so viel für Schweden, aber umgekehrt scheint das nicht zu funktionieren. Schweden sollte sich auf sein echtes Kriminalitätsproblem konzentrieren!», erklärte er.



Der Fall des Rappers hat in den vergangenen Wochen international immense Wellen geschlagen. Stars wie Reality-TV-Persönlichkeit Kim Kardashian und Popsänger Justin Bieber waren Rocky zur Seite gesprungen und hatten seine Freilassung gefordert.

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