«Castle Mall» Das verlassene Spassbad und seine thailändischen Hausgeister

phi

12.1.2019

Die «Castle Mall» war einst ein Einkaufsparadies inklusive Wasserpark. Heute wirkt der verlassene Ort in Thailand verwunschen – was nicht zuletzt mit einem schaurigen Mord zu tun haben könnte.

Dax Ward hat ein Faible für verlassene Orte: Der Amerikaner bereist seit 2003 die Welt. Das Geld dafür verdient er als Fotograf und Technik-Lehrer. 2007 landet er in Bangkok, was gut zu seinem liebsten Sujet passt: Zuletzt lag sein Fokus auf Plätzen, die sonst keinen mehr interessieren. «Seit 2016 fotografiere ich verlassene Orte und habe über 30 Locations in Thailand dokumentiert», sagt Ward.

«Mich fasziniert die Geschichte der Orte, die einmal wichtiger Teil der lokalen Gesellschaft waren, nun jedoch verfallen und von der Historie vergessen vor sich hindämmern», erläutert er seine Vorliebe. «Ich mache die Bilder, um eine Zeit, einen Ort und eine ökonomische oder soziale Realität abzubilden. Dabei versuche ich, die erloschene Nützlichkeit der Einrichtung zu spüren und vielleicht einen Blick auf ihre unsichere Zukunft zu wagen.»

Alles beseelt

Bangkok ist auch deshalb die ideale Basis für Ward, weil in der 8,2 Millionen Einwohner grossen Metropole immer etwas läuft: «Jeder Moment liefert etwas Interessantes oder Einzigartiges.» Seine Bilderreihe über verlassene Orte nennt der Fotograf «Abandonia» – und für die Thais sind auch diese Orte heilig, obwohl sie zerfallen.

Fotograf Dax Ward in seiner Wahlheimat Bangkok.
Fotograf Dax Ward in seiner Wahlheimat Bangkok.
Bild: Dax Ward

Das liegt an der Weltanschauung der Leute, nach der alles beseelt ist: «Thais glauben an Dutzende von Geisterformen. Es gibt Geister mir Skelett-Pferdeschädel, Geister, die nachts auf einer Kelle umherfliegen, winzige Geister, die die Leber fressen und Geister in den Formen aller möglichen Bäume.»

Es sei untertrieben, zu sagen, die Gesellschaft sei spirituell. So habe sogar jedes Gebäude seinen Geist, der in einem eigenen Haus vor dem Haus wohne. Im Fall der obigen, unheimlichen «Castle Mall» will man dem Amerikaner Glauben schenken.

Auch urchig – der verlassene Dino-Park:

Wer es beim Verfall gediegener mag, dem seien die vor sich hinrottenden Paläste ans Herz gelegt:

Zurück zur Startseite