Das sagen Schweizer Hunde-Experten dazuTrotz tödlicher Attacke soll «Chico» leben: Richtig oder falsch?
von Fabienne Rüetschi
9.4.2018
Chico wird vorerst nicht eingeschläfert
Der Staffordshire Terrier «Chico» in seinem Zwinger im Tierheim in Hannover. «Chico», der den Tod zweier Menschen verursacht hat, soll jetzt doch weiterleben dürfen.
Bild: Keystone
Am Freitag hiess es von der Stadt Hannover noch, dass «der Hund nun definitiv zeitnah eingeschläfert» werden soll.
Bild: Keystone
Jetzt die Wende. Das Tierheim, in dem Chico derzeit untergebracht ist, schlug vor, den Hund in einer besonderen Einrichtung für auffällig gewordene Tiere unterzubringen. Das teilt die Stadt Hannover ebenfalls am Sonntag mit.
Bild: Keystone
Falls man zum Schluss komme, dass von ihm keine Gefahr für die Allgemeinheit besteht, wird «Chico» nicht getötet.
Bild: Keystone
Auch in der Schweiz wird ein Hund nach einem schwerwiegenden Bissvorfallwird in der Regel vom zuständigen Kantonstierarzt zu einer Wesensprüfung aufgeboten.
Bild: Keystone
«Um zu verstehen, warum er zugebissen hat, muss jeder Vorfall sehr genau angeschaut werden», sagt Barbara Fehlbaum, diplomierte tierpsychologische Beraterin vom Berufsverband für Tierpsychologie VIETA.
Bild: Keystone
Chico wird vorerst nicht eingeschläfert
Der Staffordshire Terrier «Chico» in seinem Zwinger im Tierheim in Hannover. «Chico», der den Tod zweier Menschen verursacht hat, soll jetzt doch weiterleben dürfen.
Bild: Keystone
Am Freitag hiess es von der Stadt Hannover noch, dass «der Hund nun definitiv zeitnah eingeschläfert» werden soll.
Bild: Keystone
Jetzt die Wende. Das Tierheim, in dem Chico derzeit untergebracht ist, schlug vor, den Hund in einer besonderen Einrichtung für auffällig gewordene Tiere unterzubringen. Das teilt die Stadt Hannover ebenfalls am Sonntag mit.
Bild: Keystone
Falls man zum Schluss komme, dass von ihm keine Gefahr für die Allgemeinheit besteht, wird «Chico» nicht getötet.
Bild: Keystone
Auch in der Schweiz wird ein Hund nach einem schwerwiegenden Bissvorfallwird in der Regel vom zuständigen Kantonstierarzt zu einer Wesensprüfung aufgeboten.
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«Um zu verstehen, warum er zugebissen hat, muss jeder Vorfall sehr genau angeschaut werden», sagt Barbara Fehlbaum, diplomierte tierpsychologische Beraterin vom Berufsverband für Tierpsychologie VIETA.
Bild: Keystone
Kampfhund «Chico», der in Hannover zwei Menschen tot gebissen hat, darf möglicherweise weiterleben. Eine kontroverse Diskussion ist entbrannt. Richtig oder falsch? «Bluewin» hat bei Schweizer Hunde-Experten nachgefragt.
Es ist kaum vorzustellen, was letzten Dienstag in der Wohnung im deutschen Hannover passiert ist. Staffordshire Terrier «Chico» greift seine 52-jährige Besitzerin und ihren 27-jährigen Sohn an. Der Hund beisst immer wieder zu, so lange bis die Frau im Rollstuhl und der kleinwüchsige Mann an den zugefügten Verletzungen sterben.
«Chico» hat den Tod zweier Menschen verursacht und soll jetzt doch weiterleben dürfen. Das gab der Tierschutzverein in Hannover am Sonntag via Facebook bekannt.
Zuvor war die Diskussion, was mit dem Tier passieren soll, heftig und emotional geführt worden. Denn die Stadtverwaltung von Hannover hatte noch am Freitag entschieden, der Kampfhund muss eingeschläfert werden.
Rund 230'000 Menschen hatten sich daraufhin für den Vierbeiner stark gemacht und eine Petition gegen dessen Einschläferung unterzeichnet. Jetzt die Wende. Ein Sprecher der Stadt bestätigt gegenüber «Bild», man prüfe, ob der Hund in einer besonderen Einrichtung für auffällig gewordene Tiere untergebracht wird. Falls man zum Schluss komme, dass von ihm keine Gefahr für die Allgemeinheit besteht, wird «Chico» nicht getötet. Bis zur Entscheidung bleibt der Hund am Leben.
Schwerwiegende Bissvorfälle werden eingehend geprüft
Keine einfache Entscheidung, findet Barbara Fehlbaum, diplomierte tierpsychologische Beraterin vom Berufsverband für Tierpsychologie VIETA. «Wenn bei einem Hund die Chance auf eine Resozialisierung in die Gesellschaft als sehr gering eingeschätzt wird, tut man weder dem Hund noch den Mitarbeitern einer solchen Einrichtung einen Gefallen, ihn einzusperren», so ihre persönliche Überzeugung.
Geht ein Hund auf einen Mensch los, gilt für Fehlbaum generell: «Um zu verstehen, warum er zugebissen hat, muss jede Attacke sehr genau angeschaut werden.» Denn jeder Vorfall sei anders und die Vorgeschichte des Hundes spiele immer eine wichtige Rolle. Hat das Tier aus heiterem Himmel zugebissen oder gab es eine Vorwarnung? Ist es schon häufiger auffällig geworden und wie wurde es gehalten?
Um solche Fragen zu klären wird ein Hund in der Schweiz nach einem schwerwiegenden Bissvorfall in der Regel vom zuständigen Kantonstierarzt zu einer Wesensprüfung aufgeboten. «Experten schauen sich das Verhalten von Hunden in diversen Testsituationen sehr genau an», so Fehlbaum. «Diese sollen zeigen, wie das Tier zum Beispiel auf Kinderwagen und andere Hunde reagiert oder ob es mehrere unbekannte Menschen erträgt.» Diese Wesensprüfungen seien sehr aufwändig und fallen von Kanton zu Kanton unterschiedlich aus.
Ausweg: Einschläfern
Hunde können auch aus gesundheitlichen Gründen plötzlich aggressiv werden. «Ein Hirntumor oder auch sehr starke Schmerzen können dazu führen, dass bei einem Hund die Sicherung durchbrennt und er zubeisst». Dann müsse die medizinische Versorgung an erster Stelle stehen. Auch in anderen Fällen ist eine Verhaltenstherapie laut der Expertin oft nicht wirksam. «Hunde, die ein Leben lang auf Gewalt und Aggression abgerichtet wurden, lassen sich praktisch nicht mehr therapieren. Sie beissen zu und öffnen ihre Kiefer nicht mehr. In diesen Fällen gibt es nur noch einen Ausweg: Einschläfern.»
Dass es bei tödlichen Bissattacken in der Schweiz keine allgemeine Handhabung gibt, bestätigt auch Regula Vogel, Kantonsärztin in Zürich: «Wir prüfen jede Bissmeldung im Einzelfall. Aufgrund der Risikoanalyse wird nicht nur über Sofortmassnahmen, wie die vorsorgliche Beschlagnahmung und Unterbringung an einem für eine gesicherte Haltung geeigneten Ort, sondern auch über das das entgültige Vorgehend beim betroffenen Hund entschieden».
Fall Süleyman schockierte die Schweiz
Vor zwölf Jahren schockierte ein ähnlich dramatischer Fall, wie jetzt in Deutschland, die Schweiz: Auf dem Weg zum Kindergarten wurde der 6-jähriger Süleyman von drei Pitbull Terrier tot gebissen.
Teile der Bevölkerung und die Politik forderten ein nationales Gesetz. 2010 stimmte das Parlament darüber ab – und entschied sich dagegen. Deshalb führt auch heute noch jeder Kanton unterschiedliche Listen, welche Hunderassen als gefährlich gelten und welche Auflagen es dafür gibt.
Hier gilt der Kanton Zürich als schärfster Kanton. Komplett verboten ist die Haltung von: American Pit Bull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bull Terrier, Staffordshire Bull Terrier, American Bull Terrier, Pitbull Terrier, Bandog und Basicdog. Das Verbot gilt auch für Mischlinge mit mehr als 10 Prozent Blutanteil der verbotenen Rassen. Ähnlich strenge Gesetze kennen neben Zürich auch die Kantone Freiburg, Genf und Wallis.
Keine Kampfhundelisten dagegen gibt es etwa in Bern, Luzern oder dem Kanton Graubünden.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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