Missbräuche nicht ausgeschlossenBundesrat verbietet Adoptionen von Kindern aus dem Ausland
miho, sda
29.1.2025 - 15:00
Der Bundesrat plant, die Adoption von Kindern aus dem Ausland zu verbieten, wie er am Mittwoch mitteilte.
sda
Der Bundesrat plant, die Adoption von Kindern aus dem Ausland zu verbieten, um Missbräuche zu verhindern und die Betroffenen zu schützen.
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Keystone-SDA, miho, sda
29.01.2025, 15:00
29.01.2025, 15:33
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Der Bundesrat plant, die Adoption von Kindern aus dem Ausland zu verbieten, wie er am Mittwoch mitteilte.
Diese Entscheidung basiert auf den Schlussfolgerung einer Expertengruppe, die zum Ergebnis kam, dass Missbräuche bei internationalen Adoptionen nicht vollständig ausgeschlossen werden können.
Das Verbot soll als Massnahme dienen, um das Missbrauchsrisiko zu minimieren und die Betroffenen bestmöglich zu schützen.
Der Bundesrat will die Adoption von Kindern aus dem Ausland verbieten. Das teilte er am Mittwoch mit. Eine Expertengruppe war zum Schluss gekommen, dass Missbräuche nicht ausgeschlossen werden könnten. Ein Verbot sei die beste Möglichkeit, die Betroffenen zu schützen.
Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) wurde damit beauftragt, bis spätestens Ende 2026 eine Vernehmlassungsvorlage für ein Verbot von internationalen Adoptionen auszuarbeiten, wie der Bundesrat schrieb. Er bedauere, dass es in der Vergangenheit in grossem Umfang zu Unregelmässigkeiten gekommen sei. Er bedauere auch, dass die Behörden ihre Verantwortung gegenüber den Kindern und ihren Familien nicht wahrgenommen hätten.
Bund und Kantone bereits viel getan
Der Bericht der Expertengruppe zeigt auf, dass Bund und Kantone bereits viel getan hätten, um die Praxis der internationalen Adoptionen transparenter und sicherer zu machen. Es gebe Beispiele von Adoptionen, die korrekt durchgeführt worden seien und geglückt seien. Doch auch mit dem revidierten, griffigen Adoptionsrecht und unter Einsatz von erheblichen Ressourcen bleibe ungewiss, ob Missbräuche vollständig verhindert werden könnten.
Behandelt wurde vom Expertengremium auch die Frage, wie wichtig es für adoptierte Personen sei, Informationen über ihre Herkunftsfamilie zu erlangen. Die betroffenen Menschen müssten auf jeden Fall die Möglichkeit haben, sich die notwendigen Informationen zu beschaffen, hiess es im Bericht.