Wie eine Jacht: Die Briten haben im Continental GT so viel Holz, Lack und Leder verarbeitet wie sonst kaum ein Hersteller.
Bentley kombiniert im Innenraum digitale Instrumente mit antiquierten Detail – darunter eine Klimaanlage mit Reglern wie Orgelzüge.
Der Continental GT ist in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht bei Vollgas 333 km/h.
Für die Contenance: Der Continental GT ist mit einem Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung, Luftfederung und einem Wankausgleich mit rasend schnellen 48-Volt-Elektromotoren ausgestattet.
Das Dach öffnet sich schneller als bisher und braucht weniger Platz, wenn es sich einfaltet.
Der Bentley Continental GT Cabrio soll wenigstens rund 250'000 Franken kosten.
Bentley Continental GT Cabrio – Luxusjacht auf Landgang
Wie eine Jacht: Die Briten haben im Continental GT so viel Holz, Lack und Leder verarbeitet wie sonst kaum ein Hersteller.
Bentley kombiniert im Innenraum digitale Instrumente mit antiquierten Detail – darunter eine Klimaanlage mit Reglern wie Orgelzüge.
Der Continental GT ist in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht bei Vollgas 333 km/h.
Für die Contenance: Der Continental GT ist mit einem Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung, Luftfederung und einem Wankausgleich mit rasend schnellen 48-Volt-Elektromotoren ausgestattet.
Das Dach öffnet sich schneller als bisher und braucht weniger Platz, wenn es sich einfaltet.
Der Bentley Continental GT Cabrio soll wenigstens rund 250'000 Franken kosten.
Er ist so vornehm wie eine Luxusjacht: Eleganter als im Bentley Continental Cabrio lässt sich der Sommer auf der Strasse wohl nicht geniessen. Schüchtern und sparsam sollte man aber nicht sein.
Bentley öffnet die Dachterrasse im automobilen Oberhaus und bietet den Continental GT ein knappes Jahr nach dem Generationswechsel auch als Cabrio an. Der offene Viersitzer kommt im Juni in den Handel. Preislich dürfte es ab über 250'000 Franken losgehen.
Damit ist er noch einmal deutlich teurer als bürgerliche Konkurrenten wie die offene Mercedes S-Klasse oder das neue 8er Cabrio von BMW. Er wahrt aber trotzdem einen respektablen Abstand zum Rolls-Royce Dawn, der so auch künftig das Feld der Sonnenanbeter auf der Strasse anführt.
Holz, Lack und Leder wie im Bootsbau
Sieht man ihn das erste Mal ohne Dach, erinnert das Continental GT Cabrio eher an eine Luxusjacht auf Landgang als an ein Auto. Das ist nicht nur deshalb der Fall, weil er so gross und stattlich ist, sondern vor allem, weil die Briten so viel Holz, Lack und Leder verarbeitet haben wie sonst kaum ein Hersteller.
Dabei wahrt Bentley geschickt die Balance zwischen Tradition und Moderne und kombiniert antiquierte Details, etwa eine Klimaanlage mit Reglern wie Orgelzügen, mit Hightech wie den digitalen Instrumenten, die im Cinemascope-Format hinter dem Lenkrad flimmern und sogar ein Nachtsichtsystem bieten. Kein Bauteil macht diesen Spagat so deutlich wie das Display im Mitteltunnel. Denn auf Knopfdruck dreht sich der grosse Touchscreen nach innen, und stattdessen kommen drei analoge Uhren zum Vorschein.
Hightech für die Stoffhaube
Auch das Verdeck folgt diesem Muster. Einerseits gibt es die riesige Stoffhaube nun zum ersten Mal sogar mit einem Tweed-Bezug, was sie noch altertümlicher aussehen lässt. Und andererseits ist das Dach eine Meisterleistung moderner Ingenieurskunst: Es öffnet sich schneller als bisher und braucht weniger Platz, wenn es durch ein Heer von Elektromotoren binnen 19 Sekunden hinter die Sitze gefaltet wird. Ausserdem isoliert es geschlossen so gut, dass es im neuen Cabrio leiser ist als im alten Coupé.
Egal ob normaler Stoff oder Tweed, ob offen oder geschlossen: Weil der Continental GT mit seinen aufwendig geschliffenen Scheinwerfern und dem ganzen Chromornat von aussen funkelt wie ein Christbaum, steht man damit ständig im Blickpunkt. Für schüchterne und scheue Besserverdiener ist dieser Bentley deshalb nichts.
Mehr Kapitän als Fahrer
Dabei fühlt man sich auf den ersten Metern auch am Steuer wie auf einer Luxusjacht. Man ist eher Kapitän als Fahrer, so souverän schwimmt der Bentley im Verkehr mit. Das ist kein Wunder bei einer Länge von fast fünf Metern und einem Gewicht von gut und gern 2,5 Tonnen.
Doch es braucht nur einen beherzten Gasstoss, dann zeigt der Luxusliner sein zweites Gesicht. Hinter dem mächtigen Kühlergrill steckt schliesslich ein Zwölfzylinder mit sechs Litern Hubraum. Der hat bei 467 kW/635 PS und bis zu 900 Nm buchstäblich leichtes Spiel mit dem feudalen Koloss – und aus dem eben noch fernen Brummen unter der Haube wird fast so etwas wie ein wütendes Brüllen.
Überraschend handlich
Auf der Geraden beschleunigt der Continental in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht bei Vollgas 333 km/h. Selbst in Kurven ist von seinem mächtigen Format kaum mehr etwas zu spüren, und der Riese fühlt sich überraschend handlich an.
Dabei spielt es kaum eine Rolle, wie wild man den Luxusliner über die Landstrasse treibt – dank Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung, Luftfederung und einem Wankausgleich mit rasend schnellen 48-Volt-Elektromotoren wahrt der Continental immer und überall die Contenance.
Fazit: Ein hoher Preis für viel Vergnügen
Den Preis für dieses Vergnügen zahlt man an der Tankstelle, wo sich der Continental als ausgesprochen trinkfester Geselle erweist. Schon auf dem Prüfstand gönnt er sich 14,8 Liter (CO2-Ausstoss 317 g/km), in der Praxis sind es gern auch mal 30 oder 50 Prozent mehr.
Aber wer über 250'000 Franken für ein Fünf-Meter-Auto ausgibt, das den Hinterbänklern nicht viel mehr zu bieten hat als einen luxuriösen Notsitz und einen Kofferraum, der bei einem Volumen von 235 Litern allenfalls eine Handtasche pro Person fasst, der quittiert das mit einem souveränen Lächeln. Schliesslich sitzt er dafür in einem der luxuriösesten Cabrios der Saison.
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