Telekommunikation Apple will Datenschutz-Streit mit Millionenvergleich beilegen

SDA

3.1.2025 - 06:00

Apple-Kunden hatten vor fünf Jahren eine Sammelklage gegen Apple eingereicht.  Darin warfen sie ihm vor, dass Siri bei Nutzern von iPhones, iPads und anderen Apple-Geräten ohne deren Wissen private Gespräche abgehört habe. (Archivbild)
Apple-Kunden hatten vor fünf Jahren eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Darin warfen sie ihm vor, dass Siri bei Nutzern von iPhones, iPads und anderen Apple-Geräten ohne deren Wissen private Gespräche abgehört habe. (Archivbild)
Keystone

Der US-Technologiekonzern Apple hat im Rechtsstreit um die mutmassliche Registrierung von Privatgesprächen seiner Nutzer durch seinen Sprachassistenten Siri einer Zahlung von 95 Millionen Dollar zugestimmt. Jegliches Fehlverhalten wies der Konzern zurück.

Keystone-SDA

«Apple hat zu jeder Zeit zurückgewiesen und weist weiterhin jedes angebliche Fehlverhalten und jedwede Haftbarkeit zurück», heisst es in Gerichtsakten, in welche die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag einsehen konnte. Die Vereinbarung muss noch von einem Gericht abgesegnet werden. In der Bilanz des äusserst finanzkräftigen US-Unternehmens würden die 95 Millionen Dollar kaum ins Gewicht fallen.

Apple-Kunden hatten vor fünf Jahren eine Sammelklage gegen das kalifornische Unternehmen eingereicht. Darin warfen sie ihm vor, dass Siri bei Nutzern von iPhones, iPads und anderen Apple-Geräten ohne deren Wissen private Gespräche abgehört habe. Nach der unbeabsichtigten Aktivierung von Siri seien Gespräche von Apple registriert und womöglich sogar mit Dritten geteilt worden, hiess es in der Klageschrift.

Aufzeichnungen sollen gelöscht worden sein

Die nun vorliegende aussergerichtliche Einigung sieht ausser der Entschädigung der betroffenen Kunden auch vor, dass Apple zusichert, zu Unrecht mitgeschnittene Äusserungen gelöscht zu haben und die Wahlmöglichkeiten der Nutzer bei der Aufzeichnung ihrer Stimmen durch Siri transparenter zu gestalten.

Apple äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Vereinbarung. Der Konzern legt nach eigener Darstellung grossen Wert auf den Schutz von Nutzerdaten und verwendet dies als Verkaufsargument, ausschliesslich seine Geräte und Programme zu nutzen.

2023 hatte der US-Konzern Amazon eingewilligt, mehr als 30 Millionen Dollar an die US-Handelskommission zu zahlen, um einen Rechtsstreit über Datenschutzverstösse mit seinen Türkameras sowie seinem Digitalassistenten Alexa beizulegen. Angesichts der riesigen Fortschritte der Künstlichen Intelligenz (KI) dürften Sprachassistenten wie Alexa und Siri in nächster Zeit stark an Bedeutung gewinnen.