Deutscher Falschparkierer-Schreck «Anzeigenhauptmeister» wird bei Angriff in Zug verletzt 

gbi

12.3.2024

Niclas Matthei ist der selbst ernannte «Anzeigenhauptmeister» von Deutschland.
Niclas Matthei ist der selbst ernannte «Anzeigenhauptmeister» von Deutschland.
Screenshot Spiegel TV

Als selbst ernannter «Anzeigenhauptmeister» hat Niclas Matthei in Deutschland schon Hunderte Falschparkierer gemeldet. Nun wurde er während einer Zugfahrt angegriffen und musste in die Notaufnahme.

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  • Niclas Matthei aus dem deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt spürt in seiner Freizeit Parkiersünder*innen auf und meldet sie der Polizei. 
  • Nun wurde der selbst ernannte Anzeigenhauptmeister Opfer eines Angriffs. In einer S-Bahn wurde er von einem unbekannten Täter verletzt und sein Handy wurde ihm entrissen. 
  • Matthei gibt sich aber unbeeindruckt: Er wolle trotz Drohungen weitermachen. 

Mit seinem Hobby machte sich Niclas Matthei kaum Freunde: Der 18-Jährige aus Gräfenhainichen im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt hat sich der Jagd auf Parksünder*innen verschrieben. Ob im Halteverbot oder auf dem Trottoir: Wenn Matthei ein falsch abgestelltes Auto erblickt, meldet er das Gesehene gleich mittel einer entsprechenden App. 

Matthei nennt sich selbst den «Anzeigenhauptmeister» von Deutschland, ist mit dem Velo unterwegs und trägt auffällige Leuchtwesten. Dank Medienberichten über sein ungewöhnliches Hobby wurde er rasch deutschlandweit bekannt. Laut eigenen Angaben meldete er im letzten Jahr über 4'000 Falschparkierer*innen. Sein erklärtes Ziel: In jeder Stadt mindestens einen «erwischen».

Nun hat es den 18-Jährigen selbst erwischt. Wie erst jetzt bekannt wurde, wurde er bereits Anfang März während einer Zugfahrt in einem Zug angegriffen.

Handy entrissen und weggeworfen

Wie die «Leipziger Volkszeitung» berichtet, habe sich der Vorfall am 2. März gegen 18.20 Uhr ereignet. «Nach einem Fussballspiel der SG Dynamo Dresden beim Halleschen FC seien etwa 20 Heimfans in der S-Bahn auf der Rückreise gewesen», heisst es im Bericht. Ein unbekannter Täter habe «Anzeigenhauptmeister» unter Gewaltandrohung gezwungen, sein Handy herauszurücken, und ihn angegriffen.

Laut Polizeibericht seien Polizist*innen später an einer Haltestelle in den Zug gestiegen. Der 18-Jährige habe verletzt in ein Spital gebracht werden müssen. Sein Handy wurde später auf einem Perron gefunden. Die Ermittlungen in dem Fall dauern noch an. 

Der «Express» konnte am Montagabend mit Matthei sprechen. Er sagte dem Blatt: «Ich wurde mit SHT (Schädel-Hirn-Trauma) eingeliefert, der Chirurg diagnostizierte eine Schädelprellung.» Doch gegen die Darstellung, er sei brutal verprügelt worden, wehrt sich der 18-Jährige. Das sei «masslos übertrieben». Er habe die Notaufnahme nach 30 Minuten wieder verlassen können.

Neue Drohung gegen Matthei eingegangen

Im Internet wurde Matthei schon länger prophezeit, dass ihn seine Jagd auf Parksünder*innen Ärger einbringen würde. Auch entsprechende Drohungen wurden ausgesprochen. Doch er will auch nach dem Angriff im Zug weitermachen.

Noch am Montag sei ein Drohanruf im Polizeirevier Wittenberg eingegangen. «Ein Anrufer drohte telefonisch bei der Polizei, mich umzubringen, mich zu lynchen», sagte Matthei dem «Express». «Dazu wurde ich gleich zum Revier als Zeuge geladen, die Ermittlungen zum Täter laufen.»

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