Im Bestechungsskandal um Zulassungen zu US-Eliteuniversitäten ist die Schauspielerin Felicity Huffman zu einer zweiwöchigen Haftstrafe verurteilt worden. Eine Richterin in Boston erlegte der 56-jährigen zudem eine Geldstrafe von 30'000 Dollar auf.
Auch muss Huffman 250 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Die aus der Fernsehserie «Desperate Housewives» bekannte Schauspielerin wird nach ihrer Haftentlassung ein Jahr unter Bewährungsauflagen stehen.
Huffman hatte vor Gericht ihre Schuld eingestanden. Sie entging damit einem Prozess, der zu einem grossen Medienspektakel geworden wäre, und auch möglicherweise einer deutlich längeren Gefängnisstrafe. Die Schauspielerin hatte ein Bestechungsgeld von 15'000 Dollar gezahlt, damit falsche Antworten ihrer Tochter in dem Uni-Eintrittstest SAT korrigiert wurden.
Die Staatsanwaltschaft hatte unter Berücksichtigung von Huffmans Geständnis eine Haftstrafe von vier Wochen verlangt. Die Verteidigung forderte vergeblich, der Schauspielerin einen Gefängnisaufenthalt zu ersparen und es bei einer einjährigen Bewährungsstrafe zu belassen.
Weitere Prominente betroffen
In die im März aufgeflogenen Bestechungspraktiken waren noch zahlreiche andere wohlhabende und teilweise prominente Eltern verwickelt, darunter die Schauspielerin Lori Loughlin («Full House»). Loughlin und ihr Ehemann plädierten jedoch im Gegensatz zu Huffman auf nicht-schuldig, ihr Prozess steht noch aus.
Huffman ist die erste von rund 30 im Zuge des Skandals beschuldigten Müttern und Vätern, gegen die ein Urteil erging. Vor ihr verurteilt wurde aber bereits John Vandemoer, ein früherer Segeltrainer an der kalifornischen Stanford-Universität. Gegen ihn wurde im Juni ein sechsmonatiger Hausarrest und eine Geldstrafe von 10' 000 Dollar verhängt.
Vandemoer hatte sich schuldig bekannt, insgesamt 610'000 Dollar an Bestechungsgeldern angenommen zu haben. Im Gegenzug empfahl er die Kinder reicher Eltern für die Segelteams der Stanford-Universität, was ihnen die Zulassung zu der Hochschule ermöglichte.
Ausgeklügeltes Korruptionsnetzwerk
Organisiert wurde das ausgeklügelte Korruptionsnetzwerk von William Singer. Er liess die Prüfungsergebnisse wenig qualifizierter Hochschulanwärter fälschen und bestach Trainer, die überdurchschnittliche sportliche Leistungen bescheinigten, um Anwärtern ein Sport-Stipendium zuzuschanzen.
Singers kriminelle Organisation sammelte so insgesamt 25 Millionen Dollar von Eltern ein. Auch Singer bekannte sich schuldig und kooperiert mit der Justiz.
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