Ein Augenschein im Kanton St. Gallen beweist: Die Trockenheit hinterlässt in der Natur ihre Spuren. Mit einer grösseren Artenvielfalt sollen die Wälder für den Klimawandel fit gemacht werden. Besonders bedrohlich ist die Trockenheit für die Fische.
Fachleute des St. Galler Kantonsforstamtes zeigen am Dienstag bei einem Waldstück oberhalb der Bodenseegemeinde Staad die Folgen der anhaltenden Trockenheit. Vergilbte Blätter, herunterhängende Äste, vertrocknetes Laub: Der Trockenstress hinterlässt bei den Bäumen seine Spuren.
"Zwischen April und Juli sind rund 250 bis 300 Millimeter zu wenig Niederschlag gefallen", sagt Jörg Hässig. Er zeigt auf eine Buche, von deren Äste alle Blätter gefallen sind. Der Waldboden ist übersät mit Laub und knochentrocken. Die wenigen Niederschläge der letzten Tage flossen oberflächlich ab. Es besteht die Gefahr von Murgängen.
Erhöhtes Waldbrandrisiko
Die Waldfläche im Kanton St. Gallen umfasst rund 8000 Hektaren. 60 Prozent des Waldes ist Schutzwald. Die Trockenheit und die steigenden Temperaturen lassen die Waldbrandgefahr steigen.
In den letzten 40 Jahren gab es im Kanton St. Gallen pro Jahr rund zwei bis drei Waldbrände. In diesem Frühling waren es bereits vier, sagt der Stellvertreter des Kantonsoberförsters.
Drei weitere ereigneten sich am Montag. Im Menzlenwald bei St. Gallen wurden durch ein Feuer 100 Quadratmeter Wald zerstört. Blitzeinschläge haben zudem zwei Brände in Bäumen ausgelöst.
Im Wald gilt bereits seit dem 23. Juli ein absolutes Feuerverbot. Es halten sich aber nicht alle daran. Es habe vereinzelte Verzeigungen gegeben, sagt Hässig. Die häufigsten Ursachen für Waldbrände sind Räumungsfeuer, Funkenflug bei Grillfeuer oder Blitzschlag.
Besonders gefährdet sind südexponierte Lagen, wie sie im Sarganserland und im St. Galler Rheintal häufig vorkommen. Das Waldbrandrisiko wurde auf die höchste Stufe erhöht.
Grössere Artenvielfalt
"Der Klimawandel hat bereits vor 30 Jahren begonnen", betont Maurizio Veneziani. Bis 2070 steigen die Temperaturen um durchschnittlich drei Grad. Heute gebe es die Buche bis 900 Meter über Meer, bis in 50 Jahren wandere sie bis auf 1400 Meter.
"Wir müssen den Wald für den Klimawandel fit machen", so Veneziani. Mit einer grösseren Artenvielfalt könne der Schweizer Wald auf die künftigen Klimabedingungen ausgerichtet werden. "Es braucht mehr Bäume, welche die Wärme und Trockenheit relativ gut vertragen."
Der Kanton St. Gallen lanciert ein Pilotprojekt mit 50 Testpflanzungen. Ausserdem sollen die Revierförster mit Kursen für die Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt geschult werden. Eine genetische Vielfalt hätte auch positive Folgen auf die Lebewesen im Wald, sagt Veneziani.
Fischbestand bedroht
Die fehlenden Niederschläge bedrohen auch die Gewässer. "Die Wasserpegel sinken ständig und das Wasserangebot verringert sich", erklärt Christoph Birrer vom kantonalen Amt für Natur, Jagd und Fischerei.
Auch die Grundwasserstände sind zurzeit sehr tief und werden ohne grössere Niederschläge noch weiter fallen. Die Fachleute rechnen erst in rund zwei Wochen mit grösseren Regenfällen. Die Bevölkerung ist aufgerufen, sparsam mit dem Wasser umzugehen.
Die sehr tiefen Wasserbestände hätten schwerwiegende Folgen auf Fische, Krebse und Muscheln. Kleinere Fliessgewässer und Weiher sind ausgetrocknet oder weisen sehr wenig Wasser auf.
"Die hohen Wassertemperaturen sind eine grosse Belastung für die Fische", sagt Birrer. An zahlreichen Stellen mussten die Fische ausgefischt und in andere Gewässer umgesiedelt werden. Doch die geeigneten Plätze für die Fische sind begrenzt.
Quallen im Bodensee
Im Rhein bei Schaffhausen hatte am Montag ein grösseres Fischsterben eingesetzt. Bis jetzt wurde eine Tonne toter Äschen aus dem Wasser gezogen. Die Fische im Bodensee werden die Hitzeperiode nach Experteneinschätzung weitgehend unbeschadet überstehen.
Lediglich im Untersee könnten Äschen und Aale Probleme bekommen, sagt der Leiter der Fischereiforschungsstelle in Langenargen, Alexander Brinker.
Bisher seien nur einzelne tote Fische gefunden worden. Im Obersee sei nicht mit Problemen zu rechnen. Fische könnten jederzeit in kühlere Wasserschichten ausweichen. "Grosse Seen sind sehr robust", sagt Brinker.
Wer in stillen Uferbereichen des Bodensees genau hinschaut, kann zur Zeit möglicherweise kleine Süsswasserquallen entdecken, die nur in Sommern mit besonders warmem Wasser wachsen.
Es handelt sich nach Angaben des Instituts für Seenforschung um eine Art aus Südostasien, die 1999 im Bodensee erstmals nachgewiesen wurde.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
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Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
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Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
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Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
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