KlimaNationalrat heisst Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative gut
su, sda
3.3.2022 - 12:07
Bundesrätin Simonetta Sommaruga (rechts) im Gespräch mit mit Sandra Locher Benguerel (SP/GR) während der Debatte über die Gletscher-Initiative im Nationalrat.
Keystone
Der Nationalrat hat am Donnerstag den direkten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative angenommen, gegen den Willen von Grünen und der Mehrheit der SVP-Fraktion. Die Initiative selbst empfiehlt er zur Ablehnung.
Keystone-SDA, su, sda
03.03.2022, 12:07
03.03.2022, 12:34
SDA
Den direkten Gegenvorschlag zur Initiative nahm der Nationalrat am Donnerstag mit 104 zu 67 Stimmen bei 21 Enthaltungen an. Die Nein-Stimmen kamen von den Grünen und Mitgliedern der SVP-Fraktion, die Enthaltungen fast durchwegs aus der SVP. Mit 99 zu 89 Stimmen und bei 4 Enthaltungen beschloss der Rat seine Stimmempfehlung: ein Ja zum Gegenvorschlag, ein Nein zur Initiative.
Gegen Verbot von fossilen Energieträgern
Die Volksinitiative «Für ein gesundes Klima (Gletscher-Initiative)» verlangt eine klimaneutrale Schweiz ab 2050. Ab 2050 sollen auch keine fossilen Brenn- und Treibstoffe wie Öl, Gas, Benzin, Diesel und Kohle mehr in Verkehr gebracht werden dürfen. Ausnahmen soll es nur geben, wenn keine andere technische Variante zur Verfügung steht.
Grüne und SP und GLP stellten sich hinter das Volksbegehren. Mitte, FDP, aber auch GLP und SP unterstützten den weniger scharfen direkten Gegenvorschlag des Bundesrates. Anders die Grünen: Ihnen ging dieser Vorschlag zu wenig weit. Die SVP schliesslich sprach sich gegen den Gegenvorschlag und die Initiative aus.
Zwar will auch die Regierung mit ihrem direkten Gegenvorschlag das «Netto Null»-Ziel 2050 in die Verfassung schreiben. Fossile Brenn- und Treibstoffe will sie nicht verbieten, sondern den Verbrauch senken, soweit dies technisch machbar, für die Wirtschaft tragbar und mit der Sicherheit des Landes vereinbar ist.
Gegenvorschlag angepasst
Den Gegenvorschlag des Bundesrates passte der Nationalrat allerdings in mehreren Punkten an. Umstritten war, ob ein linearer Absenkpfad für Treibhausgasemissionen vorgegeben werden soll. So beantragte es der Bundesrat.
Der Mehrheit der Umweltkommission (Urek-N) war dies aber zu wenig differenziert. Sie wollte das Wort «linear» streichen mit Blick auf die technische Entwicklung und unterschiedliche Voraussetzungen einzelner Branchen. Eine Minderheit hätte zunächst vorgehen wollen wie der Bundesrat.
Sie zog aber ihren Antrag zurück zu Gunsten einer von Marco Romano (Mitte/TI) vorgeschlagenen verbindlicheren Formulierung mit Zwischenzielen und einer «über die Zeit gleichmässigen Reduktion der Emissionen». Diese bevorzugte der Rat eindeutig, mit 187 zu 2 Stimmen.
Eine zweite Minderheit hätte «Netto Null» bereits 2040 und spätestens 2050 erreichen wollen. Die Zahl 2040 statt 2050 zu setzen sei nicht kosmetisch, sondern es sei dringend nötig, sagte Sprecherin Delphine Klopfenstein Broggini (Grüne/GE) dazu. Die Minderheit unterlag mit 110 zu 82 Stimmen.
Erfolg hatte auch ein Antrag von Jon Pult (SP/GR), der für die Berggebiete spezifische Hilfe bei der Dekarbonisierung forderte. Auf die Berg- und Randregionen Rücksicht nehmen will indes auch der direkte Gegenvorschlag des Bundesrates.
Roger Nordmann (SP/VD) hätte gewollt, dass der Bund spätestens sechs Monate nach einem Ja zum Verfassungsartikel ein Programm für den Ersatz von Gas-, Öl- und Elektrowiderstand-Heizungen lanciert . 500 Millionen Franken pro Jahr hätten zur Verfügung stehen und das Programm über sieben Jahre laufen sollen. Sein Antrag wurde mit 95 zu 92 Stimmen knapp abgelehnt.
Die Unbekannte im Raum
Etliche Ratsmitglieder bekannten indes, aus taktischen Gründen für die vom Bundesrat beantragten Verfassungsbestimmungen zu stimmen. Sie wollten damit Zeit gewinnen für einen indirekten Gegenvorschlag. An einem solchen arbeitet zurzeit die Umweltkommission des Nationalrates (Urek-N), und er war sozusagen die Unbekannte im Raum.
Auf dem Gesetzesweg will die Urek-N rascher zum «Netto Null»-Ziel kommen als mit dem Umweg über die Verfassung. Dazu äussern kann sich der Rat allerdings erst im Sommer 2022. Stillschweigend verlängerte der Rat auf Antrag der Urek-N die Behandlungsfrist für die Initiative bis Anfang August 2023.
Unser Luzerner benimmt sich schlecht an der Fasnacht, beschenkt wird er trotzdem
Die Baslerin Selena will den Luzerner Yannik von der Basler Fasnacht überzeugen. Sogar auf einen Wagen darf der Aussenseiter während dem Cortège steigen. Trotzdem lässt er sich das Gepfeife nicht schönreden.
11.03.2025
Unsere Baslerin erlebt an der Luzerner Fasnacht den Schock der anderen Art
Wir haben unsere Baslerin an die Luzerner Fasnacht geschickt und ihr fünf Aufgaben mitgegeben. Das Resultat? Ein Huerenaff, ein Fritschivater, eine grosse Party und grosses Aber!
04.03.2025
Frauendachverband gibt keine Empfehlung für neuen Bundesrat ab
Der Schweizerische Frauendachverband Alliance F hat keine Empfehlung für die Wahl des neuen Bundesrats abgegeben. Damit sprechen sich die Frauenorganisationen weder für Martin Pfister (ZG) oder Markus Ritter (SG) von der Mitte aus.
10.03.2025
Unser Luzerner benimmt sich schlecht an der Fasnacht, beschenkt wird er trotzdem
Unsere Baslerin erlebt an der Luzerner Fasnacht den Schock der anderen Art
Frauendachverband gibt keine Empfehlung für neuen Bundesrat ab