Klimagipfel New YorkUeli Maurer fordert weniger Ideologie – mehr Innovation
SDA
24.9.2019 - 04:54
Der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer forderte in seiner Rede am Klimagipfel in New York weniger Ideologie und mehr Innovation, um effektiven Klimaschutz zu erreichen.
Die politischen Streitigkeiten um den Klimawandel verhindern nach Ansicht von Bundespräsident Ueli Maurer eine klare Analyse der Situation. «Unsere Welt braucht mehr technologischen Fortschritt sowie Innovationen und weniger Ideologie.»
Dies sagte Maurer am Montag (Ortszeit) während dea «Climate Action Summit» in New York, zu dem Uno-Generalsekretär Antonio Guterres geladen hatte.
Maurer forderte zudem, den Planungshorizont für Massnahmen gegen den Klimawandel auf das gesamte Jahrhundert auszudehnen. Als Alpenland sei die Schweiz zudem vom Klimawandel besonders betroffen, sagte der Bundespräsident weiter. Mit den Gletschern, die schmelzten, dem Schnee, der nicht mehr falle und den häufigen Erdrutschen in den Bergen verschwinde auch ein Teil der Schweizer Identität und Tradition, betonte er.
Neue Initiative
«Der Klimawandel bedroht unsere Lebensweise. Wir müssen das Problem ernst nehmen», führte Maurer ausserdem aus. Deshalb habe die Schweiz beschlossen, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Um Antworten auf die Klimafragen zu finden, müsse aber mehr in Forschung und Entwicklung investiert werden, mahnte Maurer. Der Finanzplatz Schweiz mit seiner globalen Ausrichtung und seinem Knowhow könne bei dieser Aufgabe eine grosse Rolle spielen und das Bewusstsein für nachhaltigen Umgang mit der Umwelt fördern, sagte Mauer.
Er stellte in diesem Zusammenhang die Pacta-Initiative vor. Die von den Niederlande und der Schweiz vorgebrachte Initiative bietet laut den Angaben ein Instrument, mit dem Investoren die Klimaverträglichkeit ihrer finanziellen Verpflichtungen messen und mit den Zielen des Pariser Abkommens vergleichen können.
Der Unterschied zwischen der Jugend und der Politik sei die Wahrnehmung der Zeit. Um Vorlagen politisch umzusetzen, brauche es Jahre, eine lange Vorbereitung und auch die Finanzierung müsse bereitgestellt werden. Daher glaube Maurer, die Jugend und die Politik will das gleiche – nur nicht im gleichen Zeitrahmen», sagte Maurer.
Ziel: Klima-Neutralität im Jahr 2050
Im Rahmen des durch die Jugendbewegung zum Klimaschutz und den Auftritt der 16-jährigen Aktivistin Greta Thunberg befeuerten Diskussion an der Uno bekennen sich laut Guterres 77 Länder – darunter auch die Schweiz und viele andere Industriestaaten – zum Ziel der Klima-Neutralität im Jahr 2050. Auch hätten 70 Länder angekündigt, ihren nationalen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise ab 2020 zu erhöhen.
Guterres stellte am Ende der Tagung allerdings auch klar, dass die Arbeit trotz des mit dem Gipfel gesetzten Impulses weitergehe: «Wir haben noch einen langen Weg zu gehen. Wir sind noch nicht da.» Für eine klimaneutrale Welt im Jahr 2050 seien noch viel mehr Anstrengungen nötig, betonte er.
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