CoronavirusGegen höhere Löhne in der Pflege – aus Kostengründen
SDA
18.6.2020 - 05:14
Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger hält nichts davon, die Löhne des Pflegepersonals pauschal zu erhöhen. Stattdessen könnten Weiterbildungsangebote den Pflegeberuf attraktiver machen. (Archivbild)
Source:KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
Der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, hat Verständnis für die Forderung des Pflegepersonals nach höheren Löhnen, lehnt sie aber ab. Denn die Lohnkosten machten den grössten Anteil der Gesundheitskosten aus.
Der oberste Schweizer Gesundheitsdirektor warnt das Pflegepersonal vor Illusionen. Höhere Löhne würden direkt auf die Kosten durchschlagen. Es wäre daher nicht seriös, dem Pflegepersonal pauschal höhere Löhne in Aussicht zu stellen, zumal ja auch schon einiges passiert sei, sagte Engelberger in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Die Einsteigerlöhne seien bereits deutlich erhöht worden.
«Wir wollen den Pflegeberuf attraktiv erhalten. Ein Element dabei sind Möglichkeiten zur Weiterbildung», sagte Engelberger. In der Pflege könne man sich bis zum Master weiterbilden. «Darum werden wird künftig ärztliche Aufgaben zu den Pflegefachleuten verschieben.»
Personalkosten dürfen nicht steigen
Diese spezialisierten Pflegekräfte würden anspruchsvollere Tätigkeiten übernehmen und könnten damit auch ihren Lohn verbessern. Die Personalkosten insgesamt dürften aber nicht weiter steigen. Höhere Gesundheitskosten sei für die Bevölkerung nicht akzeptabel.
«Wir müssen den eigenen Nachwuchs stärker fördern. Gerade Intensiv-Pflegekräfte sind knapp. Ideal wäre ein Reservepool von Fachpersonal, das wir bei Bedarf für die Intensivpflege einsetzen können», sagte Engelberger. Das habe seinen Preis. Wer in einem solchen Pool sei, werde einen höheren Lohn erhalten müssen.
Corona-Tests ohne Selbstbehalt
Der Basler Gesundheitsdirektor äussert sich ferner zu den Kosten von Tests auf das Coronavirus. Wer Symptome habe, solle sich möglichst ohne Hindernisse testen lassen können, ohne Selbstbehalt oder Franchise zu bezahlen. Die Krankenkassen sollten hier einspringen.
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