Wetter-Übersicht Erdrutsche und überschwemmte Keller in der Zentral- und Ostschweiz

Red./Agenturen

19.8.2022

Die Sitter ist randvoll

Die Sitter ist randvoll

Die starken Regenfälle besorgen die Ostschweiz. Noch hat der Fluss seine Ufer noch nicht übertreten, doch könnte dies im Verlauf des Abends geschehen.

19.08.2022

Der lang ersehnte Regen ist inzwischen zwar da, bringt aber keine Erleichterung beim Wetter: Der Bund hat am Freitag mehrere Unwetterwarnungen veröffentlicht. Die Entwicklungen im Ticker.

Red./Agenturen

Nach der Trockenheit der letzten Wochen hat der Freitagmorgen Teilen der Schweiz erneut kräftigen Regen gebracht. Besonders gross waren die Niederschlagsmengen in den zentralen und östlichen Alpen. Für die Thur und die Sitter TG galt zeitweise eine Hochwassergefahr.

Bei Appenzell ging die Sitter stellenweise über die Ufer, wie Bilder von Fernsehen SRF zeigten. Der Kanton Thurgau rief die Bevölkerung via die Website Alertswiss auf, nicht in die Nähe des Gewässers zu gehen beziehungsweise das betroffene Gebiet zu verlassen. Gleiches galt für die Thur im Thurvorland. Im Verlaufe des Abends beruhigte sich die Situation und Alertswiss hob die beiden Warnungen auf.

Gewaltige Regenmengen

In Innerthal im Kanton Schwyz seien zwischen Mitternacht und 13.00 Uhr schon mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, schrieb der Wetterdienst Meteonews auf Twitter. In Weesen im Kanton St. Gallen gab es demnach 92,6 Liter Regen, in Altstätten SG 85,1 Liter. SRF Meteo meldete für Oberriet/Kriessern im St. Galler Rheintal 162,8 Millimeter Regen innerhalb von 72 Stunden bis Freitag 18.30 Uhr.

Im Kanton St. Gallen kam es bis vor 21.00 Uhr zu über 200 Einsätzen der Feuerwehr, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen auf Anfrage. Vermehrt rückte die Feuerwehr wegen überschwemmten Kellern aus. Die Hauptstrasse zwischen Weesen und Amden wurde geflutet und musste gesperrt werden. Die Kantonspolizei rechnete damit, dass die Strasse am späten Freitagabend wieder befahrbar sein wird. Eine Quartierstrasse in Amden bliebe hingegen länger blockiert aufgrund eines Erdrutsches. Verletzte Personen waren der Kantonspolizei St. Gallen keine bekannt und der Sachschaden war zum Zeitpunkt der Anfrage unklar.

Auch die Feuerwehr im Kanton Schwyz stand stetig im Einsatz, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Schwyz am Freitagabend sagte. Am Mittag ging eine Rutschung auf die Strasse zwischen Seewen und Lauerz nieder, die Verbindung bleibe laut Mitteilung voraussichtlich das ganze Wochenende gesperrt.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Intensive Niederschläge haben am zentralen und östlichen Alpennordhang vielerorts zu Überschwemmungen geführt.
  • Die Sitter führt Hochwasser. Der Bund warnt davor, sich im betroffenen Gebiet aufzuhalten. 
  • Der Bund hat wegen intensiven Dauerregens eine Unwetterwarnung der Stufe 3 ausgerufen. Sie gilt für die Zentral- und Ostschweiz.
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  • 21.30 Uhr

    Wir beenden den Wetter-Ticker am Freitag

  • 21.02 Uhr

    Wägitaler Aa mutiert in Siebnen zum reissenden Fluss

    In Siebnen im Bezirk March des Kantons Schwyz haben grosse Regenmengen die Wägitaler Aa mächtig anschwellen lassen. Laut «SRF Meteo» fielen dort innert 24 Stunden 91.7 mm Regen.

  • 20.11 Uhr

    Schwere Unwetter auch in Österreich

    Bei Unwettern im Westen Österreichs ist es am Freitagabend zu Überschwemmungen gekommen. Im Bundesland Vorarlberg waren Strassen in der Nähe von Bregenz am Bodensee überflutet, wie auf Bildern zu sehen war. Wie der Sender ORF berichtete, war die Feuerwehr bereits in der Nacht auf Freitag häufiger in der Region im Einsatz, unter anderem wegen überfluteter Keller. Wegen des andauernden Regens seien am Freitag mehrere Unterführungen und Strassenstücke überflutet - auch Zugverbindungen seien betroffen.

    Zuletzt hatten schwere Unwetter in Österreich fünf Menschenleben gefordert und den Verkehr im Süden des Landes lahmgelegt.

  • Anhaltende intensive Niederschläge haben in Vorarlberg zu Überschwemmungen und Vermurungen gesorgt. Im Bild die Situation in Bregenz. 
    Anhaltende intensive Niederschläge haben in Vorarlberg zu Überschwemmungen und Vermurungen gesorgt. Im Bild die Situation in Bregenz. 
    Bild: Keystone
  • 19.12 Uhr

    Hochwassergefahr am Alpennordhang und im östlichen Mittelland

    Intensive Niederschläge haben am zentralen und östlichen Alpennordhang vielerorts zu Überschwemmungen geführt. Es besteht weiterhin regionale Hochwassergefahr am Alpennordhang und im östlichen Mittelland. «Nicht erstaunlich, dass die Sitter und die Thur Hochwasser führen», schreibt «SRF Meteo».

    Bei Appenzell ging die Sitter stellenweise über die Ufer, wie Bilder von Fernsehen SRF zeigten. Der Kanton Thurgau rief die Bevölkerung via die Website Alertswiss auf, nicht in die Nähe des Gewässers zu gehen beziehungsweise das betroffene Gebiet zu verlassen. Gleiches galt für die Thur im Thurvorland.

    In Innerthal im Kanton Schwyz seien zwischen Mitternacht und 13.00 Uhr schon mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, schrieb der Wetterdienst Meteonews auf Twitter. In Weesen im Kanton St. Gallen gab es demnach 92,6 Liter Regen, in Altstätten SG 85,1 Liter. SRF Meteo meldete für Oberriet/Kriessern im St. Galler Rheintal 162,8 Millimeter Regen innerhalb von 72 Stunden bis Freitag 18.30 Uhr.

    «Aktuell schüttet es in Teilen der Zentralschweiz wie aus Kübeln», hatte schon am Vormittag SRF Meteo auf Twitter gemeldet. In Lachen SZ etwa seien innert einer Stunde 27 Millimeter Regen gefallen.

  • 18.58 Uhr

    Strassensperrung im Kanton Schwyz wegen Starkregen

    Im Kanton Schwyzis mussten die Feuerwehren bis um 16 Uhr in den Ortschaften Euthal, Ibach, Lachen, Siebnen und Unteriberg zu insgesamt sieben Wasserwehreinsätzen aufgeboten werden.

    Wie die Kantonspolizei mitteilt, ist die Lauerzerstrasse zwischen Seewen und Lauerz aufgrund einer Rutschung bis auf Weiteres gesperrt.

    Die Sperrung bleibt voraussichtlich über das Wochenende bestehen. Das Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Schwyz beurteilt die Lage fortlaufend.

    Die Lauerzerstrasse bleibt nach heftigem Starkregen vorerst gesperrt. Steine und abgebrochene blockieren die Fahrbahn.
    Die Lauerzerstrasse bleibt nach heftigem Starkregen vorerst gesperrt. Steine und abgebrochene blockieren die Fahrbahn.
    Bild: Kapo Schwyz
  • 17.42 Uhr 

    Auto treibt im Binnenkanal

    Bei Widnau SG suchen Einsatzkräfte nach einem Auto, das bei einem Selbstunfall in den Binnenkanal gestürzt ist. Der Lenker konnte sich retten. Das Auto sei gesunken, Abschlepper und Taucher seien im Einsatz, zitiert «20 Minuten» die Kantonspolizei St. Gallen. 

    Rettungskräfte in Widnau SG im Einsatz.
    Rettungskräfte in Widnau SG im Einsatz.
    BRK News
  • 16:40 Uhr

    Tierheim bringt Bewohner in Sicherheit

    Das Flussbett der Sitter ist randvoll und in den kommenden Stunden ist kein Ende des Regens in Sicht. Beim Tierheim Sitterhöfli bereitet man sich auf den Ernstfall vor. Transportkisten stünden bereit, «damit wir die Tiere rasch in Sicherheit bringen könnten, falls der Fluss übers Ufer tritt», sagt eine Angestellte zu blue News. Die Katzen seien bereits in ein höher gelegenes Gebäude evakuiert worden. 

    Mit jenen Tieren, die Auslauf brauchen, gehe man auch nicht mehr an den Fluss. «Noch ist die Situation aber nicht so schlimm. Es kommt alle paar Jahre vor, dass die Sitter vergleichbar viel Wasser trägt», sagt die Angestellte weiter.

  • 14.40 Uhr

    «Verlassen Sie das betroffene Gebiet»: Bund warnt vor Hochwasser an der Sitter

    Die Sitter führt Hochwasser. Der Bund warnt daher auf «Alertswiss», sich nicht an Ufernähe aufzuhalten. Der Fluss führe Hochwasser. Das betroffene Gebiet im Kanton Thurgau soll sofort verlassen werden. 

    Die Sitter führt am 19. August Hochwasser.
    Die Sitter führt am 19. August Hochwasser.
    Screenshot »Alertswiss»
  • 12.10 Uhr

    Bund warnt vor Unwettern in der Zentral- und Ostschweiz

    Der Sommer 2022 bleibt ein Sommer der Extreme. Während wir wochenlang unter der Hitze ächzten, giesst es jetzt aus Kübeln. Besonders in der Zentral- und Ostschweiz werden bis morgen Samstag grössere Regenmengen erwartet. Der Bund hat wegen intensiven Dauerregens eine Unwetterwarnung der Stufe 3 ausgerufen.

    Am Freitag werden 40 bis 80 Millimeter Regen erwartet, teils seien auch 100 Millimeter möglich. Dies am ehesten zwischen den Schwyzer Voralpen und dem Appenzellerland sowie im Prättigau, heisst es im Naturgefahrenbulletin des Bundes.

    Da bereits letzte Nacht grössere Regenmengen fielen, kann es lokal zu Überschwemmungen kommen, schreibt «SRF Meteo».

  • 11.55 Uhr

    Feuerverbote teils aufgehoben

    Derweil heben einige Gemeinden das Feuerverbot, das im Juli auferlegt worden ist, auf. Dazu gehört unter anderem Dübendorf. Der Regen und die tieferen Temperaturen der letzten Tage hätten das Brandrisiko vermindert, schrieb der Stadtrat in einer Mitteilung am Freitag. Weiterhin in Kraft ist das Feuerverbot in Waldnähe. Darüber entscheidet der Kanton Zürich.

    Aufgehoben ist das Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe dagegen in den meisten Berner Gemeinden. Im Berner Jura und in Teilen des Oberaargaus, nördlich der Autobahn A1, gilt das Verbot hingegen noch, wie die bernischen Regierungsstatthalterämter am Freitag mitteilten.

    Die Waldbrandgefahr ist nach wie vor auf der Gefahrenstufe «erheblich». Das bedeutet, dass etwa Grillfeuer nur in bestehenden Feuerstellen entfacht werden sollen. Wer Feuer entfacht, muss dieses stets beobachten und Funkenwurf sofort löschen. Bei starkem Wind soll ganz aufs Feuern verzichtet werden.