Vor zehn Jahren geschah das Unvorstellbare: «Hans im Glück» (Name geändert) gewann 48 Millionen Franken im Schweizer Zahlenlotto.
Eigentlich war es ein ganz normaler Tag, als er den Lottozettel ausfüllte, wie er gegenüber der «Aargauer Zeitung» erzählt. «Ich war im Garten und ging Zigaretten holen, als ich den Rekord-Jackpot sah. Da dachte ich, ich könnte mal wieder spielen.» Wenig später entdeckte er, dass er tatsächlich den Hauptgewinn erzielt hatte – was ihn zu einem Whisky greifen liess, um die Aufregung zu verarbeiten.
Trotz des unerwarteten Reichtums beschlossen er und seine Frau, ihr Leben nicht drastisch zu verändern. «Es war uns wichtig, so zu bleiben, wie wir sind,» betont «Hans». Der Gewinn wurde stattdessen investiert: in Immobilien, Wertschriften und eine Schenkung an die Kinder.
Zahlreiche Bettelbriefe
«Wir haben die ganze Sache mit unserer Bank besprochen und sehr kompetente Beratung bekommen», erzählt der Lotto-Gewinner. Ein paar persönliche Wünsche wurden auch erfüllt, wie ein neues Auto. Doch das grosse Haus am See oder extravagante Ausgaben blieben aus.
Schnell verbreitete sich die Nachricht von seinem Gewinn in der Gemeinde. Trotz seiner Bemühungen, den Gewinn geheim zu halten, mussten er und seine Frau auf neugierige Fragen reagieren. «Manchmal musste ich die Leute anlügen,» gibt «Hans» zu. Auch Bettelbriefe und Anrufe blieben nicht aus. «Ich habe konsequent ‹Nein› gesagt, nur wenige zinsfreie Darlehen vergeben.» Dennoch ist er froh, dass er seine Freunde und Bekannten behalten hat.
Der Alltag blieb für «Hans» im Wesentlichen derselbe. «Meine Frau schaut immer noch nach Angeboten im Coop», erzählt er schmunzelnd. Obwohl sie sich mehr leisten könnten, legen sie nach wie vor Wert auf Sparsamkeit. Ferien machen sie dort, wo es ihnen gefällt, und gönnen sich ein gutes Hotel, statt ein Ferienhaus zu kaufen. «Wir wollen keine zusätzliche Belastung.»
Seit seinem Gewinn hat «Hans» nie wieder Lotto gespielt. «Ich habe genug Glück gehabt,» erklärt er. Obwohl er nun finanziell abgesichert ist, lebt er sein Leben weiter in bescheidener Zufriedenheit – und meint: «Mit einer Million wäre ich auch glücklich gewesen.»