Statt Gratiswasser wurde es teuer Festival verlangt für Wasserflasche 29 Franken

Christopher Schmitt

1.7.2024

Vielen Besucher*innen des «Balkan Beats»-Open-Airs verging die gute Festivalstimmung. (Symbolbild)
Vielen Besucher*innen des «Balkan Beats»-Open-Airs verging die gute Festivalstimmung. (Symbolbild)
Bild: -/Urbaniak/Südwestdeutsches Mediennetzwerk/dpa

Wucherpreise auf dem «Balkan Beats»-Open-Air? Das angekündigte Gratiswasser gab es nicht, dafür mussten Besucher*innen am Samstag in Kloten tief in die Tasche greifen – und auf angekündigte Acts verzichten.

Christopher Schmitt

1.7.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei vielen Besucher*innen des ersten «Balkan Beats»-Open-Airs herrscht Frust über gecancelte Acts und teure Preise.
  • In Kloten gab es späteren Einlass und einen Abbruch zwei Stunden zu früh.
  • Statt des versprochenen Gratiswassers bei heissen Temperaturen erreichten die Getränkepreise teils schwindelerregende Höhen.
  • Der Veranstalter begründet die Entscheidungen mit dem Wetter und Vorgaben der Stadt Kloten.

Ihren Besuch auf dem «Balkan Beats»-Open-Air in Kloten hatten sich zahlreiche Musikfans anders vorgestellt. Im Netz machen viele Besucher*innen des Festivals, das am Samstag erstmals stattgefunden hatte, ihrem Ärger Luft – insbesondere über gecancelte Acts und Wucherpreise.

Im Vorfeld warben die Organisator*innen des «Balkan Beats»-Open-Airs unter anderem mit der Ausgabe kostenlosen Wassers, doch offenbar wurde das Versprechen nicht eingehalten: «Gratiswasser hat es vor Ort aber keines gegeben – und das, obwohl es sehr heiss und schwül war», erklärte ein Besucher gegenüber dem Portal «20 Minuten».

Gratiswasser erst ab 30 Grad?

Durstige Feiernde mussten ihr Wasser also an den Ständen kaufen, doch die Preise für Wasserflaschen seien «überrissen» gewesen. «Vor Ort wurden 1,5-Liter-Flaschen je nach Stand für 14, 21 oder für sage und schreibe 29 Franken verkauft.» Die hohen Preise hätten sich nicht nur auf Wasserflaschen beschränkt, auch andere Getränke seien zu überteuerten Preisen verkauft worden. Eigenes Essen und Trinken mitzubringen, wurde im Vorfeld verboten, auch mit dem Hinweis auf Gratiswasser.

Wie Veranstalter Anton Bibicaj auf Anfrage von «20 Minuten» mitteilte, sei das Gastropersonal angewiesen gewesen, «ab einer gemessenen Temperatur von 30 Grad kostenlos Wasser zur Verfügung zu stellen. Dieser Wert wurde wohl am Nachmittag ein, zwei Stunden überschritten.» Bibicaj entschuldigte sich für die ausbleibende Kulanz und merkte an, dass man dies trotz des hektischen Festivalbetriebs intern klarer hätte kommunizieren müssen.

Späterer Beginn, früheres Ende

Der Ärger um die Wasserversorgung war nicht das einzige Problem, über das sich die Besucher*innen im Nachgang echauffierten. So habe das Open Air aufgrund technischer Probleme erst um 13 Uhr, statt wie ursprünglich geplant um 10 Uhr, seine Pforten geöffnet.

Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen am Vortag habe das gesamte Festivalgelände unter Wasser gestanden, erklärte Veranstalter Anton Bibicaj: «Über Nacht und am Morgen haben viele Freiwillige mitgeholfen, damit wir überhaupt ein sicheres, hochwasserfreies Open Air durchführen konnten. Die Konsequenz war leider, dass wir das Gelände erst später öffnen konnten und sich auch der Zeitplan nach hinten verschoben hat.»

Zudem sei das Festival schon um 20 Uhr abgebrochen worden, ursprünglich hätte bis 22 Uhr gefeiert werden dürfen. Nicht einmal alle Künstler*innen, die vor Ort waren, hätten auftreten können. Jala Brat und Buba Corelli, Inna, Devito oder Aca Lukas waren trotz Ankündigung nicht im Line-up zu finden. «Aufgrund der wetterbedingten Verzögerung konnten leider nicht alle geplanten Acts auftreten.» Die Stadt Kloten habe auf den vereinbarten Festivalschluss um 22.00 Uhr bestanden.

Neuauflage im kommenden Jahr

Wie Bibicaj gegenüber «20 Minuten» ankündigte, wird es auch im kommenden Jahr wieder ein «Balkan Beats»-Open-Air geben. «Wir werden das diesjährige Festival sehr kritisch spiegeln, alle Feedbacks sammeln, die Organisation entsprechend anpassen und die Prozesse optimieren.» Für Besucher*innen des diesjährigen Open Airs soll es Vergünstigungen geben. «Für die Unannehmlichkeiten möchten wir uns in aller Form entschuldigen», erklärte der Veranstalter.