Nahost-Konflikt UN fordern dringend Waffenruhe wegen erster Coronafälle

dpa/tpfi

28.3.2020

Viele Krankenhäuser in Syrien sind total zerstört. Verbreitet sich das Virus, drohen auch die verbliebenen Einrichtungen zusammenzubrechen. (Symbolbild)
Viele Krankenhäuser in Syrien sind total zerstört. Verbreitet sich das Virus, drohen auch die verbliebenen Einrichtungen zusammenzubrechen. (Symbolbild)
Bild: Moawia Atrash/ZUMA Wire/dpa

Ein Covid-19-Ausbruch im kriegsgebeutelten Syrien wäre eine Katastrophe — erste Fälle wurden inzwischen bekannt. Die Vereinten Nationen rufen deshalb zu einer Waffenruhe auf.

Die Vereinten Nationen haben angesichts der ersten Fälle von Erkrankungen mit der Lungenkrankheit Covid-19 in Syrien zu einer Waffenruhe aufgerufen. Es gelte, eine weitere Katastrophe zu verhindern, sagte der Chef der UN-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, am Samstag in Genf.

Nach neun Jahren Bürgerkrieg seien viele Gesundheitseinrichtungen zerstört, ausserdem hätten 70 Prozent der Menschen, die einst im Gesundheitswesen gearbeitet hätten, das Land verlassen, warnte Pinheiro. Die Kommission unterstrich, dass vor allem die Angriffe auf Helfer, Kliniken und Arznei-Transporte sofort eingestellt werden müssten.

Zu den besonders Gefährdeten zählen demnach die 6,5 Millionen Menschen, die in Syrien außerhalb ihrer Heimatorte unter oft schlimmen hygienischen Bedingungen leben müssten.

Durch Luftangriffe der syrischen Armee und des Verbündeten Russland sind viele Krankenhäuser zerstört worden. Verbreitet sich das Virus, drohen auch die verbliebenen Einrichtungen zusammenzubrechen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der Rebellenprovinz Idlib mit flächendeckenden Tests begonnen. Auch dringend benötigte Schutzkleidung wird dorthin gebracht.

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