Coronavirus – SchweizMaurer hält Umsetzung von Zertifikatspflicht für «schwierig»
sda
5.9.2021 - 01:12
Bundesrat Ueli Maurer hat sich in einem Interview skeptisch zu einer möglichen Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht geäussert. Diese sei schwierig umzusetzen, sagte der 70-jährige SVP-Magistrat dem «SonntagsBlick».
Keystone-SDA, sda
05.09.2021, 01:12
SDA
«Bei Massenveranstaltungen geht es. Aber Servierpersonal, das zum Beispiel Berufsleuten ohne Zertifikat beim Znüni den Kaffee verweigert? Das gibt ein Puff», sagte der Finanzminister. Die Schweiz kann laut Maurer eine Ausweitung wie etwa in Österreich oder Italien zwar ebenfalls durchziehen. «Die Frage ist einfach: Welchen gesellschaftlichen und staatspolitischen Schaden richten wir an?»
Der Staat sei in einer schwierigen Situation, sagte Maurer. «Der Staat hat nicht die Aufgabe, jede und jeden vor dem Tod und allen Krankheiten zu beschützen. Man sollte nicht zu grosse Abhängigkeiten schaffen.» Er fühle sich verpflichtet, die Skepsis, die in der SVP aber auch in anderen Teilen der Bevölkerung herrsche, in die Diskussion einzubringen.
Ungeimpfte sollen grosse Anlässe meiden
Auch beim Impfen plädierte Maurer indirekt für eine zurückhaltende Rolle des Staates. Er bewege sich auch unter Leuten, die sich nicht impfen lassen wollten, sagte er. «Ich komme vom Land, dort ist man sehr kritisch. Das sind nicht einfach Spinner und Verschwörungstheoretiker, sondern senkrechte Schweizer, die sagen: Jetzt geht der Staat zu weit.»
Maurer äusserte dabei ein Dilemma: Wie solle er als Bundesrat entscheiden, ob jemand sich impfen lassen soll oder nicht? «Wenn Sie sterben, sterben Sie; wenn Sie gesund bleiben, bleiben Sie gesund, und wenn Sie jemanden anstecken, ist das Ihre Verantwortung.» In einer freiheitlichen Gesellschaft hätten die Leute ein Recht, sich selber zu verwirklichen.
Gleichzeitig rief Maurer Ungeimpfte zur Selbstbeschränkung auf. «Wer nicht geimpft ist, sollte auch nicht provozieren und an grosse Anlässe gehen.»
Insgesamt stellte Maurer verhärtete Fronten in wichtigen Fragen rund um die Pandemie fest. «Wir haben nicht nur ein gesundheitliches und wirtschaftliches Problem, sondern auch ein gesellschaftliches. Das macht mir am meisten Sorgen.»
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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