Europawahl 2024 Macron wirbt für mehr Optimismus und Tatendrang in Europa

SDA

28.5.2024 - 15:29

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht im Festsaal im historischen Rathaus Münster anlässlich der Verleihung des Internationalen Preis des Westfälischen Friedens. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht im Festsaal im historischen Rathaus Münster anlässlich der Verleihung des Internationalen Preis des Westfälischen Friedens. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Keystone

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für mehr Optimismus und Tatendrang in Europa geworben. «Ich glaube, wir müssen optimistischer sein», sagte Macron in seiner Dankesrede nach Erhalt des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens am Dienstag in Münster.

«Als Europäer optimistisch sein heisst, sicher zu sein, dass Europa die richtige Antwort ist.» Dies beziehe sich auf die grossen aktuellen Herausforderungen wie den Krieg in der Ukraine, die Klimakrise sowie die Bedrohung der Demokratie.

«Wir müssen eine neue Etappe von Europa starten», sagte Macron. Nötig dazu seien aber mehr Optimismus und Willenskraft. Eine Rückkehr zu mehr Nationalismus, wie ihn rechte Parteien predigten, stelle keine Lösung dar.

«Wir sind in Europa zu zerstritten, zu langsam und zu schüchtern, das ist die Realität», sagte Macron. Die EU müsse Abläufe vereinfachen, schneller handeln und mehr investieren. Bei Sicherheit und Verteidigung müssten die Europäer sich zusammentun und gemeinsame Streitkräfte aufbauen. Auch bei der Bewältigung der Klimakrise und dem Ausbau von Zukunftstechnologien und Künstlicher Intelligenz hätten die europäischen Staaten nur gemeinsam und nicht im Alleingang eine Chance, auch angesichts der Konkurrenz durch China und die USA. Bei den Zukunftstechnologien vollziehe sich der Wandel viel schneller als andere Entwicklungen und benötige enormes Kapital. Das könne Europa nur gemeinsam schultern.

Macron: Habe ehrliche Liebe zu Deutschland

Den in Münster und Osnabrück geschlossenen Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreissigjährigen Krieg beendete, bezeichnete Macron als Wurzel des gemeinsamen Europas. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich seien lange Zeit von gegenseitiger Faszination und Feindseligkeiten geprägt gewesen, übergeblieben sei am Ende nur die Faszination. «Diese gegenseitige Faszination ist eine Quelle der Hoffnung», sagte Macron. Er fügte hinzu: «Ich habe eine ehrliche Liebe zu Deutschland.»

Kurz vor der Europawahl warnte Macron ausserdem davor, Europa mit all seinen Erfolgen als selbstverständlich anzusehen. Nationalisten profitierten von den Errungenschaften Europas, ohne dazu beizutragen. Gleichzeitig redeten sie Europa schlecht.

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