Strasse von Hormus Iran stoppt unter britischer Flagge fahrenden Öltanker

dpa

19.7.2019

Die Strasse von Hormus.
Die Strasse von Hormus.
Source: Bild: -/The Visible Earth/NASA/dpa

Die Lage im Persischen Golf spitzt sich dramatisch zu. Nach eigenen Angaben haben die iranischen Revolutionsgarden jetzt einen unter britischer Flagge fahrenden Öltanker aufgebracht. Eskaliert die Situation jetzt?

Die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben nach eigenen Angaben einen unter britischer Flagge fahrenden Öltanker in der Strasse von Hormus gestoppt. Der Tanker habe internationale Vorschriften nicht beachtet, hiess es auf dem Internetportal der Revolutionsgarden.

Bei dem Schiff handelt es sich nach Angaben der Revolutionsgarden um die unter britischer Flagge fahrende «Stena Impero». Sie gehört der schwedischen Firma «Stena Bulk». Das Unternehmen bestätigte den Zwischenfall und teilte mit, dass sich mehrere unbekannte kleinere Boote und ein Helikopter der «Stena Impero» genähert hatten, als sich das Schiff in internationalen Gewässern befunden habe.

Das Unternehmen habe derzeit keinen Kontakt zur Besatzung des Schiffes. An Bord befinden sich nach Unternehmensangaben 23 Crew-Mitglieder. Es gebe keine Nachrichten über Verletzte. Man stehe in engem Kontakt zu den britischen Behörden. Das Schiff fahre inzwischen nach Norden in Richtung Iran.

Wie Daten der Internetseite Marine Traffic zeigen, verliess die «Stena Impero» gegen 17.30 Uhr MESZ ihren Kurs, als sie die Strasse von Hormus passiert hatte. Das Schiff war vom Hafen Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus auf dem Weg in Richtung Al-Dschubail in Saudi-Arabien. Zuletzt zeigten die Daten, dass sich das Schiff in Richtung der iranischen Insel Keschm befand.

Krise spitzt sich immer weiter zu

Im Persischen Golf nahmen zuletzt die Spannungen deutlich zu. In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Sabotageakte an Öltankern gegeben. Die USA werfen dem Iran vor, hinter den Zwischenfällen zu stecken.

Unter dem Vorwurf illegaler Öllieferungen an Syrien liegt seit Anfang des Monats in Gibraltar ein Supertanker an der Kette. Die Öllieferung aus dem Iran soll gegen EU-Sanktionen gegen Syrien verstossen. Der Iran protestierte gegen die Beschlagnahme, bestellte mehrmals den britischen Botschafter ein und forderte, das Schiff sofort weiterfahren zu lassen. Am Dienstag drohte der oberste iranische Führer London mit Konsequenzen.


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